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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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dagegen zu unternehmen, dazu brauchen wir Ihre Erfahrung und Ihr Geschick. Wenn Sie Lyliks Tod wirklich rächen wollen, dann schließen Sie sich uns an.«
    »Vielleicht«, murmelte er. »Doch zuerst muß ich mehr wissen.«
    »Und ich kann nicht mehr sagen, ehe Sie sich nicht entschieden haben.«
    Er überlegte kurz. Was hatte er schon zu verlieren? »Gut, ich mache mit«, erklärte er ihr. Arm in Arm gingen sie an der Kasse vorbei, wo die beiden jungen Schwarzen gerade bezahlten. Zielsicher, aber langsamen Schrittes, als machten sie einen Spaziergang, führte das Mädchen ihn in den Park. Vor einer Bank, auf dem ein Andersweltler saß, blieb sie stehen. »Hallo, ich habe einen Freund gefunden«, sagte sie zu ihm.
    Der Fremde trug weder den breitkrempigen Hut, den die Einheimischen zum Schutz vor der Sonne erfunden hatten, noch einen Kühlerumhang, wie er den Touristen empfohlen wurde. Sein kahler Schädel war wie ein Ei, das sich von den ersten Spuren eines Sonnenbrands rötete.
    »Lehmmann«, flüsterte das Mädchen, »das ist Schwarzlicht.«
    Der Mann blickte durch seine Multiskopgläser hoch, die eine dicke schwarze Fassung hatten. Sie summten schwach und veränderten ihre Einstellung, als er Schwarzlicht musterte. »Ich hasse Terrorismus.« Seine Stimme klang metallisch. »Wir bekämpfen ihn. Schneefeuer hat Sie also rekrutiert. Hat Sie Ihnen auch gesagt, daß Sie nie mehr aussteigen können, wenn Sie erst einmal unserer Organisation angehören?«
    Schwarzlicht zuckte die Schultern. »Ich mache mit.«
    Ohne besondere Freundlichkeit deutete Lehmmann auf die Bank gegenüber. Sie setzten sich. »Wir nennen uns Antiterror. Unser Emblem ist ein Blitz, der eine angreifende Schlange trifft. Wir haben alle unter Terrorismus zu leiden gehabt, aber jetzt schlagen wir mit den gleichen Mitteln zurück. Unsere Disziplin ist streng. Sie werden mir widerspruchslos gehorchen. Ist das klar?«
    Schwarzlicht blickte in das offene Gesicht des Mädchens. Der Unterschied zwischen der finsteren Undurchsichtigkeit Lehmmanns und ihrem warmen Charme verriet ihn. Als die Linsen der Brille wieder summten, vermutlich, um sich schärfer einzustellen, wurde ihm erst bewußt, daß er gezögert hatte.
    »Sie haben wohl Angst?« krächzte es aus dem Übersetzer. »Aber Sie haben bereits Ja gesagt und können nicht mehr zurück.«
    »Ich stehe zu meinem Wort«, erklärte Schwarzlicht.
    »Noch etwas«, knurrte Lehmmann. »Wir müssen uns schützen. Unsere Zellen sind klein. Wir kennen kein Erbarmen mit Neugierigen, die ihre Nase in unsere Angelegenheiten stecken. Es steht Ihnen nicht zu, Fragen zu stellen, die über Ihre zukünftigen Aufträge hinausgehen. Sie werden auch über alles schweigen, was mit uns und unserer Arbeit zusammenhängt. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Noch etwas, das Sie wissen müssen.« Lehmmann erschlug eine Fliege auf seinem fleischigen Knie. »Unser Hauptquartier ist auf einer anderen Welt. Vor kurzem erfuhren wir, daß eine Kiste mit zwölf Ejektorfeldelementen nicht an ihrem Bestimmungsort, einem neu zu errichtenden Tor, ankam. Als wir von der ersten Implosion hier erfuhren, eilten wir sofort hierher, um unsere Dienste anzubieten. Wir stehen bereits in Verbindung mit Leuten, die uns brauchen. Wir werden uns in Kürze mit ihnen treffen.«
    »Dann haben die Terroristen also noch zehn weitere Bomben!«
    »Ich treffe die Überlegungen!« schnaubte Lehmmann. »Sie führen nur meine Befehle aus!«
    Schwarzlicht hatte den dringenden Wunsch, ihn zu verprügeln, aber das Mädchen griff nach seiner Hand und schmiegte sich an ihn.
    »Wir sind Touristen und interessieren uns für alle Sehenswürdigkeiten hier«, sagte sie laut, als ein Schwarzer vorbeiging.
    »Wenn Sie nicht schnell aus der Sonne kommen«, wandte Schwarzlicht sich an Lehmmann, »werden Sie bald nicht mehr imstande sein, überhaupt etwas zu tun.«
    Auf dem Weg aus dem Park blieb Schwarzlicht außerhalb eines Kreises von Zuhörern stehen, die sich um einen Redner geschart hatten. »Ich wiederhole es«, schrie er gerade. »Der Dunkle Gott Cru Creetha ist mir erschienen als ein körperloser Kopf, größer als ein Mann. Er hatte zwei riesige Augen, deren Pupillen flackernde Flammen waren. Cru Creetha rief mir mit einer Donnerstimme zu und befahl mir, euch folgende Botschaft zu bringen ...«
    Schneefeuer zog an seinem Arm, damit sie Lehmmann folgen konnten, aber er hielt sie fest, um dem Redner weiter zuzuhören.
    »Der Tod der Sonne steht in neun Tagen bevor – das war Cru

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