Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
warf Champ ein. »Ich habe es von einem Hotelgast, einem Moschushändler, gehört. Er hat Nggar darum betrogen. Die Sandclanhäuptlinge stellten schon Parfüm her, ehe das Auge geöffnet wurde. Das Geheimnis dieser Kunst war ihr größter Schatz. Der erste Nggar erfuhr es, als er die Tochter eines Häuptlings heiratete. Daraufhin stellte auch er diese Parfümessenz her und machte damit sein Vermögen. Viele Andersweltler versuchten, es zu analysieren und selbst ihr Glück zu machen, aber nie gelang es ihnen. Mit diesem Geheimnis hielten die Nggars das Monopol der Moschuskräuterindustrie und waren die Könige aller Parfümhersteller – bis Gutgeld hinter das Geheimnis kam!«
    »Aber Nggar und er sind doch immer noch befreundet«, gab Lehmmann zu bedenken.
    »Nggar weiß nichts davon. Gutgeld hält sich natürlich im Hintergrund, er hat seine Strohmänner. Einheimische Händler kaufen die Moschuskräuter für ihn, und ein Interweltsyndikat stellt die Essenz her und verkauft sie auf anderen Welten – seiner Bank gehört das Syndikat.«
    »Eine an den Haaren herbeigezogene Geschichte«, schnaubte Lehmmann. »Haben Sie Beweise dafür?«
    »Nein«, gestand Champ.
    »Außerdem dürfen Sie nicht vergessen, daß Gutgeld selbst ein Andersweltler ist. Was hätte er davon, wenn er die Schwarzen auf seinesgleichen hetzt?«
    Champ zuckte die Schultern. »Es ist alles reine Theorie. Aber ich glaube, Gutgeld hat den Terrorismus erst nach Nggongga gebracht. Seit das Syndikat im Geschäft ist, wurde Nggars Käufern in den Wüsten aufgelauert, man vergiftete seine Wasserlöcher, seine Veredelungsanlagen und Lager wurden niedergebrannt. Er mußte sein Fabrikgelände, einschließlich seines Wohnhauses, zur Festung ausbauen und seinen Sohn nach Xyr schicken. Seine Frau wurde ermordet ...«
    »Ermordet?« Schwarzlicht horchte auf, »ich dachte, sie sei lediglich verletzt worden.«
    »Getötet!« betonte Champ. »Durch eine Bombe in ihrem Flugzeug, kurz nachdem Lylik abgereist war. Gleich darauf warf Nggar sein schwarzes Personal hinaus und holte sich diese grünen Zwergsklaven.«
    »Er hat Lylik nicht gesagt, daß seine Mutter tot ist«, murmelte Schwarzlicht. »Ich frage mich, warum?«
    »Er ist ein merkwürdiger Mann.« Champ kaute an seinen Salzblumenkernen. »Früher haßte ich ihn einmal, als wir beide noch jung und keine Krüppel waren. Er hat das Blut weißer Vorfahren in sich und war stolz darauf und eingebildet. Ich glaube, ich habe es ihm gegönnt, daß er gestochen wurde. Doch danach tat er mir leid, weil er soviel mitmachen mußte. Es würde mich interessieren, wie er das Geheimnis der Sandclanessenz verloren hat.«
    Schwarzlicht beugte sich abrupt zu ihm vor. »Ein Mädchen lebt jetzt mit ihm zusammen. Sie war früher Gutgelds Freundin, als er noch Wheeler hieß. Sie ist, oder war zumindest, eine Diebin.«
    »Welches Mädchen?« Lehmmanns Linsen begannen zu summen. »Weshalb haben Sie uns nicht von ihr erzählt?«
    »Ihr neuer Name ist Diamantenstaub«, antwortete Schwarzlicht. »Ich war der Ansicht, Nggars Privatleben ginge uns nichts an.«
    »Sie geht uns etwas an!« knurrte Lehmmann. »Ich werde sie mir unter die Lupe nehmen.«
    Der Himmel wurde viel zu früh dunkel, bis ein Meteorhagel ihn fast taghell beleuchtete. Schneefeuer drückte auf einen Knopf, als sie sich Nggonggamba näherten. Eine Stimme dröhnte: ... Sabotage! Das Auge ist geschlossen! Chaos herrscht auf allen Straßen. Nach einem noch unbestätigten Gerücht sollen Extremisten das Tor vernichten und alle Andersweltler umbringen wollen. Die Polizei warnt alle Personen mit hellerer Haut, öffentlichen Orten fernzubleiben ...
    Vereinzelte Rauchschwaden stiegen aus der Stadt auf. Während das Flugzeug auf das Nggargelände hinunterflog, sah Schwarzlicht, daß die Straßen und Rollbänder von Menschen in panischer Flucht verstopft waren.
    Lehmmann sprang aus der Maschine. »Warten Sie hier, bis ich die Wahrheit aus dieser Diamantenstaub herausgequetscht habe. Wenn sie für Gutgeld spioniert hat, bin ich überzeugt, daß wir die Kontrollstation der Manipulatoren im Turm seiner Bank finden werden.«
    Sie warteten. Nggars grüne Wachen waren nirgends zu sehen. Der süße Duft der veredelten Moschuskräuter hatte sich mit einem beißenden Rauchgestank vermischt. Champ kaute ungerührt an seinen Salzblumenkernen. Schneefeuer blickte durch die Kanzelscheibe. Sie ist eigentlich zu gut und sauber, um an dieser Antiterror-Aktion beteiligt zu sein, dachte Schwarzlicht

Weitere Kostenlose Bücher