Die Macht der Macht
interessanter und auf der anderen Seite vermitteln Sie den Eindruck stärkeren Engagements in der Sache. Am häufigsten wird dann gestikuliert, wenn wir schwierigeSachverhalte erklären wollen, und dann, wenn wir in einer Situation unter Stress stehen.
Gesten wirken am stärksten, wenn Sie drei wesentliche Aspekte beachten: Ausdrucksstarke Gesten sollten außerhalb der Körpermitte ausgeführt werden, sie sollten ein klein wenig vor dem Sprechen starten und sie sollten einige Sekunden lang sichtbar bleiben. Dann werden sie in aller Regel vom Gegenüber als positiv und sicher wahrgenommen.
Eine ganz besondere Geste ist der Händedruck zur Begrüßung: Mit Ihrem Händedruck können Sie Selbstbewusstsein und Zutrauen vermitteln. Die besten Chancen haben Sie mit einem kurzen festen Händedruck, kein langes Festhalten, kein »Knochenbrecher« und kein »toter Fisch« bitte. Der kurze körperliche Kontakt entspannt und wirkt positiv. Der Händedruck sollte natürlich mit einer Anrede verbunden werden. Sehr persönlich und überschwänglich, allerdings auch leicht dominant, ist die beidhändige Begrüßung. Dabei legen Sie die zweite Hand auf die Hand des Begrüßten oder auf den Unterarm. Diese Begrüßung drückt fast immer eine besondere Beziehung zum Gegenüber aus. Es kann sich um einen guten Freund handeln, um große Freude am Kennenlernen oder um ein besonderes Ereignis.
Gestik lässt sich meist nicht eindeutig interpretieren, bestimmte Gesten werden aber von unserem Umfeld als klare Signale interpretiert: Aneinandergelegte Fingerspitzen und Daumen signalisieren demnach Selbstvertrauen oder Überlegenheit. Beide Hände hinter dem Kopf verschränkt wirken selbstbewusst oder sogar überlegen. Kratzen oder Reiben am Kopf lassen andere häufig auf Zweifel an der Darstellung oder auf Unsicherheit schließen. Den Kopf auf einige Finger gestützt vermitteln Sie aufmerksames Zuhören, Analyse und Reflexion. Geballte Hände gelten als Ausdruck von Dominanz und Aggressivität.
MACHTVOLLE GESTIK
Starten Sie Ihre Gestik ein klein wenig eher als die Worte.
Gesten sollten kraftvoll und dynamisch sein und nicht mitten in der Bewegung abbrechen.
Gesten mit beiden Händen wirken sehr viel stärker als Gesten mit einer Hand.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit Gesten mit negativem Gehalt, z.B. erhobener Zeigefinger, Zeigen auf Personen, Verschränken der Arme vor der Brust, Arme in den Hosentaschen.
Wechseln Sie die Hände ab, gestikulieren Sie nicht immer nur mit rechts oder links.
Die eigene Positionierung zu anderen Personen im Raum enthält eine Reihe von Informationen. Individualabstände sind aber immer vor dem kulturellen Hintergrund zu beurteilen: So halten Nordeuropäer gerne einen etwas größeren Abstand zu ihrem Gesprächspartner als Südeuropäer. Der intime Nahbereich des Menschen reicht ungefähr bis 45 cm. Überschreitungen dieser Grenze durch Fremde führen zu Stresssymptomen und erhöhter Aufmerksamkeit. Die übliche Entfernung mit weniger vertrauten Personen reicht von ca. 45 cm bis zu ca. 150 cm. Der Aufenthalt in diesem Bereich schafft Nähe, ermöglicht uns aber, entspannt miteinander umzugehen. Berührungen sind möglich, werden uns aber nicht aufgezwungen. Wenn ich mich unbehaglich fühle, kann ich die Distanz in diesem Bereich leicht vergrößern.
Generell gilt, dass Personen, die dicht beieinander stehen oder sitzen, vertraut miteinander sind – oder dass der Partner, der den geringeren Abstand wählt, Vertrautheit herstellen möchte. Vertrautheit wird auch in kurzen wechselseitigen Berührungen sichtbar. Gehen die Berührungen nur von einer Person aus, wird es sich um den hierarchischHöherstehenden handeln. Zwei, die sich im Gespräch genau gegenüberstehen, möchten nicht gestört werden. Zwei Personen, die bei einem Gespräch im rechten Winkel zueinander stehen, sind bereit, weitere Partner in ihre Runde aufzunehmen. Personen, die direkt gegenübersitzen, haben entweder auch einen größeren persönlichen Abstand oder sie befinden sich in einem Konflikt. Gerne wird von Vorgesetzten ein Tisch als zusätzliche Barriere gewählt, besonders bei schwierigen Gesprächen. Personen am Kopfende eines Tisches sind meistens die Leiter der Sitzung oder die Gastgeber der Veranstaltung.
Die körperliche Orientierung ist generell ein Ausdruck der Aufmerksamkeit und der Sympathie: Personen, die von uns leicht abgewandt stehen oder die zurückgelehnt sitzen, signalisieren uns mangelnde Aufmerksamkeit oder
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