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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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die Luft. Wo das Teleskop gestanden hatte, befand sich nur noch ein Krater. Yava Yar und Langbrücke waren verschwunden.
    Die vier Menschen auf dem Dach, die drei Antiterroristen und die grüne Frau, waren noch wie erstarrt, als Nggar mit einigen seiner Leibwächter heraufeilte. Nggar betrachtete sich das Loch im Dach, dann hinkte er zum Flugzeug. »Eine weitere Implosion!« keuchte er. »Wir können zwar die Tore bewachen, aber gegen die ferngesteuerten Manipulatoren, die zweifellos die Bombe gelegt haben, sind wir machtlos.« Er blickte Lehmmann an. »Was sollen wir nur tun?«
    »Vertrauen Sie auf uns!« sagte Lehmmann selbstbewußt. »Wir fliegen jetzt ab.«
    Der Flug war kurz. Schneefeuer, die als Pilotin ausgebildet war, landete das Flugzeug auf dem neuen Dach des alten Hotels. Champ, der vom Strand die jetzt bereits zahlreicher fallenden Meteoriten beobachtete, kam herbeigerannt. Als er Schwarzlicht erkannte, leuchtete sein narbiges Gesicht auf.
    »Der namenlose Herausforderer!« rief er. »Bist du bereits ein Menschenfreund geworden?«
    »Ich fürchte, damit ist es aus«, bedauerte Schwarzlicht. Er machte Champ mit Lehmmann und Schneefeuer bekannt.
    »Ich bin Journalist«, behauptete Lehmmann, »und möchte alles über Nggongga schreiben. Die Seite der Andersweltler und der Gründerfamilien hier kenne ich bereits, jetzt sammle ich Material über die Schwarzen – ihr wahres Wesen, ihre Seele. Vor allem interessiert mich im Augenblick der Terrorismus, der durch den bevorstehenden Sonnentod ausgelöst wurde, die Hoffnungen, die sie sich mit der Wiedergeburt der Sonne machen und so weiter. Soviel ich gehört habe, lebt der alte Schamane des Nachtclans noch. Können Sie mir helfen, ihn zu finden?«
    »Sonnenzünder?« fragte Champ überrascht. »Was kann der zu Ihrer Story beitragen?« Er war von Lehmmann nicht allzusehr beeindruckt, dazu hatte er in seinem Beruf viel zu viele Andersweltler kennengelernt. »Er ist nach Hause zurückgekehrt.«
    »Nach Hause? Wo ist das?«
    »In Bongreel, dem heiligen Ort des Nachtclans. In der Legende des Clans befand sich dort das Nest der Monstrengötter. Cru Creetha wurde da ausgebrütet. Aber die ersten Väter des Nachtclans töteten seine Mutter und reinigten den Ort, daß er nie zurückkehren kann – außer es gelingt ihm, den Sonnenzünder zu töten und die Ewige Dunkelheit zurückzubringen.«
    »Wissen Sie, wo Bongreel ist? Können Sie uns dort hinführen?«
    »Ich habe mich zur Ruhe gesetzt. Die alten Pilgerpfade sind nicht mehr – genausowenig wie die Pilger. Der Nachtclankult hatte schon damals kaum noch Anhänger, als die Andersweltastronomen und -priester durch das Auge kamen und mit unserem Glauben Schluß machten. Außerdem glaube ich nicht, daß Sonnenzünder gerade jetzt Zeit für Besucher hätte. Als er den Sonnentod nahen sah, eilte er nach Hause, um bereit zu sein. Er wird morgen gegen Cru Creetha kämpfen und der Sonne das Feuer zurückgeben.«
    »Eben das möchte ich sehen!« tat Lehmmann begeistert. »Ich zahle gut.«
    Champ lehnte höflich aber bestimmt ab.
    »Was ist mit dem neuen Cru Creetha?« Schwarzlicht versuchte es hoffnungsvoll auf andere Weise. »Jener, der Nggonggamba unsicher macht, der Implosionsbomben wirft und die Nggongganer aufruft, die Straßen mit dem Blut der Andersweltler zu waschen?«
    »Ich habe die Stadt verlassen, um davon wegzukommen. Ich verstehe es nicht, es erscheint mir paradox, die Andersweltler mit ihrer eigenen Technologie zu vertreiben. Es ist ganz sicher nicht das Werk des echten Sonnenzünders. Er ist kein Freund der zweifelhaften Gaben, die das Auge brachte, aber noch weniger ist er ein Terrorist.«
    »Viele glauben es aber«, warf Schwarzlicht ein. »Wenn du dem geschätzten Lehmmann hilfst, ihn zu finden, könnte die Wahrheit über ihn vielleicht der Panik und dem Terror ein Ende machen.«
    Champ stützte sich auf seine Krücke. Nach kurzem Überlegen gab er nach. »Gut, ich weise euch den Weg nach Bongreel. Aber es ist ein langer Weg und nicht leicht zu finden. Wir müssen bis zum Morgen warten.«
    Schwarzlicht war froh, bleiben zu können. Als er durch das Tor kam, hatte er erwartet, überall auf Terroristen zu stoßen. Doch so dicht gesät waren sie gar nicht. Ohne offenen Gegner fühlte er sich frustriert. Der Terror war zum verwirrenden Alptraum geworden, und das Rätsel der Nggars so hoffnungslos, daß er es lieber vergessen wollte.
    Schneefeuer forderte ihn auf, mit ihr noch ein wenig die fallenden Meteoriten

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