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Die Macht der Macht

Die Macht der Macht

Titel: Die Macht der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reiner Neumann
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die Wirkung des Gesprochenen sind einige wenige grundsätzliche Elemente:
PRÄSENZ DURCH SPRECHEN
    Sprechtempo und Pausen: Vermitteln Sie Ruhe und Sicherheit durch ein ruhiges Sprechtempo und durch gut gewählte Pausen. Wer sicher ist, lässt sich nicht hetzen. Wer sich traut, Pausen zu machen, hat keine Angst vor Unterbrechungen. Kurze Sprechpausen geben Ihren Zuhörern Gelegenheit zum Mitdenken und Ihnen zum Luftholen.
    Modulation und Betonung: Die Stimme sollte lebendig klingen. Sprechen Sie daher mal etwas höher, mal etwas tiefer. Betonen Sie ein, maximal zwei Wörter in Sätzen oder Satzteilen und sprechen Sie kurze Sätze langsamer, lange Sätze etwas schneller. Senken Sie die Stimme am Satzende.
    Lautstärke und Artikulation: Ihre Stimme sollte immer gut hörbar sein, passen Sie sich deshalb der Größe des Raums und der Zahl der Zuhörenden an. Dynamik vermitteln Sie durch einen dosierten Wechsel der Lautstärke, mal etwas leiser, mal etwas lauter. Verschlucken Sie keine Silben, sprechen Sie deutlich akzentuiert. Öffnen Sie dazu den Mund beim Sprechen.
    »Ich verstehe nicht, was Sie mit ›Glocke‹ meinen«, sagte Alice. Goggelmoggel lächelte verächtlich. »Wie solltest du auch, ich muss es dir doch zuerst sagen. Ich meinte: ›Wenn das kein einmalig schlagender Beweis ist!‹« »Aber ›Glocke‹ heißt doch gar nicht ›einmalig schlagender Beweis‹«, wandte Alice ein. »Wenn ich ein Wort gebrauche«, sagte Goggelmoggel in recht hochmütigem Ton, »dann heißt das genau, was ich für richtig halte – nicht mehr und nicht weniger.« »Es fragt sich nur«, sagte Alice, »ob man Wörter einfach etwas anderes heißen lassen kann.« »Es fragt sich nur«, sagte Goggelmoggel, »wer der Stärkere ist, weiter nichts«.
    Jede Botschaft enthält Informationen über die wahrgenommene oder gewünschte Machtverteilung zwischen den Kommunikationspartnern. Die Kontrolle wird daran deutlich, wie sehr der eine Gesprächspartner den anderen in seinem Verhalten steuert und dabei immer noch von anderen akzeptiert wird. Beispiele für solche kontrollierenden Verhaltensweisen in der Kommunikation sind Gesprächspausen, Unterbrechungen und Themenwechsel, Schweigen, formale Ausdrucksweise oder die Vereinnahmung des Gesprächspartners durch den Gebrauch des Wortes »wir« statt »Sie«. Sprachkennzeichen von Personen, die mit einem niedrigeren Status oder Machtlosigkeit assoziiert werden, sind Füllwörter (so, wirklich, sehr …) als Verstärker und Übertreibungen (Superlative), um die wahrgenommene geringe Kontrolle zu kompensieren. Ebenso zählen eine unpräzise Sprache und zu lange Sätze dazu, häufig mit vielen Übergängen wie »und«. Konjunktive werden als Zeichen von Unsicherheit gewertet, ebenso Worthülsen oder Phrasen.
MACHT WIRD BEIM SPRECHEN ERKENNBAR
    Sprechen Sie laut und deutlich, sicher und artikuliert.
    Achten Sie auf präzise Ausdrucksweise und prägnante Wortwahl.
    Menschen mit Macht unterbrechen, Menschen ohne Macht werden unterbrochen. Es ist nicht höflich, aber wirkungsvoll. Wenn andere Sie unterbrechen, sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Ausführungen beenden können.
    Sprechen Sie in Bildern, nutzen Sie Beispiele und Analogien.
    Emotionalisieren Sie Ihre Sprache – Adjektive, Bewertungen, besonders positiv oder negativ besetzte Wörter.
    Sprechen Sie von »wir«, wenn Sie die Zuhörer einbeziehen möchten. Bauen Sie Grenzen zu anderen Gruppen auf, sprechen Sie von »den anderen« oder »den Wettbewerbern«.
    Setzen Sie Pausen gezielt als Mittel der Betonung ein.
    Benennen Sie drei Argumente, drei Gründe oder drei Schritte zum Ziel. Listen aus drei Elementen vermitteln den Eindruck von Reflexion, Einfachheit und Vollständigkeit. Drei ist eine unschlagbare Einheit.
    Nutzen Sie gegensätzliche Wort- und Begriffspaare zur Beschreibung wichtiger Sachverhalte – wir und die anderen, Erfolg oder Scheitern.
    Sprechen Sie frei!
    Im Kapitel »Macht und Chrisma« haben wir die körpersprachlichen Signale in vier wesentliche Bereiche eingeteilt. Die Tabelle enthielt typische Signale für die Faktoren »Macht und Dominanz«, »Unsicherheit und Stress«, »Sympathie und Wertschätzung« sowie »Ablehnung und Distanz«. Natürlich gibt es auf der Ebene der Stimme entsprechende Signale:
SPRECHEN UND STIMME
    Macht und Dominanz
flüssiges Sprechen
Veränderung von Lautstärke, Tonfall
Pausen
andere unterbrechen
    Unsicherheit und Stress
mit Pausen, zögernd
Räuspern
eher leise oder klar zu laut
oft schnelles

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