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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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traurig.
    Er sah, wie sie zusammenzuckte und den Mund öffnete, und blickte in die gleiche Richtung. »Raus!« brüllte er.
    Ein riesiges Metallei, mit Cru Creethas grinsender Fratze bemalt, tauchte auf sie herunter. Zwei Manipulatorenarme, als Tentakel getarnt, hielten eines der noch fehlenden Ejektorfeldelemente. Eine metallische Stimme dröhnte aus dem feurigen Himmel: »Champ! Hier ist ein Geschenk von Cru Creetha!«
    Der Manipulator warf die Implosionsbombe.
    Einen Augenblick fühlte Schwarzlicht sich nackt und hilflos. Die Zwillingslichter des Manipulators waren rot wie der Panzer eines Tlys, und die schwarz-gelbe Bombe sauste herab wie sein Stachel. Und wie er sich einem tauchenden Tly entgegengeworfen hätte, sprang er an Champ vorbei, um nach dem Stachel, der Bombe, zu greifen. Vorsichtig fing er sie auf und minderte mit seiner Bewegung die Wucht des Falls. Dann drehte er sich auf dem Absatz und schleuderte sie zurück. Er sah, wie sie das grotesk bemalte Metallei traf.
    Ein furchtbarer Knall erfolgte, ein rauchiger Luftzug erfaßte ihn – und der Manipulator war nicht mehr.
    Sein Kopf schien ihm wie ein Ballon. Seine Knie zitterten. Er lehnte sich an die Tür des Flugzeugs. Er sah, daß Schneefeuer etwas zu ihm sagte, aber seine Ohren waren völlig taub. Sie legte mit einem sanften Lächeln einen Finger auf seine Lippen. Sicher bedeutet das etwas auf ihrer Welt, dachte er, aber er hatte keine Ahnung, was.
    Lehmmann kam keuchend angerannt, die Menschenflinte hielt er in der Hand. »Die Bombe«, krächzte er. »Was wurde getroffen?«
    »Der Manipulator.« Schneefeuers Antwort klang nun ganz schwach durch das Brausen in seinen Ohren. »Mit seiner eigenen Bombe. Dank unserem Menschenfreund.«
    »Aber wir kamen zu spät, um Nggar zu helfen.« Schwarzlicht hörte die Verzweiflung aus seiner zitternden Stimme. »Kann ihn nicht finden. Auch das Mädchen nicht. Nur die grünen Sklaven. Haben sich im Lagerhaus verbarrikadiert. Schossen auf mich.« Er machte eine Pause, um Luft zu holen. »Ein weiterer Krater im Fabrikhof. Ein Loch in der Wand der Fabrik.« Die multiskopische Brille richtete sich auf Schneefeuer. »Wie ich es sehe, hat Gutgeld versucht, mit dem Mädchen zu fliehen. Vermutlich zur Panik getrieben durch uns. Nggar wollte sie aufhalten, da haben sie zur Bombe gegriffen.«
    »Ich sehe es anders«, warf Schwarzlicht ein. Er drehte sich um. »Ich glaube, ich kann Nggar finden, wenn wir uns beeilen.«
    Lehmmann folgte ihm zweifelnd und nur auf Schneefeuers Drängen. Sie fanden Nggar in Lyliks Hobbyzimmer an der Werkbank. Auf seiner guten Gesichtshälfte zeichnete sich erschrockenes Erstaunen ab, dann ein verlegenes Grinsen.
    »Es war zuviel für mich«, entschuldigte er sich. »Als die letzte Bombe implodierte, rannte ich hier herauf, um mich zu verkriechen.« Er bewegte sich wie unbeabsichtigt auf den Flugsimulator zu, den Lylik aus dem alten Schreibtisch gebaut hatte.
    Schwarzlicht sprang und blockierte ihm den Weg. »Ich weiß, weshalb du wirklich hier bist. Das dort ist deine Kontrollstation für die ferngesteuerten Manipulatoren. Du bist heraufgelaufen, um uns umzubringen.«
    »Aber das ist doch Wahnsinn!« protestierte Nggar und blickte fast flehend auf Lehmmann und Schneefeuer. »Schließlich habe ich Sie angeheuert, um den Terrorismus hier zu bekämpfen.«
    »Das ist das Rätsel.« Schwarzlicht stellte sich vor den Simulator. »Vielleicht löst du es für uns?«
    »Ich holte Sie hierher, um dem geheimen Krieg gegen mich ein Ende zu machen«, zischte Nggar. »Wir Nggars waren die Könige von Nggongga, wir hatten das Monopol über den Handel und die Herstellung des Parfüms aus Moschuskräutern. Seit zwei Jahren läßt ein unbekannter Feind meine Händler umbringen, brennt meine Lager nieder, stahl mein Geheimnis, verkrüppelte meine Frau und mordete meinen Sohn. Ich forderte Sie an, damit Sie mich verteidigen und nicht, um irrsinnige Anschuldigungen gegen mich zu erheben!«
    Er fixierte anklagend Lehmmann. »Sie haben mich schutzlos hier zurückgelassen, und ich werde heute wieder beraubt – von einem Mann, dem ich vertraute, und einer Frau, die ich liebte. Gutgeld und Diamantenstaub. Die Wand hinter meinem Safe war aufgesprengt. Sie haben sich mit einem Vermögen aus dem Staub gemacht. Wenn Sie sie mir zurückbringen ...«
    »Sie sind tot«, unterbrach ihn Schwarzlicht. »Ermordet. Genau wie deine Frau und Lylik. Und du bist der Mörder!«
    »Wahnsinn! Wahnsinn!« kreischte Nggar. »Und du, der

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