Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
Vom Netzwerk:
Schweiß von der Stirn. »Ich weiß. Wir arbeiten daran.«
    Er zögerte und fragte dann: »Wie ist es um deine Abwehr bestellt?«
    Sein Blick schweifte zu Erin, und ich schätzte, er bezog sich auf sie.
    »Ich verspüre noch immer den Drang anzugreifen, aber das habe ich im Griff. So allmählich kapiere ich, was du damit gemeint hast, als du sagtest, mit der Zeit ließe es sich in meiner Nähe besser aushalten.«
    Er hatte einmal gesagt, der Drang, mich anzugreifen, hätte nach einer Weile nachgelassen. Damals hatte das Problem darin bestanden, dass mein Körper ihn immer instinktiv heilen wollte.
    Erin verfolgte unser Gespräch; ihr Kopf schwang wie bei einem Sportfan, der ein Turnier verfolgte, hin und her. Sie zog verdattert die Stirn kraus. »Moment mal! Du verspürst den Drang, mich anzugreifen?«
    »Ich bin zum Teil Beschützer, vergessen? Es ist, als würde mein Körper einen unwiderstehlichen Kuchen wahrnehmen und dürfte nicht mal einen kleinen Bissen davon kosten. Zum Glück mag ich solche Kuchen nicht!«
    Erin zwinkerte. »Und der unwiderstehliche Kuchen bin in diesem Fall ich?«
    »Nette Analogie.« Asher grinste. »Wie Beschützer verfügt Remy über eine mentale Mauer. Sie hat gelernt, sie in Gegenwart von Heilerinnen oben zu behalten.«
    Ich fing an, die Möbel wieder an ihren gewohnten Platz zu rücken, und die anderen beiden halfen mir dabei. »Ich würde dir nie etwas antun, Erin. Ich passe auf wie ein Luchs.«
    »Also bitte! Wenn’s dich bis jetzt noch nicht überkommen hat, dürfte in der Hinsicht ja wohl kaum noch was schieflaufen.«Sie ließ sich auf den Boden fallen, und ich setzte mich neben sie. »Die ganzen Fragen, die du in Pacifica gestellt hast, das hast du alles wirklich nicht gewusst, oder? Wie unsere Fähigkeiten funktionieren und das alles? Was daran liegt, dass du so anders bist.«
    Ich erklärte ihr, was bei mir alles anders lief, einschließlich der Fähigkeit, einen Bund mit einem Beschützer einzugehen und welche Auswirkungen meine Fähigkeiten auf ihn hatten. Erin hatte noch nie von einem Beschützer gehört, dessen Sinneswahrnehmungen in dem Maß wiederherstellt worden waren wie bei Asher, und ihre Augen leuchteten neugierig auf.
    »Du bist jetzt also mehr Mensch?«, fragte sie und betrachtete ihn so konzentriert, als wäre er eine Laborratte. Unvermittelt streckte sie den Arm aus und zwickte ihn. »Hast du das gespürt?«
    Er rieb sich die rote Stelle und verzog belustigt den Mund. »Ja. Und ich kriege auch mit, wie das Essen schmeckt, dass du uns gleich kochst. Streng dich also an!«
    Erin stöhnte auf. »Habe ich euch schon gesagt, dass ich Käse hasse? Der ist so gelb!«
    Überglücklich, dass dieses Mädchen meine Freundin war, lächelte ich. »Es gibt ihn aber auch in Weiß und Orange. Ich selbst bevorzuge ja die Variante im Sonnenaufgangsorangeton.«
    Wir machten uns auf den Weg nach oben, Asher voran, während ich hinter Erin herzockelte. Ich bekam nicht mit, was sie tat, vermutete aber, dass sie Asher getreten hatte, als ich ihn stolpern und aufschreien hörte.
    »Na, das hast du wohl gespürt, hm?«, neckte sie.
    »Ihr zwei hängt eindeutig zu viel zusammen rum«, brummte er. »Remys Verhalten färbt schon auf dich ab!«
    Ich brach in Gelächter aus.

    Auf der Suche nach Lesestoff ging ich nach dem Mittagessen in die Bibliothek. Ashers Familie besaß jede Episode von Dr. Who als Blu-Ray-Disc, wenn auch sonst nicht viele Kino- oder TV-Filme. Es hätte mir nichts ausgemacht, die Serie anzuschauen, aber nachdem ich das Haus seit drei Tagen nicht mehr verlassen hatte, war ich mit der zweiten Staffel schon halb durch.
    In der Bibliothek waren zwei Wände vom Boden bis zur Decke mit Bücherregalen gesäumt, an einer weiteren befand sich ein Kamin, vor dem zwei gemütliche Sessel mit Fußbänkchen standen. Riesige Fenster an der vierten Wand versorgten den Raum mit natürlichem Licht. Es regnete, und der Raum hätte düster gewirkt, wenn im Kamin nicht ein Feuer gebrannt hätte. Den Mangel an Filmen machte die Bibliothek mit ihren Büchern wieder wett. Ich trat an eines der Regale und las die Titel auf den Buchrücken. Die meisten Romane waren Klassiker, und ich hegte den leisen Verdacht, dass es sich um Erstausgaben handelte. Ich zog ein Exemplar von Der große Gatsby heraus. Auf die Innenseite hatte Lottie in Schreibschrift ihren Namen geschrieben, dazu das Datum: 1925. Ich schüttelte den Kopf und steckte das Buch zurück. Ich würde nie damit klarkommen, was für ein

Weitere Kostenlose Bücher