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Die Macht der Macht

Die Macht der Macht

Titel: Die Macht der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reiner Neumann
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Licht für das Vorhaben!« Oder: »Da Ihr Auftreten in der Öffentlichkeit von entscheidender Bedeutung für unser Unternehmen ist, sollten Sie an einem guten Rhetoriktraining teilnehmen!«
    Feststellung
    »Claudia Nagel ist die beste Leiterin für das Projekt. Sie verfügt als einzige über die notwendige Erfahrung!« Oder: »Sie sind zu schnell gefahren! Wir haben Ihre Geschwindigkeit gemessen.«
    Verallgemeinerung
    »Männer können einfach nicht kommunizieren. Das merkt man schon daran, dass sie immer Recht behalten wollen.« Oder: »Mit Russen kann man nicht normal verhandeln. Die legen einfach zu viel Wert auf Gefühle.«
    Vorschrift
    »Sie dürfen Ihr Fahrzeug hier nicht abstellen! Sehen Sie das Verbotsschild etwa nicht?« Oder: »Das Orga-Handbuch legt fest, wie mit Kundenbeschwerden umzugehen ist. Sie müssen eine Reklamation immer dem Bereichsleiter zur Kenntnis bringen.«
    P rognose
    »Diese Aufgabe wird Herr Martens sehr gut bewältigen. Er hat auch das letzte Projekt erfolgreich gemeistert.« Oder: »Mit dieser Strategie werden wir erfolgreich sein. Sie hat auch bei der Meyer Schmidt GmbH & Co KG positive Ergebnisse gebracht.«
    Begründen lassen sich Behauptungen durch eine Reihe unterschiedlicher Muster.
    Die Rhetorik kennt als wichtigste Beweise:
    Bewiesene Behauptungen
    »Mit der Prozesskostenrechnung lassen sich Kosten weitestgehend auf die Verursacher zurückführen. Erfolgreiche Beispiele sind die First National Bank oder ABB.«
    Logische Gründe
    »Da das Telefonieren beim Autofahren vom sicheren Führen des Fahrzeugs ablenkt und damit die Unfallgefahr drastisch steigt, muss der Gebrauch eines Handys während der Fahrt verboten werden.«
    Berufung auf Autoritäten
    »Die Untersuchung durch Prof. Dr. … hat zweifelsfrei ergeben, dass …«
    Erfahrung
    »200 zufriedene Anwender können nicht irren!«
    Tradiertes
    »Schon immer war die gute Behandlung wichtiger Kunden Basis für nachhaltig erfolgreiche Geschäftsbeziehungen.«
    Plausibilität
    »Schauen Sie sich doch nur den Markt an, dann wissen Sie, wohin sich die Logistikbranche entwickelt.«
    Solche Sätze stimmen nicht zwangsläufig. Bleiben Sie kritisch. Wenn andere Ihnen gegenüber solche Begründungen verwenden, erlauben Sie sich im Zweifel nachzufragen. »Woher wissen Sie das?« »So ist das doch eine bloße Behauptung.« »Welche Beweise gibt es dafür?« »Können Sie das belegen?« Auch Regeln, Gesetze und Verordnungen haben ihren Sinn, sind aber nicht immer gültig. Fragen Sie nach dem konkreten Grund der Anwendung der betreffenden Regel oder ziehen Sie in Zweifel, dass die Regelung in diesem Fall zutrifft. Informative Aussagen hinterfragen Sie mit der Bitte um Belege: »Stimmt das?«, »Können Sie das belegen?«, normative Aussagen überprüfe ich mit der Frage »Soll das wirklich so sein?«, »Welche Vorteile und welche Nachteile ergeben sich daraus?«
    Wenn Sie diese Argumentationsstrukturen anwenden wollen, sorgen Sie dafür, dass Ihr Begründungssatz stark und werthaltig ist. Sie sollten im Zweifel in der Lage sein, den Beweis für Ihre Behauptung anzutreten.
    Haben Sie »Probleme«? Es wäre besser für Sie, wenn Sie nur vor neuen Herausforderungen stehen. Die kann man nämlich bewältigen. »Problem« klingt nach Überforderung. Wenn Menschen an einer intellektuellen Einschränkung leiden, sind sie in den USA als »alternativ begabte« Menschen zu bezeichnen und »Siamesische Zwillinge« sollten in England nur noch »conjoined twins« genannt werden. Darum sollten Sie Mitarbeitende auch nicht »kritisieren«, sondern ihnen »Feedback« geben, allenfalls ist noch »kritisches Feedback« möglich.
    Die Wahl unserer Worte beeinflusst in hohem Maße die Botschaft. Mit unseren Worten können wir streicheln oder verletzen, Dinge auf den Punkt bringen oder zudecken. Wir können Menschen auf unsere Seite ziehen oder abschrecken – allein durch die geschickte Wahl der Worte! Aufständische oder Freiheitskämpfer? Macht bestimmt die Wahl der Worte und damit die wahrgenommene Wirklichkeit.
    Die Wortwahl beeinflusst die Qualität Ihrer Botschaft. Wörter mit zahmer neutraler Bedeutung schwächen ab – pointierte Wortwahl schärft und hebt heraus. Haben wir imChemiewerk eine Produktionsstörung oder eine Umweltkatastrophe? Schon werden unsere Emotionen in eine andere Richtung gelenkt. Prüfen Sie also sorgfältig, welche Wörter und Formulierungen Sie benutzen, sorgen Sie dafür, dass Ihr Umfeld sich Ihrer Sprachregelung

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