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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Untersuchungsräume beinhalten, die mit Tischen, Computern und blitzenden, scharfen Instrumenten ausgestattet sind. Wir kommen an verschiedenen Laboratorien vorbei, die wir liebend gern näher untersuchen würden, doch die Zeit drängt. Mittlerweile sind wir einen oder vielleicht zwei Kilometer gelaufen. Mit jedem weiteren Gang, der uns nicht weiterbringt, wird unsere Panik größer.
    »Wir haben höchstens noch fünfzehn Minuten, John.«
    »Ich weiß«, flüstere ich entmutigt und bin kurz davor, die Hoffnung aufzugeben.
    Als wir am nächsten Abzweig nach rechts gehen und einem stetig abfallenden Tunnel folgen, kommen wir an dem vorbei,wovor ich mich am meisten gefürchtet habe: ein großer Raum voller Gefängniszellen. Sam bleibt abrupt stehen und verstärkt den Griff um meine Hand, was mich ebenfalls zum Anhalten veranlasst. Zwanzig bis dreißig Mogadori bewachen mehr als vierzig aneinandergereihte Zellen, die alle mit schweren Stahltüren ausgerüstet sind. Vor jeder Tür gibt es ein blau waberndes, elektrisch pulsierendes Kraftfeld.
    »Sieh dir nur die ganzen Zellen an«, raunt Sam. Ich weiß, dass er jetzt an seinen Vater denkt.
    »Warte mal«, sage ich. Aus dem Nichts habe ich plötzlich die Lösung. Sie ist so offensichtlich!
    »Was ist?«, fragt Sam.
    »Ich weiß, wo der Kasten ist.«
    »Im Ernst?«
    »Wie konnte ich nur so blöd sein«, flüstere ich. »Sam, wenn es einen Ort in dieser ganzen Teufelshöhle gibt, zu dem du absolut nicht hingehen willst – wo wäre der?«
    »In dem Tunnel mit den heulenden Monstern«, antwortet er ohne zu zögern.
    »Ganz genau. Komm, lass uns gehen.«
    Ich führe ihn zurück zu dem Tunnel, der uns wieder in die Haupthalle bringt. Gerade, als wir die Zellen hinter uns lassen wollen, geht eine der Türen auf.
    Sam zerrt an meiner Hand. »Sieh mal!«
    Die Zellentür in unserer Nähe ist weit geöffnet. Zwei Wächter betreten einen kleinen Raum. Zehn Sekunden lang debattieren sie wütend in ihrer Muttersprache. Als sie wieder herauskommen, halten sie einen blassen, abgemagerten Mann Ende zwanzig umklammert. Er ist so schwach, dass er kaum gehen kann. Sam quetscht meine Hand, als die Wächter den Mann fortzerren. Einer der beiden schließt eine weitere Tür auf und alle drei gehen durch sie hinaus.
    »Was glaubst du? Wen haben sie hier wohl alles eingesperrt?«, fragt Sam, während ich ihn weiterziehe.
    »Wir müssen fort, Sam. Dafür haben wir jetzt keine Zeit.«
    »Sie foltern Menschen, John«, sagt er, als wir endlich wieder in der Bienenstock-Halle ankommen. »Menschliche Wesen.«
    »Ich weiß«, antworte ich, während ich in dem gigantischen Raum den kürzesten Weg nach unten suche. Überall sind Mogadori, aber ich habe mich mittlerweile so an sie gewöhnt, dass es mir nichts mehr ausmacht. Außerdem bin ich mir sicher, dass ich noch weitaus schlimmeren Sachen begegnen werde als mogadorischen Soldaten und Scouts.
    »Und die Familien haben wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung, wo sie abgeblieben sind«, flüstert Sam.
    »Ich weiß, ich weiß. Aber lass uns darüber reden, wenn wir wieder draußen sind. Vielleicht hat Sechs ja irgendeinen Plan.«
    Wir laufen über den spiralförmigen Gang abwärts und wollen dann eine Leiter hinunterklettern, was sich als fast unmöglich erweist, wenn man sich dabei an den Händen halten muss. Als ich nach unten schaue, sehe ich, dass wir noch ein ordentliches Stück überwinden müssen.
    »Wir müssen springen«, sage ich zu Sam. »Sonst brauchen wir bestimmt noch zehn Minuten, um hier runterzukommen.«
    »Springen?«, fragt er skeptisch. »Das würde uns umbringen.«
    »Mach dir keinen Kopf. Ich fange dich auf.«
    »Wie willst du mich denn bitte schön auffangen, wenn ich die ganze Zeit deine Hand halte?«
    Wir haben jetzt wirklich keine Zeit für Diskussionen. Ich hole tief Luft und lasse mich mit Sam an der Hand von der Kante des Spiralgangs dreißig Meter in die Tiefe gleiten. Sam heult auf, doch der stetige Arbeitslärm übertönt seine Geräusche.
    Meine Füße knallen auf den harten Boden. Der Aufprall wirft mich um und Sam landet auf mir.
    »Das machen wir aber nicht noch mal«, sagt er und rappelt sich auf.
    Auf dem Grund der Höhle ist es so heiß, dass man kaum atmen kann. Schnell laufen wir um den grünen See herum auf das massive Tor zu, hinter dem die Monster gefangen sind. Als wir es erreichen, spüre ich einen kühlen Wind durch die Gitterstäbe wehen. Mir wird klar, dass die frische Luft ein Eindringen des Giftgases in

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