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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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als wolltest du gleich jemanden umbringen.«
    »Ach, komm schon«, sagt er. »Du hast mir jetzt seit über einem Monat von diesem Kasten vorgeschwärmt. Aus Respekt vor Henri war ich geduldig und hab meinen Mund gehalten. Aber wie oft kriege ich schon Schätze von einem fremden Planeten zu sehen? Die Typen von der NASA würden einiges darum geben, um jetzt da zu sitzen, wo ich gerade bin. Es ist nicht meine Schuld, dass ich so scharf darauf bin.«
    »Wärst du sehr enttäuscht, wenn die ganze Zeit nur schmutzige Wäsche in diesem Ding gewesen wäre?«
    »Schmutzige Alien-Wäsche?«, erwidert Sam voller Sarkasmus.
    Ich muss lachen, fasse aber dann nach dem Schloss. Meine Hand beginnt augenblicklich zu leuchten, als ich das kalte Metall berühre. Das Schloss wird wieder warm, dreht und windet sich in meinem Griff und scheint gegen die uralten Kräfte anzukämpfen, die es verschlossen halten. Als es sich mit einem Klicken öffnet, nehme ich es ab und lege meine Hand auf den Deckel des Kastens. Sam und Sechs beugen sich in gespannter Erwartung vor.
    Ich klappe den Deckel auf. Der Kasten ist wieder mit einem Leuchten erfüllt, das mir in den Augen brennt. Zuerst nehme ich den Samtbeutel mit den sieben Kugeln heraus, die die Planeten des lorienischen Sonnensystems darstellen. Ich muss daran denken, wie Henri und ich immer das pulsierende Glühen im Kern von Lorien angeschaut haben. Es zeigte uns, dass der Planet noch am Leben war, wenn auch in einer Art Winterschlaf. Ich lege den Beutel in Sams Hand. Dann spähen wir alle wieder in den Kasten. Irgendetwas anderes leuchtet in seinem Innern auf.
    »Was bedeutet dieses Glühen?«, fragt Sechs.
    »Keine Ahnung. Ist vorher noch nie passiert.«
    Sie greift in den Kasten und holt einen Stein heraus. Es ist ein völlig runder Kristall in der Größe eines Tischtennisballs. Als sie ihn berührt, wird das Glühen heller. Dann verblasst es wieder und beginnt zu pulsieren. Wie hypnotisiert betrachten wir den Kristall. Plötzlich lässt Sechs ihn auf den Boden fallen. Das Pulsieren hört auf, der Kristall nimmt wieder ein gleichmäßiges Leuchten an. Sam langt nach unten, um ihn aufzuheben.
    »Nicht!«, schreit Sechs.
    Verwirrt sieht Sam auf.
    »Irgendwas stimmt nicht damit«, warnt sie.
    »Was meinst du?«, frage ich.
    »Es fühlte sich wie Nadelstiche auf meiner Handfläche an. Als ich ihn angefasst habe, hatte ich ein echt schlechtes Gefühl.«
    »Das gehört alles zu meinem Erbe«, sage ich. »Vielleicht darf nur ich ihn anfassen?«
    Ich beuge mich hinunter und hebe den Kristall vorsichtig auf. Innerhalb von Sekunden fühlt es sich an, als hielte ich einen radioaktiven Kaktus in der Hand. Mein Bauch zieht sich zusammen und Magensäure steigt in meiner Kehle hoch. Sofort lasse ich den Kristall auf eine Decke fallen. Ich schlucke. »Vielleicht mache ich was falsch.«
    »Oder wir wissen einfach nicht, wie wir ihn benutzen sollen. Henri hat dich doch davon abgehalten, in den Kasten zu sehen, weil du noch nicht reif genug dafür warst, oder? Vielleicht ist das immer noch so.«
    »Also, das halte ich für eine ziemlich dürftige Erklärung.«
    »So ein Mist«, sagt Sam.
    Sechs geht in die Küche und kommt mit zwei Handtüchern und einer Plastiktüte zurück. Sie rollt den Kristall in eines der Handtücher ein und wirft alles zusammen in die Plastiktüte. Dann wickelt sie das andere Handtuch um die Tüte.
    »Glaubst du wirklich, dass das nötig ist?«, frage ich. Mein Magen rumort immer noch.
    Sie zuckt mit den Achseln. »Ich weiß ja nicht, wie’s dir geht, aber als ich das Ding angefasst habe, hatte ich ein sehr ungutes Gefühl. Besser, wir gehen auf Nummer sicher, als dass es uns später leidtut.«
    Alles, was mein Erbe umfasst, ist in diesem Kasten, und ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll. Ich fasse hinein und nehme ein Objekt heraus, das ich schon einmal gesehen habe. Es ist der rechteckige Kristall, den Henri benutzt hat, um Lumen von meinen Händen auf den Rest meines Körpers zu übertragen. Er erwacht zum Leben und taucht das Wohnzimmer in gleißendes Licht. Das Zentrum des Kristalls beginnt, sich um sich selbst zu drehen und bildet in seinem Innern eine Art Rauchwolke, so wie ich es zuvor schon einmal gesehen habe.
    »Na, das ist doch schon was anderes«, findet Sam.
    »Hier«, sage ich und reiche den Kristall an Sam weiter. Er wird reglos, sobald Sam ihn anfasst. »Den kenne ich schon.«
    Im Kasten liegen außerdem ein paar kleinere Kristalle, ein schwarzer Diamant,

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