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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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fällt mit einem Stöhnen zu Boden, wobei ihm das Gewehr entgleitet. Ein Mogadori betritt durch das neu erschaffene Loch die Kirche. Er hält eine Waffe in der Hand. In einer fließenden Bewegung stoße ich den Mogadori mit meinen telekinetischen Kräften nach hinten, bringe Craytons Gewehr in meinen Besitz und feuere los.
    Der Rückstoß ist heftiger, als ich erwartet habe, beinahe lasse ich das Gewehr fallen. Doch schnell habe ich das Gleichgewicht wiedergefunden und feuere auf den Mogadori, bis er zu Asche zerfallen ist. »Hier«, sage ich und drücke Ella das Gewehr in die Hand. Sie übernimmt es ganz selbstverständlich. Mir wird klar, dass ihr der Umgang mit Waffen nicht fremd ist.
    Schnell laufe ich zu Crayton. Sein Arm ist gebrochen und er blutet am Kopf und im Gesicht. Aber seine Augen sind geöffnet und er wirkt hellwach. Ich umfasse sein Handgelenk und schließe die Augen. Die prickelnde Eiseskälte kriecht durch meinen Körper und überträgt sich auf Crayton. Ich sehe, wie sich der Knochen in seinem Arm bewegt und die Verletzungen in seinem Gesicht abheilen und verschwinden. Er atmet so schnell ein und aus, dass ich befürchte, seine Lungen werden jeden Moment explodieren.
    Doch nach einer Weile beruhigt er sich. Er setzt sich auf und bewegt seinen Arm. »Gute Arbeit«, sagt er. Dann nimmt er Elladas Gewehr ab. Zusammen klettern wir aus dem Loch in der Wand auf den Vorplatz des Klosters.
    Während Ella und ich zum Gittertor vorlaufen, ist weit und breit niemand zu sehen. Crayton lässt sein Gewehr weiter hin- und herschwenken und ist bereit, auf alles zu feuern, was sich ihm in den Weg stellt. Plötzlich wird mein Blick über Craytons linke Schulter hinweg nach oben auf einen blitzenden, roten Strahl gelenkt. Mit lautem Krachen saust die abgefeuerte Rakete vom Dach der Kirche auf Crayton zu. Ich starre auf die Spitze der Rakete, hebe die Hände und muss mich so stark wie nie zuvor konzentrieren. In letzter Sekunde gelingt es mir, die Flugbahn des Projektils abzulenken. Es verfehlt Crayton und wird in Richtung des nächstliegenden Bergs abgefälscht, an dem es mit einem Feuerball explodiert. Mit gezücktem Gewehr und wachsamem Blick scheucht uns Crayton durch das Gittertor hinaus.
    Plötzlich bleibt er stehen und wirbelt herum. Er schüttelt den Kopf, während wir hinter uns hören, wie die schwere Kirchentür aufgerissen wird. »Er ist nicht da.«
    Als er gerade erneut feuern will, durchschneidet das Geräusch quietschender Reifen die Luft. Die Plastikplane, die den Truck verborgen hat, fällt plötzlich herunter. Sie bleibt am Heck des Wagens hängen und flattert wie ein Fischschwanz in der Luft. Mit weit aufgerissenen Augen sitzt Héctor am Steuer. Er kommt auf uns zugerast und rammt den Fuß auf die Bremse, sobald er uns erreicht hat. Der Wagen kommt mit einem schleifenden Geräusch zum Stehen. Héctor greift über den Beifahrersitz und öffnet die Tür. Ich werfe meinen Kasten neben ihn auf den Sitz, dann klettern Ella und ich schnell in den Wagen. Crayton bleibt noch so lange draußen stehen, bis er seine Munition auf die aus der Kirche strömenden Mogadori abgefeuert hat. Er trifft ein paar von ihnen, doch es sind viel zu viele, um sie alle zu erledigen. Dann springt Crayton herein und knallt dieTür zu. Quietschend versuchen die Reifen auf dem Kopfsteinpflaster Haftung zu finden. Plötzlich hören wir das Geräusch einer weiteren, sich nähernden Rakete. Schließlich finden die Reifen Halt und wir rasen über die Calle Principal.
    »Héctor, ich hab dich lieb«, sage ich. Ich kann mir nicht helfen, aber sein Anblick hinter dem Steuer erfüllt mich mit einer durchdringenden Wärme.
    »Ich habe dich auch lieb, Marina. Ich hab’s dir immer gesagt: Bleib bei Héctor Ricardo. Er passt auf dich auf.«
    »Daran habe ich nie gezweifelt«, sage ich, was allerdings gelogen ist, da ich heute Morgen noch meine Zweifel hatte.
    Wir erreichen den Fuß der Berge und rasen am Ortsschild von Santa Teresa vorbei.
    Ich drehe mich um und schaue aus dem Rückfenster, während die Umrisse des Dorfs schnell verblassen. Ich weiß, dass ich Santa Terese zum letzten Mal gesehen habe. Und obwohl ich jahrelang darauf gewartet habe, das Dorf zu verlassen, ist es jetzt für mich ein besonderer und geheiligter Ort, da er Adelinas sterbliche Überreste beherbergt.
    Nach wenigen Augenblicken ist Santa Teresa aus meinem Blickfeld verschwunden.
    »Vielen Dank, Señorita Marina«, sagt Héctor.
    »Wofür?«
    »Ich weiß, dass du

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