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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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gefolgt, weil ich
endlich
mal wissen wollte, wonach du im Internet dauernd suchst. Aber du warst gar nicht im Computerraum«, sagt Gabby mit einem sarkastischen und gleichermaßen erstaunten Gesichtsausdruck. »Du warst hier, was wirklich sehr merkwürdig ist.«
    »Sehr merkwürdig. Wirklich sehr merkwürdig«, plappert ihr La Gorda nach.
    Zu meiner Erleichterung hat Ella aufgehört, an dem Kasten herumzuzerren.
    »Was kümmert’s euch?«, sage ich. »Mal im Ernst. Die meiste Zeit halte ich mich fern von allem und sage keinen Ton.«
    »Es kümmert mich sogar eine Menge, Marina.« Gabby wirftihr dunkles Haar zurück und kommt auf mich zu. »Beispielsweise interessiert es mich sehr, wieso du dauernd mit diesem verkommenen Versager Héctor abhängst. Besäufst du dich mit ihm? Trinkst du aus seiner Flasche?«
    Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie Héctor einen Versager nennt, oder weil sie andeutet, dass unsere Freundschaft mehr als nur das ist, oder weil sie mir hinterherschnüffelt – aber es geschieht ganz einfach: Ich schließe die Augen, konzentriere meine gedankliche Energie auf die vier und packe sie mir alle gleichzeitig. La Gorda schreit, die anderen drei wimmern verängstigt. Mit Telekinese hebe ich sie vom Boden, sodass ihre nackten Füße in der Luft baumeln und ihre Schultern gegeneinanderkrachen. Dann schleudere ich sie über den glatten Boden, bis sie von den Stufen abprallen, die im hinteren Teil der Kirche auf das Podium führen.
    La Gorda stützt sich auf ihre Handflächen und kommt wieder auf die Füße. Sie wirkt wie ein wilder Stier, der bereit ist, auf den Torero loszustürzen. Doch in weniger als einer Sekunde bin ich bei ihr. Sie holt zu einem heftigen Schlag aus, aber ich ducke mich, springe wieder auf und verpasse ihr einen Kinnhaken. Mit einem Keuchen fällt sie nach hinten, ihr Kopf knallt auf den harten Fußboden. Sie ist bewusstlos.
    Bonita springt auf meinen Rücken und zerrt an meinen Haaren. Irgendeine von ihnen schlägt mir ins Gesicht, eine andere tritt mir vors Schienbein. Bonita rutscht meinen Rücken herunter und umklammert meine Arme, sodass ich mich nicht bewegen kann. Delfina holt zu einem Schlag aus, aber ich ducke mich weg. Die Wucht des Schlages trifft auf Bonitas Mund. Sie lockert ihren Griff so weit, dass ich mich losreißen kann. Ich fasse nach Bonitas rechtem Arm und gebe ihr einen Stoß. Sie knallt gegen Gabby.
    »Du bist tot, Marina! Du bist so was von tot!«, schreit Bonita,aber ich zieh sie zu mir heran und ramme ihr mein Knie in den Unterleib. Wie ein nasser Sack fällt sie in sich zusammen und ich lasse sie neben La Gorda auf den Boden sinken.
    Delfinas Selbstvertrauen ist angekratzt. Sie sieht sich nach der Tür um. »Lässt du mich jetzt zufrieden?«, frage ich sie.
    »Völlig egal. Ich krieg dich morgen«, erwidert sie. »Irgendwann, wenn du nicht aufpasst.«
    »Das hättest du besser nicht gesagt«, gebe ich zurück. Dann täusche ich eine Bewegung nach rechts an, springe aber nach links und umklammere ihre Taille. Gabby versucht, meine Haare zu erwischen, aber ich drehe Delfina nach vorn, um sie mit diesem Manöver abzuwehren. Schließlich wirble ich auf den Fersen herum und katapultiere Delfina über den Mittelgang. Mit dem Hintern kracht sie gegen die unterste Stufe am Altar. Ihr Stöhnen hallt von der gewölbten Decke wider.
    Gabby versucht mich einzukreisen. »Das erzähle ich Schwester Dora. Du wirst so was von Ärger bekommen.« Ich drehe mich zur Seite, um sie im Auge zu behalten. Sie bleibt rechts unterhalb der Statue stehen. Ich sehe ihr an, dass sie jeden Moment auf mich zuspringen wird. Aber ich bin bereit.
    Plötzlich sehe ich etwas Weißes über Gabbys Kopf aufblitzen. Ich brauche eine Sekunde, bevor mir klar wird, dass es Ella ist. Sie hat sich von der Schachtöffnung auf Gabbys Schultern fallen lassen. Gabby wirbelt herum, bekommt Ella zu fassen und schleudert sie auf den Boden herunter. Ein furchtbares Krachen erfüllt die Kirche, so wie ich es noch nie zuvor gehört habe.
    »Nein!«, brülle ich und schlage Gabby so hart es geht vor das Brustbein. Ihre Füße lösen sich vom Boden und sie donnert so heftig gegen die Wand, dass sich der Mörtel löst und herunterrieselt.
    Ella liegt wimmernd auf dem Rücken. Ich sehe, dass ihrrechtes Bein völlig bewegungslos ist, knie mich neben sie und hebe den Saum ihres Nachthemds hoch. Gleich unterhalb ihres Knies ragt ein spitzer Knochen aus der Haut. Ich weiß nicht, was ich machen soll.

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