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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Gefühl zu zähmen, das mich bei ihrem Anblick überkommt. »Ja?«
    »Wir sind jetzt seit einer Woche in diesem Haus. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du jetzt all deine sentimentalen oder ängstlichen Gefühle beiseite legst.«
    Angesichts dessen, was eben passiert ich, denke ich eine Sekunde lang, dass sie vielleicht auf Sarah anspielt.
    »Der Kasten«, sagt sie.
    »Ich weiß«, erwidere ich, gehe ins Haus und ziehe die Tür hinter mir zu.
    ***
    Ich gehe in mein Zimmer, mache tiefe Atemzüge und überlege, was da eben im Garten abgelaufen ist. Laufe ins Badezimmer und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht. Blicke in den Spiegel. Sarah würde mich umbringen, wenn sie gesehen hätte, wie ich Sechs eben angeschaut habe. Wieder einmal sage ich mir, dass ich mich nicht beunruhigen muss, da die Loriener ihr ganzes Leben lang nur eine Person lieben. Wenn Sarah meine einzige Liebe ist, dann ist Sechs nur ein Schwarm.
    Als ich wieder in meinem Zimmer bin, lege ich mich hin, verschränke die Hände auf dem Bauch und schließe die Augen. Wieder mache ich tiefe Atemzüge und zähle dabei immer bis fünf, bevor ich wieder ausatme.
    Eine halbe Stunde später öffne ich meine Zimmertür und betrete den Flur. Ich höre Sam und Sechs im Wohnzimmer umhergehen. Als wir in dieses Haus gekommen sind, habe ich den Kasten auf dem Heißwassertank in der Vorratskammer versteckt, etwas anderes ist mir nicht eingefallen. Jetzt versuche ich, ihn wieder herunterzubekommen, und bemühe mich, dabei so wenig Lärm wie möglich zu machen. Danach schleiche ich auf Zehenspitzen in mein Zimmer zurück und verschließe leise die Tür.
    Sechs hat recht. Es ist an der Zeit. Kein Warten mehr. Ich umfasse das Schloss, das schnell warm wird, sich in meiner Handfläche windet und eine beinahe flüssige Form annimmt. Dann schnappt es auf.
    Im Innern des Kastens ist ein helles Leuchten. Das erlebe ich zum ersten Mal. Ich greife hinein und nehme die Kaffeedose mit Henris Asche sowie den Brief heraus, der immer noch in seinem versiegelten Umschlag steckt. Dann klappe ich den Deckel zu und verschließe den Kasten wieder. Ich weiß, dass es dumm von mir ist, aber wenn ich den Brief nicht lese, habe ich das Gefühl, dass Henri noch immer am Leben ist. Wenn der Kasten erst einmalgeöffnet und der Brief gelesen ist, gibt es nichts mehr, was er mir sagen oder beibringen könnte. Dann bleibt nur noch eine Erinnerung an ihn übrig. Dazu bin ich noch nicht bereit.
    Ich öffne den Kleiderschrank und verstecke die Dose und den Brief unter meinen Sachen. Dann nehme ich den Kasten und gehe aus dem Zimmer. Im Flur bleibe ich stehen und belausche Sam und Sechs, die sich online eine Show namens
Klassische Aliens
ansehen. Sam quetscht Sechs über alle möglichen Alien-Theorien aus, die ihm bekannt sind, und Sechs beantwortet seine Fragen anhand dessen, was sie von Katarina gelernt hat. Sam notiert sich aufgeregt alles auf seinem Notizblock und stellt Sechs weitere Fragen, die sie geduldig beantwortet oder mit einem Schulterzucken abtut. Er saugt alles begierig in sich auf und vergleicht es mit den Dingen, die ihm bereits bekannt sind.
    »Die Pyramiden von Gizeh? Wurden sie von den Lorienern erbaut?«
    »Zum Teil, aber hauptsächlich von den Mogadori.«
    »Was ist mit der Chinesischen Mauer?«
    »Menschen.«
    »Das Ufo in Roswell, New Mexico?«
    »Das habe ich Katarina auch gefragt, aber sie hatte keine Ahnung. Ich weiß es auch nicht.«
    »Warte mal. Wie lange besuchen die Mogadori schon die Erde?«
    »Fast so lange wie wir«, erklärt sie.
    »Dieser Krieg zwischen euch ist also etwas Neues?«
    »Nicht unbedingt. Soweit ich weiß, sind beide Seiten schon seit Tausenden von Jahren zur Erde gereist. Manchmal waren wir zur selben Zeit hier, und wie ich es verstanden habe, sind wir meist friedlich miteinander umgegangen. Doch dann ist irgendwas passiert, das die Beziehungen zerstört hat, und dieMogadori blieben für eine lange Zeit weg. Viel mehr weiß ich auch nicht und ich habe keine Ahnung, ab wann sie dann wieder zurückkamen.«
    Ich gehe ins Wohnzimmer und stelle den Kasten mitten auf den Esstisch. Sam und Sechs sehen mich neugierig an. Sechs lächelt, was mir wieder ein komisches Kribbeln verursacht. Ich erwidere ihr Lächeln, aber es fühlt sich irgendwie falsch an.
    »Ich dachte, wir könnten dieses Ding auch genauso gut zusammen öffnen.«
    Sam reibt sich die Hände und hat plötzlich ein irres Leuchten in den Augen.
    »Also bitte, Sam«, sage ich. »Du siehst aus,

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