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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Seelenspiegel hatte gelangen wollen, musste ich erst einmal sacken lassen. Wie ein hässlicher Fleck breitete es sich über die Beziehung von Zed und mir aus. Ich fühlte mich davon beschmutzt und bedroht.
    »Du hast genug gesehen«, sagte Zed. »Wir erwarten nicht, dass du alle Erinnerungen auf einmal hervorholst.«
    »Aber wir haben das Fundament gelegt«, erklärte Uriel. »Und darauf können wir jetzt bauen.«
    Als ich reihum in ihre Gesichter blickte, war mir klar, dass sie nicht davon ausgingen, heute noch weitere Antworten zu bekommen. Victor und Trace waren von allen am ungeduldigsten, noch mehr in Erfahrungen zu bringen, aber sie versuchten es zu kaschieren.
    »Du brauchst eine Pause. Nimm das Mädchen mit zum Snowboarden, Zed«, sagte Trace. »Wir werden dafür sorgen, dass ihr auf der Piste sicher seid.«
    Ich schob die düsteren Erinnerungsbilder mit aller Kraft beiseite. »Verstehst du unter Pause vielleicht, dass ich mit gebrochenen Knochen im Bett liege? Genau das wird nämlich passieren, wenn ich Snowboarden gehe.«
    Trace lachte. Sein ernstes Polizistengesicht entspannte sich, als er seinen jüngeren Bruder mit einem liebevollen Lächeln ansah. »Nein, Sky, so hab ich’s nicht gemeint. Er wird gut auf dich aufpassen.«

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    Kapitel 22
    E s war ungeheuer befreiend, nach draußen an die frische Luft zu kommen. Meine düsteren Erinnerungen umgaben mich noch immer wie eine Giftwolke, aber der Anblick der makellosen, weißen Hänge blies sie fort -vorübergehend zumindest. Alles funkelte. Wenn ich mich konzentrierte, konnte ich jede einzelne Tannennadel zählen, jeden Zapfen, jede Schneeflocke, so gestochen scharf war meine Wahrnehmung. Heute schüchterten mich die Berge nicht ein, sondern hoben meine Stimmung.
    Ich hatte mir einen Skianzug von Karla geliehen, in dem ich aussah wie ein Klops, aber Zed schien mich niedlich zu finden.
    »Babyhang?«, fragte ich und atmete dabei laut schnaufend wie ein Drache.
    »Nein, zu viele Leute.« Die Hand schützend über die Augen gelegt, betrachtete er den Berg, sodass ich Gelegenheit hatte, ihn in seinem schmal geschnittenen marineblauen Skianzug zu bewundern, wie geschmeidig und gefährlich er aussah, ein Hai auf der Piste. Sein Board trug er auf einen Rucksack geschnallt auf dem Rücken. Als er mich dabei ertappte, wie ich ihn mit Blicken verschlang, grinste er und ließ neckisch die Augenbrauen auf und ab hüpfen. »Na, gefällt dir, was du siehst?«
    Ich rammte ihm den Ellbogen in die Seite. »Halt die Klappe! Du solltest echt mal anfangen, dich in Bescheidenheit zu üben.«
    Er lachte. »Das mache ich ... wenn du versprichst, mir Unterricht zu geben.«
    »Ich glaube, du bist ein hoffnungsloser Fall.«
    Doch damit sorgte ich bei ihm nur für einen weiteren Heiterkeitsausbruch. Als er endlich aufgehört hatte zu lachen, legte er den Arm um mich. »Und, Sky, bist du so weit? Weil wir jetzt nämlich da hochgehen. Dort oben gibt es ein friedliches Plätzchen, da wollte ich eigentlich schon damals mit dir hin, als wir im Wald beschossen wurden. Wobei ich glaube, dass es jetzt im tiefsten Winter dort beinahe noch schöner ist. Wir fahren mit der Seilbahn rauf und laufen ein Stück bergab bis zu der Stelle.«
    An der Gipfelstation war es viel ruhiger als am Wochenende. Joses Imbissstand war zu und so konnte ich nicht wie sonst immer für einen Donut und einen kurzen Plausch bei ihm haltmachen. Zed führte mich abseits der befahrenen Pisten in den Wald hinein.
    »Ist das wirklich eine so gute Idee? Du weißt ja noch, was das letzte Mal passiert ist, als wir in den Wald gegangen sind.«
    Er strich mit der Hand beruhigend über meinen Oberarm. »Dad und Mom haben um das ganze Gelände eine Absperrung gelegt und Trace, Vic und Will sind auf Beobachtungsposten. Es dürfte also nichts passieren.«
    »Eine mentale Absperrung?«
    »Ja, auf diese Weise werden die Leute ferngehalten, sie glauben plötzlich, dass sie ihre Scheinwerfer angelassen oder dass sie eine Verabredung in der Stadt haben. Apropos, wie hast du’s gestern eigentlich angestellt, unsere Sperre zu durchbrechen?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich habe sie zwar gespürt, war aber zu verzweifelt, um mich drum zu kümmern.«
    »Das hätte dir gar nicht gelingen dürfen. Darum waren Trace und Vic auch so misstrauisch, als du aus heiterem Himmel plötzlich vor unserer Tür standest.«
    »Vielleicht ist diese Sperre ja doch nicht so undurchdringlich, wie ihr glaubt.«
    »Vielleicht bist du ja stärker, als du’s

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