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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sie also den Kasten gestohlen und den Gardisten am Leben gelassen?«
    »So wie bei mir. Vielleicht haben die Mogs aber auch einen der anderen überfallen und halten ihn oder sie hier gefangen. Wie Sechs damals.«
    Bevor Sam etwas sagen kann, beginnt der Alarm seiner Armbanduhr zu piepen.
    Drei Sekunden später heulen Hunderte von Sirenen auf, deren Echo von den Wänden der Höhle zurückgeworfen wird.
    »Verdammt.« Ich drehe mich zu Sam. »Ich kann dich sehen.«
    Er nickt. Ihm steht die Panik ins Gesicht geschrieben. Dann lässt er meine Hand los. »Ich sehe dich auch.«
    Als ich Sam über die Schulter schaue, sehe ich, dass sich die Augen des Monsters – weiß und ausdruckslos – geöffnet haben und in unsere Richtung starren.

30
    Noch lange, nachdem das Gewehrfeuer verklungen ist, dröhnt es in meinen Ohren. Qualm dringt aus der Mündung der Waffe, aber Crayton verliert keine Zeit, lässt das leere Magazin fallen und setzt ein neues ein. Aufgewirbelte Aschehaufen haben die Luft dick werden lassen. Ella und ich stehen hinter Crayton und warten, was weiter passiert. Crayton hat den Finger am Abzug. Ein bewaffneter Mogadori klettert durch die Türöffnung, aber Crayton feuert als Erster. Der Mogadori wird in Stücke gerissen und zurückgeschleudert. Er explodiert, noch bevor er gegen die Wand knallt. Ein weiterer Mogadori erscheint und fuchtelt mit einer ebensolchen Waffe herum, die mich an der Schulter getroffen hat. Crayton erledigt ihn, bevor die Waffe einen Blitz ausstoßen kann.
    »Okay, jetzt wissen sie, wo wir sind. Kommt!«, ruft er und rennt die Treppe hinunter, bevor ich vorschlagen kann, uns alle zusammen durch das Fenster hinausschweben zu lassen. Ella und ich folgen ihm Hand in Hand.
    Nach der zweiten Windung der Treppe bleibt Crayton stehen und reibt sich die Augen. »Ich habe Asche im Auge und kann nichts sehen. Marina, geh du voraus. Wenn dir irgendwer begegnet, dann schrei und duck dich.«
    Ich habe den Kasten unter meinen linken Arm geklemmt. Ella geht in der Mitte und hält Crayton und mich an der Hand. Ich führe beide hinunter.
    Als wir gerade die zerborstene, schwere Eichentür passieren,explodiert der Glockenturm über uns. Ich schreie, gehe in Deckung und ziehe Ella mit mir herunter. Crayton beginnt instinktiv loszufeuern. Das Gewehr stößt eine schnelle Folge von Schüssen aus – acht bis zehn Kugeln pro Sekunde – und eine ganze Gruppe von Mogadori zerfällt zu Asche.
    Crayton hört auf zu schießen. »Marina?«, fragt er und nickt mit dem Kopf, ohne mich sehen zu können.
    Ich drehe mich um und überprüfe den Flur, der dick mit Asche bedeckt ist. »Ich glaube, die Luft ist rein.« Noch bevor ich zu Ende gesprochen habe, stürzt ein Mogadori durch eine offene Tür in den Flur und feuert. Ein blitzender weißer Meteor kommt auf uns zugeschossen, so hell, dass wir nicht hinsehen können. In letzter Sekunde lassen wir uns fallen. Der weiße Tod verfehlt uns um Haaresbreite. Crayton reißt sein Gewehr hoch. Ein waschechtes Sperrfeuer tötet den Mogadori in wenigen Augenblicken.
    Danach führe ich uns weiter. Ich habe keine Ahnung, wie viele Mogadori Crayton gerade getötet hat, aber die Asche auf dem Boden ist jetzt so hoch, dass sie unsere Füße und Knöchel bedeckt. Oberhalb der Treppe bleiben wir stehen. Aschepartikel tanzen in dem Licht, das durch die Fenster hereindringt. Crayton kann jetzt wieder sehen. Er geht voraus, presst das Gewehr dicht an seine Brust und bleibt vor der Ecke, hinter der die Treppe liegt, geduckt stehen. Wenn wir jetzt loslaufen, trennen uns nur noch diese Stufen, ein kurzer Flur, der hintere Teil der Kirche und die Eingangshalle von der Tür, die nach draußen führt. Crayton holt tief Luft, hebt den Kopf und lugt um die Ecke. Zum Feuern bereit hat er das Gewehr wieder hochgenommen. Aber es gibt nichts, worauf er schießen könnte.
    »Kommt«, grunzt er.
    Wir folgen ihm. Er führt uns durch den hinteren Teil der Kirche, der vom Feuerschaden ganz geschwärzt ist. Für einenkurzen Augenblick sehe ich zu Adelinas Körper. Er sieht aus dieser Entfernung ganz winzig aus. Mein Herz zieht sich zusammen.
Hab Mut, Marina
, klingen ihre Worte in meinen Ohren nach.
    Rechts von uns, außerhalb der Mauern, ertönt eine Explosion. Mauersteine fliegen in die Kirche herein. Instinktiv hebe ich die Hand und verhindere, dass Ella und ich von ihnen getroffen werden. Allerdings wird Crayton von einem schweren Stein erwischt. Er knallt gegen die Wand auf der linken Seite und

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