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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hochgeschleudert und landet danach mit einem schrecklichen Krachen wieder auf dem Boden.
    Héctor steuert direkt auf das Wasser zu. Kurz bevor wir es erreichen, bremst er abrupt und bringt den Truck mit durchdrehenden Reifen zum Stehen.
    Crayton stößt mit der Schulter die Beifahrertür auf, rennt auf den See zu und stapft eilig hinein, bis er knietief im Wasser steht. Er hält das Gewehr jetzt in der linken Hand, mit der rechten schleudert er plötzlich ein Objekt so weit es geht über den See hinaus. Dann murmelt er etwas in einer Sprache, die ich nicht verstehe. »Komm!«, ruft er und wirft die Arme beschwörend in die Luft. »Komm her, Olivia!«
    Héctor, Ella und ich steigen aus dem Wagen und laufen zu ihm. Ich habe mir meinen Kasten unter den Arm geklemmt. Schon nach wenigen Augenblicken sehe ich, wie das Wasser in der Mitte des Sees zu blubbern und aufzusteigen beginnt.
    »Marina, weißt du, was eine Schimäre ist?«
    Ich habe keine Zeit zu antworten, denn genau in diesem Moment kommt ein einzelnes mogadorisches Fahrzeug – ein gepanzerter Geländewagen mit einem Geschütz auf dem Dach – den Berg heruntergerast. Als es in unsere Richtung geschossen kommt, feuert Crayton eine Salve auf die Frontscheibe ab. DasFahrzeug verliert die Kontrolle und kracht gegen das Hinterteil von Héctors Truck. Ein ohrenbetäubender Knall erfüllt die Luft, gefolgt vom Geräusch berstenden Metalls und platzender Glasscheiben. Plötzlich kommen Dutzende weiterer Fahrzeuge aus dem Konvoi den Berg heruntergedonnert und eröffnen das Feuer. Die Welt scheint sich in Feuer und Qualm aufzulösen, als eine mächtige Explosion das Ufer erschüttert und uns allesamt von den Füßen reißt.
    Als wir uns wieder aufrappeln, regnet es Sand und Wasser. Crayton zerrt mich hoch und ruft: »Macht, dass ihr wegkommt!«
    Ich nehme Ellas Hand und so schnell wir können laufen wir an der linken Seite um den See herum. Crayton beginnt wieder zu feuern. Ich höre plötzlich zwei Gewehre und kann nur hoffen, dass es Héctor ist, der jetzt ebenfalls losballert.
    Wir laufen auf eine Baumreihe zu, die sich vom Berghang bis an das Ufer des Sees hinunterzieht. Unsere Schritte klatschen über die nassen Steine. Ella läuft jetzt genauso schnell wie ich. Das Gewehrfeuer donnert weiter durch die Luft. Gerade, als es nachzulassen beginnt, dröhnt ein lautes animalisches Brüllen über unsere Köpfe hinweg und veranlasst mich stehenzubleiben. Ich drehe mich um und will die Kreatur sehen, die dazu in der Lage ist, solch ein lähmendes Geräusch auszustoßen, das zweifellos nicht von dieser Welt ist.
    Ein langer muskulöser, grau schimmernder Hals ragt zehn bis fünfzehn Stockwerke hoch aus dem Wasser. An seinem Ende sitzt ein gigantischer Eidechsenkopf, der nun seine vernarbten Lippen öffnet und eine Reihe riesiger Zähne entblößt.
    »Olivia!«, ruft Ella begeistert.
    Olivia wirft den Kopf zurück und stößt einen weiteren ohrenbetäubenden Schrei aus, der sich aber plötzlich mit schrill klingenden Heulgeräuschen vermischt, die von den Berghängenherunterhallen. Ich schaue auf und sehe eine Horde kleiner Ungeheuer auf den See zustürzen.
    Erschrocken schnappe ich nach Luft. »Was ist das?«, frage ich Ella.
    »Das sind Krauls. Und zwar viele.«
    Olivia hat ihren Hals jetzt in voller Länge aus dem Wasser gestreckt. Dreißig Stockwerke hoch. Als der Rest ihres Körpers an der Oberfläche erscheint, verdickt sich ihr Hals und ihr Torso wird breiter. Unmittelbar beginnen die Mogadori, auf sie zu feuern. Doch Olivia lässt ihren Kopf auf mehrere Angreifer gleichzeitig heruntersausen und verwandelt sie in Aschehaufen. In der Ferne kann ich die dunklen Umrisse von Crayton und Héctor erkennen, die weiterhin auf die Angreifer schießen. Als Hunderte von Krauls in den See steigen und auf Olivia zuschwimmen, lassen sich die Mogadori ein Stück zurückfallen. Die Kreaturen kämpfen sich durch das Wasser und greifen an. Viele rammen ihre Klauen in Olivias Rücken und reißen ihren Hals mit scharfen Zähnen auf. In kürzester Zeit ist der See von Blut durchtränkt.
    »Nein!«, schreit Ella. Sie versucht zurückzulaufen, aber ich halte sie am Arm fest.
    »Wir können nicht zurück.«
    »Olivia!«
    »Das ist Selbstmord, Ella. Es sind viel zu viele.«
    Olivia brüllt vor Schmerzen auf. Sie wirft den Kopf hin und her, vor und zurück, und versucht, die schwarzen Krauls zu zerquetschen oder zwischen die Zähne zu bekommen.
    Crayton zielt mit seinem Gewehr auf die

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