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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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dem Kopf. »Ich werde ihn für dich finden, Marina! Wir sind ein Team!«
    »Das stimmt«, bestätige ich. »Wir sind ein Team.«

13
    Sechs ist mit dem anthrazitgrauen SUV in die Stadt gefahren, um Lebensmittel zu kaufen. Wir hatten ihn entdeckt, als er für fünfzehnhundert Dollar ein paar Kilometer von hier entfernt zum Verkauf angeboten wurde.
    Während sie weg ist, trainieren Sam und ich im Garten. Eine Woche haben wir drei jetzt geübt und ich bin erstaunt, wie gut Sam in dieser kurzen Zeit geworden ist. Trotz seiner geringen Körpergröße ist er ein Naturtalent. Was ihm an Kraft mangelt, macht er durch Technik wett, und die ist viel besser als meine.
    Wenn sich Sechs und ich am Ende des Tages ins Wohnzimmer oder unsere Schlafzimmer zurückziehen, bleibt Sam wach und studiert Kampftechniken im Internet. Was Sechs und ich von Katarina und Henri gelernt haben, ist eine Kampfmethode, die sich an einer Mischung aus Jiu Jitsu, Tae Kwon Do, Karate und Bojuka orientiert. Das ganze System baut auf dem Muskelgedächtnis auf und besteht aus Griff- und Blockiermethoden, fließenden Körperbewegungen, kombinierten Manipulationstechniken und Schlägen auf maßgebliche Punkte des zentralen Nervensystems. Da Sechs und ich uns die Telekinese zunutze machen, versuchen wir, die winzigsten Bewegungen eines Angreifers in unserer Nähe zu erspüren und darauf zu reagieren. Sam dagegen muss seine Feinde direkt vor sich haben.
    Während Sechs jede Trainingseinheit völlig unbeschadet übersteht, haben Sam und ich jedes Mal neue Kratzer und Beulen. Dennoch verliert Sam niemals seinen Schwung oder seineLeidenschaft. Heute ist es nicht anders. Er kommt mit eingezogenem Kinn und wachen Augen auf mich zu. Er versucht es mit einem rechten Cross, den ich abwehre, dann mit einem Tritt des linken Beins, den ich aber dazu nutze, um sein rechtes Bein unter ihm wegzuziehen, sodass er krachend zu Boden geht. Er steht auf und greift wieder an. Obwohl er mich häufig trifft, sind seine Schläge, gemessen an meiner Kraft, nicht sehr effektiv. Manchmal allerdings täusche ich Schmerzen vor, um sein Selbstvertrauen nicht zu schwächen.
    Sechs kommt nach einer Stunde zurück. Sie zieht sich T-Shirt und Shorts an und gesellt sich zu uns. Eine Weile wiederholen wir denselben Block-and-Counter-Kick, bis er uns zur zweiten Natur geworden ist. Während ich nur mit halber Kraft gegen Sam vorgehe, attackiert mich Sechs mit solcher Härte, dass mir die Luft wegbleibt. Manchmal geht mir das ziemlich auf die Nerven, aber ich werde langsam immer besser. Immerhin gelingt es ihr nicht mehr, meine Telekinese mit einer beiläufigen Handbewegung abzuwehren, sondern sie muss jetzt ihren ganzen Körper dazu einsetzen.
    Sam macht eine Pause und beobachtet uns zusammen mit Bernie Kosar.
    »Das kannst du doch besser, Johnny. Los, zeig mir schon was du drauf hast«, sagt sie, nachdem sie einen halbherzigen Roundhouse-Kick abgewehrt und mich zu Boden geschickt hat.
    Ich greife sie an und überwinde die Distanz zwischen uns in einer Zehntelsekunde. Ich probiere einen linken Haken, den Sechs jedoch abwehrt, indem sie meinen Oberarm packt und die Schwungkraft nutzt, um mich mit voller Wucht über ihren Kopf zu schleudern. Angesichts der bevorstehenden schmerzhaften Landung spanne ich meine Muskeln an, doch sie lässt meinen Arm nicht los, reißt mich herum und wirft mich über ihre Schulter, sodass ich wieder auf den Füßen lande.
    Dann umklammert sie mich mit den Armen und drückt meinen Rücken gegen ihren Brustkorb. Sie reckt den Kopf und küsst mich spielerisch auf die Wange. Bevor ich reagieren kann, tritt sie mir in die Kniekehlen, und mein Hintern landet im Gras. Meine Arme können sich nicht schnell genug lösen, sodass ich der Länge nach hinknalle. Sechs hält mich ohne Anstrengung auf den Boden gedrückt und ist mir jetzt so nahe, dass ich die Haare ihrer Augenbrauen zählen könnte. In meinem Bauch flattern Schmetterlinge.
    »Okay«, unterbricht uns Sam endlich. »Ich glaube, du hast ihn erledigt. Lass ihn jetzt aufstehen.«
    Sechs setzt ein breites Grinsen auf. Ich erwidere es. Eine Sekunde verharren wir so, bis sie sich schließlich zurücklehnt und mich nach oben zieht.
    »Jetzt bin ich dran«, sagt Sam.
    Ich hole tief Luft und schüttele meine Arme, um das Zittern zu unterdrücken. »Sie gehört dir«, sage ich und laufe schnurstracks zum Haus.
    »John?«, ruft Sechs, als ich die Hintertür erreiche.
    Ich drehe mich um und versuche, dieses seltsam kribbelnde

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