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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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meine geliebte Mutter geheilt hast. Sie hat mir erzählt, dass du ihr Engel warst. Wie soll ich mich dafür jemals revanchieren?«
    »Das hast du doch bereits getan, Héctor. Außerdem war ich sehr froh, dass ich helfen konnte.«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich habe nichts getan, aber ich werde es ganz bestimmt versuchen.«
    Während Crayton neue Magazine einlegt und den Munitionsvorrat überprüft, lenkt Héctor den Wagen über die unübersichtlicheStraße. Immer wieder werden wir angesichts plötzlich auftauchender Steigungen und Haarnadelkurven durcheinandergerüttelt. Und trotz unserer Geschwindigkeit wird schon bald ein Fahrzeugkonvoi in einiger Entfernung hinter uns sichtbar.
    »Lass dich von ihnen nicht irritieren«, sagt Crayton. »Bring uns nur so schnell wie möglich zum See.«
    Obwohl unser Truck die Straße entlangrast, kommt der Konvoi immer näher. Zehn Minuten später schießt ein Lichtblitz über unseren Wagen hinweg und explodiert in der Landschaft vor uns. Instinktiv zieht Héctor den Kopf ein. »Mein Gott!«
    Crayton dreht sich um, zerschlägt mit dem Gewehrkolben das Heckfenster und beginnt zu feuern. Das erste Fahrzeug im Konvoi wird getroffen und stürzt um, was uns alle in Jubelschreie ausbrechen lässt.
    »Das sollte sie eine Weile aufhalten.« Crayton legt ein neues Magazin ein.
    Ein paar Minuten haben wir Ruhe, doch als die Straße schlechter wird und sich in einem starken Gefälle nach unten windet, ist die Wagenkolonne wieder dicht an uns herangekommen. Héctor hat das Gaspedal durchgedrückt und grummelt in sich hinein, während er die engen Kurven nimmt und die Hinterräder des Trucks haarscharf über den Rand der Straße schlittern. Darunter tut sich der Abgrund auf.
    »Vorsicht, Héctor«, mahnt Crayton. »Bring uns nicht um, bevor wir ankommen. Oder versuch’s zumindest.«
    »Héctor hat alles unter Kontrolle«, sagt er.
    Crayton scheint nicht wirklich davon überzeugt – er hält sich krampfhaft an der Kopfstütze des Beifahrersitzes fest.
    Unser einziger Schutz sind die stetig wiederkehrenden Kurven, die die Mogadori daran hindern, einen direkten Schuss auf uns abgeben zu können. Trotzdem versuchen sie es.
    Als wir eine besonders enge Kurve durchfahren, verliert Héctor die Kontrolle über den Wagen, sodass wir über den Straßenrand hinausschießen. In einem 75-Grad-Winkel rast der Truck den Abhang hinunter, nietet Büsche und Sträucher um, wird von Bodenwellen durchgerüttelt und kann gerade noch ein paar dicken Bäumen ausweichen.
    Ella und ich schreien. Crayton brüllt, als er nach vorn geschleudert wird und gegen die Frontscheibe knallt. Héctor sagt keinen Ton. Er hat die Zähne zusammengebissen und manövriert uns an den Hindernissen vorbei, bis wir auf wundersame Weise auf einer anderen Straße landen.
    Die Motorhaube des Trucks ist stark beschädigt. Der Motor qualmt, läuft aber noch. »Das ist … äh … eine Abkürzung«, sagt Héctor. Er drückt wieder aufs Gaspedal und rumpelnd donnern wir die neue Straße hinunter.
    »Ich glaube, wir haben sie abgehängt.« Crayton sieht den Berghang hinauf.
    Ich klopfe Héctor auf die Schulter und fange an zu lachen. Crayton hält währenddessen aufmerksam den Gewehrlauf aus dem Heckfenster.
    Endlich kommt der See in Sichtweite. Ich frage mich, wieso Crayton glaubt, dass das Gewässer uns retten könnte.
    »Was ist denn an dem See so Besonderes?«, frage ich.
    »Du hast doch nicht etwa gedacht, dass ich nur mit Ella allein zu dir gekommen bin, oder?«
    Fast hätte ich ihm gesagt, dass ich bis vor ein paar Stunden noch glaubte, er wäre gekommen, um mich zu töten. Doch dazu komme ich nicht, denn plötzlich tauchen die Mogadori wieder hinter uns auf. Crayton dreht sich um, während Héctor erschrocken in den Rückspiegel sieht.
    »Das wird ganz schön knapp«, stellt Crayton fest.
    »Wir werden es schon schaffen, Papa«, sagt Ella und sieht zuihm. Mir wird ganz warm ums Herz, als ich höre, wie sie ihn nennt. Er lächelt sie liebevoll an und nickt. Ella drückt meine Hand. »Olivia wird dir gefallen.«
    »Wer ist Olivia?«, frage ich.
    Ella bekommt keine Gelegenheit, mir zu antworten, denn die Straße biegt plötzlich in einem scharfen Winkel ab und führt über ein starkes Gefälle direkt auf den See zu. Ella verspannt sich, als die Straße abrupt endet, aber Héctor lässt seinen Fuß auf dem Gaspedal und durchbricht in voller Fahrt ein mit Ketten verschlossenes Tor. Als wir über die Torschwelle rasen, wird der Wagen kurz

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