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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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schloss. »Du fragst nicht mal, inwiefern sich meine Gaben vergrößert haben?«
    »Nö.«
    Leicht angesäuert, fragte ich: »Warum nicht?«
    Er öffnete eine weitere Tür, und ich spähte in den Raum. Ein Gästezimmer, schätzte ich.
    »Weil es nichts ändert«, sagte er. »Das hier könnte übrigens dein Zimmer sein. Oder meins. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Die, ob du hier wohnen möchtest.«
    »Es sollte dich aber interessieren!« Auf seine ausdruckslose Miene hin sagte ich: »Inwieweit sich meine Kräfte verändert haben.« Als er schwieg, seufzte ich. »Na gut, du zwingst mich dazu, es dir zu zeigen.«
    Ich hielt meinen Unterarm hoch. Ich stellte mir eine kleine Schnittwunde in der zarten Haut gleich über dem Ellbogen vor. Im Handumdrehen riss sie auf. Ein Blutstropfen trat aus, und dann stellte ich mir vor, wie die Verletzung wieder heilte. Einen Augenblick später schloss sich die Wunde, und nur der Blutstropfen bewies noch, dass es sie überhaupt gegeben hatte. Keine Funken flirrten durch die Luft, und ich klapperte auch nicht mit den Zähnen, weil ja auch keine Unterkühlung einsetzte. Was vielleicht daran lag, dass das Stoßen und Ziehen der Energie jetzt – perfekt ausgeglichen, perfekt kontrolliert – in mir stattfand.
    Gabriel tappte zu mir und starrte mit weit aufgerissenen Augen erschrocken auf meinen Arm. »Vielleicht erzählt du es mir ja besser doch.«
    Ich setzte mich auf die Gästebettkante und erklärte, wie meine beiden Hälften – Beschützerin und Heilerin – in den Krieg gezogen waren, als Asher, wie wir es geplant hatten, seine Energie freisetzte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dassmeine Verletzungen so gravierend sein könnten, dass ich die Kontrolle über meine Gaben verlor.
    »Asher konnte sich nicht mehr von mir lösen, also stellte ich mir eine Kiste vor und stieß dort meine ganze Energie hinein, damit er mir entkommen konnte. Sobald er sich befreit hatte, begriff ich: Ich musste nicht das eine oder das andere sein.« Ich zuckte mit den Achseln. »Beides gehört zu mir. Und sobald ich aufhörte, dagegen anzukämpfen, verschmolzen die beiden Seiten miteinander. Irgendwie. Heilerin und Beschützerin verbanden sich zu einer einzigen Person.«
    Anders konnte ich es nicht beschreiben. Seitdem ich den Blackwells begegnet war und Teile ihrer Energie absorbiert hatte, waren meine Gaben aus dem Gleichgewicht geraten. Dann hatte ich Seamus’ Energie geraubt und damit endgültig alles aus dem Gleichgewicht gebracht. Deshalb hatte ich mich auch so schnell über Erin hergemacht und war nicht in der Lage gewesen zu stoppen, als ich bei Erins Tod ihre Energie absorbiert hatte. Aber durch die von ihr geraubte Energie hatten sich die Dinge in mir wieder ausbalanciert. Nur war mir das nicht klar gewesen, bis ich selbst im Sterben lag.
    »Ich kann meine Fähigkeiten jetzt kontrollieren. Es gibt keinen Kampf mehr. Es geht so leicht wie Atmen. Und ich bin nicht unsterblich, Gabriel. Nach Erin sollte ich es eigentlich sein, aber es ist, als hätte die Energie, die ich den Beschützern raubte, das aufgehoben.«
    Gabriel lauschte meiner aufgeregten Erklärung, dann atmete er tief aus und sah zur Decke hoch. »Willst du zu Seamus zurückkehren?«
    »Wie bitte?«, fragte ich verwirrt.
    »Wenn es das ist, was du willst, dann ist es okay. Ich weiß, er denkt, dass du zu den O’Malleys gehörst, und wenn du lieber dort leben möchtest, dann kriegen wir das schon irgendwiehin. Ich wette, wir könnten einen Zug erwischen, wenn du heute Abend noch zurück möchtest.«
    Er verschwand in Richtung Wohnzimmer, und ich starrte ihm fassungslos hinterher. Ich hatte mal wieder alles völlig falsch angepackt! Und nun dachte er, ich würde nicht hier sein wollen.
    Ich stand auf und folgte ihm. In der Mitte des Zimmers wirkte Gabriel ein wenig verloren.
    »Erinnerst du dich an den letzten Abend in eurer Küche in Blackwell Falls, als ich dir zeigte, wie ich mir unsere Zukunft vorstelle?«, fragte ich. Er drehte sich zu mir um, und ich fuhr fort. »Ich lag da völlig falsch. Möchtest du sehen, wie ich sie mir jetzt ausmale?«
    Er nickte langsam, voller Hoffnung. Ich streckte die Hand nach ihm aus. »Schließ die Augen.« Ich wartete, bis er zuhörte. Ich ging in kleinen Schritten rückwärts und zog ihn mit mir mit. Dann öffnete ich meine Gedanken und startete den Film: Wir lebten in dieser Wohnung. Ich studierte Medizin und wurde Ärztin. Er studierte Musik und spielte abends Gitarre. Manchmal rief

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