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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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ich den Park und sah mich neugierig um. Der durch einen Canyon verlaufende Main Trail war so konzipiert, dass er für jedermann zugänglich war, dazu gab es verschiedene Rundwege, die zum Wandern einluden. Tausende von Redwood-Bäumen, die höchste Baumart der Welt, ragten zum Himmel empor. Nebel klammerte sich an die Baumwipfel, blockte den Großteil des Sonnenlichts ab, sodass ich meine Sonnenbrille abnehmen konnte. Asphalt- und Bohlenwege umrundeten die jahrhundertealten Baumriesen. Ein ausgehöhlter Stamm war so groß, dass mehrere Menschen darin Platz gefunden hätten. Grüne Moose sprossen auf der feuchten rotbraunen Erde, wuchsen an Baumstämmen und Ästen. Vögel zwitscherten. Kinder lachten und rannten den Weg entlang. In der Nähe plätscherte der Redwood Creek. Die Wanderer riefen sich auf den Pfaden, die sich in die Hügel verzweigten, etwas zu. An jedem anderen Tag wäre es hier idyllisch gewesen.
    Ich schlenderte durch den Park und ließ meinen Schutzwall hinunter, um Beschützer zu erspüren, die vielleicht in der Nähe waren. Mir stellten sich die Nackenhaare auf, als ich etwas fühlte, doch ich konnte nichts Bedrohliches ausmachen. Meine Schritte hallten auf dem verschlungenen Bohlenweg wider, und ich ließ den Blick umherschweifen. Zehn Minuten später entdeckte ich Erin, die wie besprochen in der Nähe der Brücke bei der Cathedral Grove auf mich wartete. Die Stelle lag weit genug im Park, um abgeschieden zu sein, aber auch nicht zu weit, sodass hier durchaus andere Parkbesucher zu finden waren.
    Im Blattwerk schien sich niemand zu verstecken …
    »Erin«, rief ich, als ich fast bei ihr war.
    Sie fuhr zusammen und drehte sich dann zu mir um. Ihr Blick war panisch, bis sie mich erkannte. »Remy!«
    Sie lehnte sich an den Zaun, der den Wanderweg säumte, und ich tat es ihr nach. Ihr Blick huschte ständig hin und her, ohne dass er einmal länger auf einem Gegenstand verweilte.
    »Ist man dir gefolgt?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr blonder Pferdeschwanz schwang hin und her. »Nein. Sie glauben, ich bin zu Delia rübergegangen.« Sie musterte mich genauer, und ihr klappte überrascht der Mund auf. »Wow, du siehst schrecklich aus!«
    »Ich bin erkältet«, schwindelte ich.
    Ich hatte mich heute besser gefühlt, doch das tat ich zu Beginn des Tages eigentlich immer – und dann war ich schnell völlig erschöpft und ausgelaugt. Bis zum Abend war ich oft nur noch ein Schatten meiner selbst und musste mich dringend ausruhen, ob ich wollte oder nicht.
    »Bist du sicher?« Ehe ich zurückweichen konnte, berührte sie mich an der Hand. Ich zuckte zurück, aber zu spät. Erin riss vor Entsetzen und Mitleid die Augen auf. »Remy, das sieht aber gar nicht gut aus! Wenn du dich nicht darum kümmerst, könntest du daran sterben.«
    Anscheinend konnte ich meine Verletzungen zwar vor den Beschützern verbergen, mit denen ich zusammenlebte, vor dieser Heilerin jedoch nicht. Ich lächelte sie beruhigend an. »Ich arbeite daran.«
    Sie furchte die Stirn. »Wenn ich könnte, würde ich dir helfen, aber ich verfüge nicht über deine Fähigkeiten. Diese Art von Verletzungen kann ich nicht heilen.«
    Ich zog an ihrem Pferdeschwanz. »Mach dir keine Sorgen. Ich brauche nur ein bisschen Zeit, um mich zu erholen. Dann kann ich mich selbst heilen.« Bevor sie mich noch weiter löchern konnte, fragte ich schnell: »Du sagtest, du hättest Neuigkeiten?«
    Ich bedeutete ihr loszumarschieren, und wir spazierten denWeg entlang. In der Luft nahm ich einen Energiehauch von jemand anderem wahr und riss den Kopf hoch. Bei der starken Belaubung konnte sich überall jemand versteckt halten. Wir hatten auf die riesige Menge von Spaziergängern auf den Wegen gesetzt, um uns unsere Feinde vom Leib zu halten. Während ich den Hügel über uns absuchte, fiel mir ein Lichtstrahl ins Auge, und ich erkannte das Haar. Lottie folgte uns in einem gewissen Abstand durch den Wald, hielt mit uns Schritt. Sie war es, die ich gewittert hatte.
    Von meinem Unbehagen schien Erin nichts mitzubekommen, im Gegenteil: Ihre braunen Augen leuchteten aufgeregt. »Es geht um deinen Dad. Ich glaube nicht, dass er sich in Kalifornien aufhält!«
    Ich blieb abrupt stehen, meine Beine wollten mich nicht weitertragen. »Bist du dir sicher?« Ich ballte die Hände zur Faust, damit ich Erin nicht anfassen konnte.
    Sie nickte aufgeregt. Über ihre Schulter hinweg erhaschte ich einen Blick von Asher und Lucy, die sich uns aus der entgegengesetzten

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