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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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diesen Tunnel verhindert.
    »John, ich glaube, die Zeit ist bald abgelaufen.«
    »Ja«, sage ich und lasse eine Gruppe von ungefähr zehn Mogadori vor uns aus dem Tunnel herauskommen.
    Wir betreten den dunklen Gang. Die Wände sehen aus, als wären sie mit Schleim überzogen, und auf beiden Seiten gibt es vergitterte Kammern. Von der Mitte der Decke blasen zehn riesengroße Industrie-Ventilatoren die Luft zum Eingang des Tunnels, wodurch sie kühl und feucht bleibt. Ein paar der Kammern sind eher klein, andere sehr groß, doch aus allen ertönen wilde, animalische Laute. In einem Käfig auf der linken Seite springen zwanzig oder dreißig Krauls aufeinander herum und geben schrille Heulgeräusche von sich. Auf der rechten Seite ist ein Rudel dämonisch aussehender, wolfsgroßer Hunde eingesperrt, die gelbe Augen und kein Fell haben. Gleich daneben befindet sich eine Kreatur, die wie ein Troll aussieht, einschließlich der mit Warzen übersäten Nase. In einer größeren Zelle etwas weiter hinten läuft ein wuchtiger Piken unruhig hin und her und schnuppert in die Luft. Er ähnelt dem, der heute Morgen die Gefängnismauer zum Einsturz gebracht hat.
    »Die kleineren Räume können wir uns wohl sparen«, sage ich. »Wenn mein Kasten hier ist, dann befindet er sich in der größten Kammer da vorn am Ende des Tunnels. Ich will garnicht wissen, was für ein Monster so eine große Zellentür braucht.«
    »Wir haben nur noch ein paar Sekunden, John.«
    »Dann beeilen wir uns besser.« Ich ziehe Sam hinter mir her, während ich mir im Vorbeilaufen den Rest des hier eingepferchten Horrorkabinetts ansehe: geflügelte Kreaturen mit Fratzen, die an gotische Wasserspeier erinnern; Monster mit roter Haut und sechs Armen; noch mehr Piken, die bis zu sieben Meter groß sind; ein fetter Reptilienmutant mit dreieckig geformten Hörnern; ein Monster, dessen Haut so durchsichtig ist, dass man die Organe sehen kann.
    »Wow!«, rufe ich und bleibe vor ein paar runden Tanks und Behältern stehen. Die meisten sind silbern, aber es gibt auch zwei, die kupferfarben blitzen und mit Wärmekabeln umwickelt sind. Es muss sich um eine Art Kesselraum handeln.
    »Das hält also die ganze Anlage hier in Betrieb«, sagt Sam.
    »Ja, das muss es ein.«
    Der größte Tank reicht bis an die Decke. Alle Behälter sind mit dicken Rohren, Ausgüssen und Leitungen aus Aluminium versehen. An der Wand neben dem großen Tank ist eine Schalttafel angebracht, von der verschiedene elektrische Kabel abgehen.
    »Komm weiter!« Sam zerrt ungeduldig an meiner Hand.
    Gemeinsam laufen wir zum Ende des Tunnels. Dort befindet sich eine riesige Stahltür, die ungefähr fünfzehn Meter hoch und breit ist. Rechts davon gibt es eine kleinere Tür aus Holz. Sie ist unverschlossen und ich erkenne auch gleich, warum.
    »Du meine Güte«, flüstert Sam und betrachtet die riesigen Ausmaße.
    Ich stehe wie angewurzelt da und kann das Monster ebenfalls nur erstaunt anglotzen: ein kolossales, massives Vieh, das sich in der hintersten Ecke des Raums zusammengekauert hat.Es atmet regelmäßig, seine Augen sind geschlossen. Aufgerichtet muss es mindestens fünfzehn Meter groß sein. Soweit ich es erkennen kann, ist sein dunkler Körper wie der eines Menschen geformt, verfügt aber über viel längere Arme.
    »Ich möchte hier sofort wieder weg«, sagt Sam.
    »Bist du sicher?«, frage ich und stupse ihn an. »Sieh mal da.«
    In der Mitte des Raums, auf einem massiven Steinsockel, steht mein Kasten. Gleich daneben befindet sich noch ein Kasten, der völlig identisch aussieht. Beide warten nur darauf, mitgenommen zu werden. Wenn da nur nicht die Gitterstäbe wären, von denen sie umgeben sind. Und das summende, elektrische Kraftfeld sowie der mit dampfender, grüner Flüssigkeit angefüllte Burggraben. Und der schlafende Riese.
    »Das ist nicht Sechs’ Kasten«, sage ich.
    »Wovon redest du? Wem sollte er sonst gehören?«
    »Sam, sie haben uns gefunden. In Florida. Sie haben uns gefunden, indem sie Sechs’ Kasten geöffnet haben.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Sieh dir mal das Schloss an. Warum sollten sie das Schloss wieder anbringen, nachdem sie den Kasten erst einmal mühsam aufbekommen haben? Ich glaube, dieser hier ist noch nie geöffnet worden.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Er könnte jedem von uns gehören«, flüstere ich und schüttele den Kopf, während ich mir beide Kästen weiter ansehe. »Nummer Fünf oder Nummer Neun oder jedem anderen, der noch nicht tot ist.«
    »Dann haben

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