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Die Macht der Medusa

Die Macht der Medusa

Titel: Die Macht der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Haut von der Schwertklinge. Dann bückte ich mich und hob den Spiegel auf, den Jane Collins zurückgelassen hatte.
    Den Spiegel hielt ich in der linken, das Schwert des Salomo in der rechten Hand.
    So wartete ich auf die Medusa.
    Sie kam nicht. Sie schwamm im Wasser. Sie war nicht deutlich zu sehen, aber ich wußte Bescheid. Unter der Oberfläche zeichnete sich ihr Gesicht ab, das keine normale Größe besaß. Es zeigte die Umrisse einer Riesin. Ich schaute nicht direkt hinein, deshalb wurde ich auch nicht zu Stein, doch was da unter dem Wasser schwamm, das reichte fast von einem Ende des Teichs zum anderen.
    Sie wollte nicht zu mir kommen.
    Also gut, dann eben nicht.
    Ich ging zu ihr!
    Jane war es gelungen, im letzten Augenblick auszuweichen, denn die Gestalt der Frau war so schnell wie ein Geist vor ihr hochgehuscht. Jane hatte das Versteck nicht gesehen, aber sie bekam mit, wie der Körper der Person aufbrach und sich die dunklen, häßlichen Schlangen ihren Weg nach außen bahnten.
    Die Detektivin mußte auch sie als Angreifer einstufen. Sie konnten einen Körper verlassen und würden dann in den anderen hineindrängen. Sich regelrecht durchfressen, und das wollte Jane auf jeden Fall vermeiden.
    Deshalb schoß sie.
    Verfehlen konnte sie die schattenhafte Gestalt der Frau nicht. Dafür war sie einfach zu nah.
    Die erste geweihte Silberkugel schlug in die Brust der Alina Gray. Die zweite erwischte ihre Schulter, und sie ging noch immer weiter. Jane wußte selbst nicht, was sie antrieb. Sie konnte nicht mehr zurückweichen, denn hinter ihr bildeten Bäume und Unterholz so etwas wie eine dichte Mauer.
    Alina wankte. Ein Gespenst im strömenden Regen, der auf sie niederprasselte, sie aber nicht aufhielt.
    Wieder schoß Jane.
    Diesmal verfehlte sie die Person, weil sie einfach zu aufgeregt war. Die verdammten vier Schlangen drückten und drehten sich weiter aus dem Körper hervor. Schon mehr als die Hälfte pendelte jetzt außen. Die Kugellöcher waren zu sehen, aber Alina stand noch immer auf den Beinen. Jane dachte an Flucht. Sie wußte, was geschah, wenn die Schlangen sie bissen. Im Haus der toten Rita Forman waren sie gut zu treffen gewesen, hier aber herrschten andere Verhältnisse.
    Dann sah sie den Schatten. Er huschte durch die silbrig schimmernden Regenperlen an Jane Collins vorbei, stieß sich ab und sprang Alina Gray an.
    Suko erreichte sie mit beiden Füßen gleichzeitig und schleuderte sie in den nassen dichten Wirrwarr aus Farnen und Gräsern hinein. Die Person verschwand darin wie unter einem Teppich. Um Jane kümmerte sich der Inspektor nicht, denn eine weitere Angreiferin war nicht in Sicht. Es war wichtig, das menschliche Monstrum auszuschalten.
    Alina kam wieder hoch. Sie hatte sich dabei auf die Knie gestemmt. Mit dem Oberkörper schaute sie über die natürliche Deckung hinweg. Genau diese Pose war für Suko wie eine Einladung, der er einfach nicht widerstehen konnte.
    Er sah sie noch hochkommen und auch die Schlangen wie dunkle, zuckende Schläuche aus dem Körper ragen, doch da waren bereits die drei Peitschenriemen unterwegs.
    Sie erwischten den Kopf und auch einen Teil des Oberkörpers. Alina schrie noch einmal auf. Sie schnellte hoch, zeigte sich ganz, und so konnte Suko zuschauen, wie die verdammten Schlangen zerplatzten und ihren Blutinhalt loswurden.
    Danach kippte Alina zurück.
    Sie blieb starr liegen.
    »Die steht nie mehr auf!« hörte Suko Jane’s Stimme an seinem rechten Ohr. »Nie mehr, denn sie ist zu Stein geworden, wie ihre Freundin auch. Medusas Fluch hat sich letztendlich gegen sie gewandt.«
    »Aber sie selbst gibt es noch.«
    »Und John«, sagte Jane, wobei sie sich zum Teich hin umdrehte.
    Durch ihren Körper ging ein Ruck. Er war durch den heftigen Schreck erfolgt, den Jane erwischt hatte.
    Die Stelle, an der John Sinclair hätte stehen müssen, war leer...
    ***
    Ich bin schon naß genug, da macht auch das bißchen Wasser nichts, dachte ich in einem Anflug von Galgenhumor. Das Kreuz hing jetzt offen vor meiner Brust. Ich vertraute darauf, daß es mir die Blutschlangen vom Leibe hielt. Um es herum tanzte ab und zu ein grünfahles Licht, wobei ich nicht wußte, ob das Kreuz es selbst abstrahlte oder ob die immer wieder aufzuckenden Blitze für die Helligkeit sorgten.
    Ich schaute nicht direkt auf das Wasser und sah es trotzdem, denn ich hielt den Spiegel so gedreht, daß er mir das wiedergab, was sich vor mir ausbreitete.
    Einen Teil der Wasserfläche, auf der ich das

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