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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Stimme, und das Kennwort ›Wildwurm‹ sensitiviert.«
    Als Schwarzlicht sie sich umhängte, leuchtete die Marke auf. Von einem schwarzen Hintergrund hob sich ein goldener Halbmond inmitten eines nur angedeuteten silbernen Spiralnebels ab – das Symbol des Mondbruders.
    »Sie müssen sofort bei Ankunft bei der Polizeistelle von Nggongamba vorsprechen. Ich fürchte nur, Sie können nicht mit allzuviel Hilfe rechnen. Als Andersweltler sind wir Menschenfreunde auf Nggongga von vornherein verdächtig. Man beschuldigte uns sogar bereits, daß wir diese Metallwürmer eingesetzt haben.«
    »Existieren sie denn wirklich?«
    »Das herauszufinden ist Ihre Aufgabe. Beeilen Sie sich, mein junger Freund. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    Schwarzlicht packte die wenigen Sachen, die er mitnehmen, und den kaum größeren Rest, den er zur Aufbewahrung geben wollte. Schmerzhaft kehrte seine Erinnerung an den Abschied von Schneefeuer zurück. »Du willst mich besitzen«, hatte sie gesagt und ihren langen Zeigefinger in der auf ihrer Welt üblichen Geste der Verneinung erhoben. »Auf meiner Welt gibt es diese Besitzergreifung eines anderen nicht. Jeder gehört nur sich.« Als er versuchte, ihr zu erklären, was sie ihm bedeutete, wollte sie ihn nicht verstehen. Sie lachte nur und sagte, er müsse seine Art von Liebe ändern, wenn er daran interessiert sei, daß sie bei ihm bliebe. In seiner Enttäuschung hatte er sie angeschrien, daß er sie nie wieder sehen wollte.
    Und jetzt war ihr vielleicht etwas zugestoßen!
     
    Wie befohlen meldete er sich bei der Polizeistelle unmittelbar außerhalb der Torkuppel in Nggonggamba. Der Beamte betrachtete unbeeindruckt seine Marke und erklärte: »Die Stadtältesten wollen keine Menschenfreunde mehr hier sehen.«
    »Aber wir haben doch ein Büro hier. Ich bin der neue Beauftragte des Hilfswerks.«
    »Ihr Büro wurde geschlossen und Xyr davon informiert.«
    »Weshalb? Was ist denn los?«
    »Ich glaube, einigen der Ältesten gefällt nicht, daß ihr Menschenfreunde außerhalb unserer Gesetze steht.« Der Polizist musterte ihn. »Du scheinst von hier zu sein. Du müßtest es doch verstehen.«
    »Jetzt bin ich Menschenfreund. Aber wir verlangen keine Gefälligkeiten. Man gestand uns unsere Rechte hier für geleistete Hilfe zu und für zukünftige. Wir haben uns nie gegen die Gesetze gestellt.«
    »Dann hast du auch nichts zu befürchten. Wir wollen deine Dienstmarke als Visum gelten lassen, erkennen dich jedoch nur als Privatperson, als Tourist an. Solltest du unsere Gesetze verletzen, unterstehst du unserer Gerichtsbarkeit.« Der Beamte drehte sich verabschiedend um.
    Schwarzlicht blieb stehen. »Noch eine Frage. Unser bisheriger Vertreter hier gilt als vermißt. Menschenfreund Schneefeuer ...«
    »Meldung wurde erstattet.« Der Polizist zuckte die Schultern. »Dutzende von Menschen verschwinden jeden Tag in Nggonggamba. Gewöhnlich, weil sie selbst untertauchen wollen. Sollten wir diese Frau finden, werden wir Xyr verständigen.«
    Schwarzlicht versuchte, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen. »Schneefeuer kam als Menschenfreund hierher. Unter der Allgemeinen Vereinbarung ist es eure Pflicht, sie zu unterstützen und zu schützen ...«
    »Die Ältesten haben die Vereinbarung für ungültig erklärt«, knurrte der Schwarze. »Wo immer diese Schneefeuer sich jetzt auch befindet, sie hat keine Sonderrechte mehr. Wie du untersteht sie jetzt dem nggongganischen Gesetz.«
    Wortlos verließ Schwarzlicht die Polizeistelle und trat ins Freie. Auf Xyr war es Spätnachmittag gewesen. Hier herrschte die glühende Mittagshitze des nggongganischen Dreißigstundentags, die Zeit der Siesta, da die ganze Stadt schlief.
    Er wartete auf einen Personenschweber, als eine hohe schrille Stimme neben ihm erklang. Es dauerte eine Weile, bis sein Übersetzer die fremde Sprache übertrug. »... angekommen? Ich frage, sind Sie fremd hier?«
    »Nein, ich bin hier geboren.« Er drehte sich um. Ein kupferfarbiger Gigant in einem blauen Kühlerumhang stand neben ihm.
    »Von welchem Clan sind Sie?«
    »Von keinem.«
    »Das ist schlecht.« Der Riese wurde vertraulich. »Kein Clan, kein Job, kein Mädchen, nichts. Diese eingebildeten Eingeborenen mögen keine Andersweltler.«
    Schwarzlicht drehte ihm den Rücken und sprang in einen ankommenden Personenschweber, in dem sich nur ein einziger Fahrgast befand. Der Riese folgte ihm. Schwarzlicht zuckte zusammen. Der einsame Passagier konnte der Zwillingsbruder des Riesen sein. Er

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