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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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eine einmalige Art, etwas von allen Seiten zu beleuchten und zum Wesentlichen durchzudringen. Ich sehnte mich so sehr danach, mit ihm reden und seine Stimme hören zu können, dass es schmerzte. Keine Sekunde ging ich davon aus, dass er nicht mehr am Leben sein könnte. Wir würden ihnfinden, und es würde ihm gut gehen. Wenn aber nicht, dann würde ich ihn heilen, und jeder, der ihm etwas angetan hatte, würde dafür bezahlen. Die Hölle selbst kann nicht so wüten wie ein Beschützer, dessen Familie bedroht wurde.
    Gabriel und Lottie kamen besser bald wieder, denn lange wartete ich nicht mehr! Ich würde mich auf die Suche nach ihnen machen, selbst wenn ich es dazu mit Beschützern aufnehmen musste. Ich sah das Buch, das ich nur deshalb noch dabeihatte, weil ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich es noch in der Hand hielt. Vom vielen Lesen abgegriffen, öffnete es sich wie von selbst und offenbarte eine schwer lesbare, von Hand geschriebene Schrift. Ich blätterte ein wenig darin herum und versuchte, aus dem Inhalt schlau zu werden. Das Buch schien die Ahnenreihen von Heilern und Beschützern zu enthalten.
    Viele Namen standen auf den Seiten, Eheschließungen waren mit kleinen Gleichheitszeichen vermerkt. Neben den Namen waren Daten aufgeführt, die wohl auf den Tag der Geburt und des Todes hinwiesen. Heiler waren mit einem »H«, Beschützer mit einem »B« markiert, und die beiden vermischten sich nie unter demselben Nachnamen. Ganz selten fand sich neben einem Namen ein vogelähnliches Symbol.
    Ich überflog Seite für Seite. Einige der Daten stammten aus dem 14. Jahrhundert – und es war befremdlich zu sehen, dass ab dem späten 19. Jahrhundert bei vielen Heilernamen Todesdaten aufgeführt wurden, die Beschützer jedoch seitdem zu sterben aufhörten. Das letzte Mal war das Buch im Jahr des Kriegsausbruchs aktualisiert worden. Neben zwei Beschützernamen standen auch die Todesdaten: Helene und Angus Blackwell. Ashers Eltern. Ich fuhr mit dem Finger über den Eintrag und fragte mich, wer ihn geschrieben hatte. Asher nicht, seine Handschrift hätte ich erkannt. Lottie war zu dem Zeitpunkt sechzehn gewesen. Es musste Gabrielgewesen sein. Ich stellte mir vor, wie sie, ungefähr in meinem Alter, am selben Tag sowohl beide Eltern und ihren Bruder als auch ihre Sinneswahrnehmungen verloren hatten, und mir brach fast das Herz.
    Ich blätterte noch mal hin und her. Sechsundzwanzig Seiten zurück stockte mir der Atem, als ich den Namen »O’Malley« im Verbund mit einem Wappen entdeckte. Auf diesem Wappen war in aufwendiger Zeichnung Folgendes abgebildet: ein Schiff, ein Pferd, ein Wildschwein, Schwerter, Pfeile und Bögen. Darunter standen, wahrscheinlich auf Latein, drei Wörter: »TERRA MARIQUE POTENS«. Die Liste der O’Malley-Namen war allerdings viel kürzer als andere, der letzte Eintrag stammte aus dem Jahre 1629.
    Ich starrte auf die Seite. Es konnte sich um einen Zufall handeln. Ich meine, glaubte ich etwa wirklich, dass es sich hier um meine Familie handelte? Wie hoch standen die Chancen, dass mein Vater von diesem Clan abstammte? Schließlich war es ein allgemein üblicher irischer Name. Aber wie viele Familien mit dem Namen O’Malley waren auch Beschützer, Remy? Ich schüttelte mich. Spielte das denn eine Rolle? Schließlich gab es diese O’Malleys sowieso schon lange nicht mehr.
    Ich wollte das Buch gerade zuklappen, als mir ein anderer Name ins Auge sprang. Eine Heilerin namens Camille Lovellette hatte 1853 einen gewissen Martin Dubois geheiratet. Beide Namen hatte ich schon einmal gehört, und zwar aus ganz verschiedenen Gründen.
    In meiner Kindheit hatte meine Mutter ihre Eltern kaum je erwähnt, doch einige Male hatte sie anklingen lassen, wie sehr sie den Mädchennamen ihrer Großmutter liebte. Lovellette klang wie »Love Letter«, und dieser romantische Klang des Namens hatte ihr als Kind sehr gefallen. Ich bezweifelte, dass es unter den Heilern viele mit diesem Nachnamen gab.Für die Familie meiner Großmutter wäre es gefährlich gewesen, einen derart einzigartigen Nachnamen noch zu benutzen, nachdem sie untergetaucht waren, außer sie dachten, keiner würde sich mehr an den Namen erinnern, nachdem die letzte Heilerin 1853, also Jahre vor dem Krieg, geheiratet und den Namen Dubois angenommen hatte.
    Es hätte auch gar keine Rolle gespielt, wenn Camille nicht eine Tochter bekommen hätte: Elizabeth. Ich war mir zu 99,9 Prozent sicher, dass ich eine Nachfahrin von Elizabeth Dubois war, von

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