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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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wirkte ihr Gesicht böse und drohend. »Ich kann dich vernichten ...« Plötzlich lächelte sie wieder. »Wir sind alte Freunde. Vielleicht besuchst du mich ein andermal ...« Sie legte den Kopf schief, lauschte, dann winkte sie ihm zu, wieder durch den Schrank zu verschwinden.
    Als er einen Blick durch Lyliks Zimmertür warf, stellte er fest, daß eine grüne Frau davor Wache saß. Er zog sich zurück, um über das Rätsel des Hauses Nggar nachzudenken. Dabei schlief er ein. Nggonggas Rotation war langsamer als Xyrs, und er war nicht mehr an den Dreißigstundentag gewöhnt.
    Schneefeuer weckte ihn. Seine Wächterin war von der Tür verschwunden, als sie ihn ins Erdgeschoß begleitete. »Sie werden jetzt die Leute kennenlernen, für die wir arbeiten.« Da niemand sie sah, spielte sie leider auch nicht mehr die Verliebte. »Es sind Freunde von Nggar, die ebenfalls von den Terroristen bedroht werden. Yava Yar stammt wie Nggar aus einer reichen Gründerfamilie. Ein Bruder besitzt eine Mine, ein anderer Luftfahrtlinien und Fabriken. Er selbst ist Astronom und war es, der die kosmische Staubwolke entdeckte. Er hat sie uns gestern nacht durch ein kleines Teleskop gezeigt, das Nggars Sohn selbst gebastelt hat. Dann ist da noch Langbrücke, ein Priester von einer anderen Welt, wie Sie sicher aus seinem Namen bereits geschlossen haben. Die Terroristen verfolgen ihn, weil seine Kirche den Glauben der Einheimischen beeinflußt. Er glaubt nicht an Cru Creetha. Der dritte ist Gutgeld ...«
    Schwarzlicht wäre fast über seine Beine gestolpert.
    »Auch er ist ein Andersweltler«, fuhr sie fort. »Ein Bankier. Er hat mit Spekulationen auf dem Moschusmarkt ein ungeheures Vermögen gemacht. Die Terroristen halten ihn für einen Ausbeuter.«
    Er folgte ihr in einen dunklen Saal, der mit kostbaren Antiquitäten ausgestattet war. Nggar machte sie mit den anderen bekannt, die bereits an einer langen Tafel saßen. Gutgeld, früher Wheeler, tat als hätte er Schwarzlicht nie zuvor gesehen. »Schwarzlicht ist Nggongganer«, schloß Nggar. »Er hat eine Ausbildung sowohl für die Arena als auch als Menschenfreund. Er dürfte deshalb am besten geeignet sein, den sich verborgen haltenden Sonnenzünder aufzuspüren.« Er bückte sich und öffnete ein verstecktes Safe unter einer Sitzbank. Daraus holte er ein etwa faustgroßes Metallgerät und legte es auf den Tisch.
    »Das warf man mir vergangene Nacht durch das Schlafzimmerfenster. Es explodierte jedoch nicht. Im Sternenlicht sah ich den Werfer – ein riesiger schwarzer Schädel mit glühenden roten Augen und metallenen Tentakeln, so wie die Fanatiker sich den Gott Cru Creetha vorstellen.« Er lachte heiser. »In Wirklichkeit war es natürlich ein ferngesteuerter Manipulator.«
    Nggar schob das faustgroße Ding über den Tisch. »Sagt es Ihnen etwas?«
    »Es ist ein Ejektorfeldelement, zu einer Implosionsbombe modifiziert«, erklärte Lehmmann, der das Ding mit summender Linse inspizierte. »Zweifellos von jemandem, der eine Menge von Transflexionstechnologie versteht. Glücklicherweise funktionierte der Detonator nicht. Er wurde vermutlich beschädigt, als die Bombe gegen die Fensterscheibe prallte.«
    »Sie sehen also, wie knapp ich dem Tod entgangen bin.« Die heisere Stimme Nggars zitterte. »Aber wir befinden uns alle in der gleichen Gefahr.« Mit festerer Stimme fuhr er fort. »Dieser Terrorismus ist etwas Schreckliches. Der Sonnentod ist nahe, wir sind verzweifelt. Die Aktion Antiterror ist unsere einzige Hoffnung.« Er verbeugte sich vor Lehmmann. »Wir haben uns Ihrer Dienste versichert, so teuer sie auch sind. Wir werden alles tun, was Sie uns raten.«
    »Ehe wir anfangen, brauchen wir Informationen. Wir müssen mehr wissen«, erklärte Lehmmann mit harter Stimme. »Nur, daß Sie Sonnenzünder für den Kopf der Terroristen halten, genügt nicht.«
    »Sie haben von uns erfahren, was uns bekannt ist. Um alles andere werden Sie sich selbst bemühen müssen«, krächzte Nggar. »Wir haben versagt. Sonnenzünder hat zu viele Freunde. Es gibt zweihundert Millionen Schwarze auf Nggongga. Jeder einzelne von ihnen führt ein angenehmeres Leben und ist zehnmal reicher als die Clanhäuptlinge waren, ehe das Tor geöffnet wurde. Trotzdem scheint jeder sich einzubilden, von den Andersweltlern ausgenutzt und betrogen worden zu sein. Es hat schon immer einen heimlichen Krieg gegen uns gegeben. Sie brauchen nur mich anzusehen.« Eine verkrüppelte Hand hob sich zu der verstümmelten Gesichtsseite.

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