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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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an.« Er beugte sich vor und küsste sie, seine Aura färbte sich grellgelb, was bedeutete, dass er ihr eine dicke, fette Lüge auftischte.
    Die Frau biss sich auf die Lippen. »Okay. Okay. Gib mir einen kurzen Moment Zeit. Himmel, ich brauche was zu trinken. Wird man unsere Spur nicht zurückverfolgen können?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Unser Nummernschild ist gefälscht. Wenn wir nicht aussteigen, kann uns die Überwachungskamera nicht einfangen. In England kennt sie kein Mensch! Ihre Eltern sind in Dublin gestorben -solange sie nicht auf die Idee kommen, sich im Ausland umzuhören, ist sie ein Niemand. Und wer sollte sie nach all den Jahren überhaupt noch wiedererkennen? Sie spricht nicht mal mehr mit irischem Akzent.«
    »Wir lassen sie also hier und jemand anders wird sich um sie kümmern. Ihr wird kein Haar gekrümmt.« Tantchen versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass sie das Richtige tat.
    »Aber das wird ganz sicher nicht so bleiben, wenn ich sie mir noch mal vorknöpfen muss. Sie schadet uns doch nur, sie macht uns alles kaputt.«
    Die Frau brachte den Mut auf zu nicken. »Okay, lass es uns machen.«
    »Wir müssen uns einfach wieder frei bewegen können.« Der Mann drehte sich zu mir um und packte mich vorne am T-Shirt. »Hör zu, Missgeburt, du hältst die Klappe, kein Theater oder wir kommen zurück und machen dich fertig. Kapiert?«
    Ich nickte. Ich hatte solche Angst, dass ich fürchtete, mir in die Hosen zu pullern. Seine Aura pulsierte in knalligem Lila, so wie sonst immer, bevor er mich schlug.
    Er langte über den Sitz hinweg und machte meine Tür auf. »Steig jetzt aus und setz dich da drüben hin. Und mach ja keinen Ärger.«
    Ich schnallte den Gurt ab.
    »Bist du dir sicher, Phil?«, wimmerte die Frau.
    Er antwortete nicht, sondern zog einfach nur die Tür zu. Dann hörte ich, wie das Auto davonbrauste.
    Ich setzte mich hin und zählte Gänseblümchen.

    Als ich diesmal die Augen öffnete, befand ich mich nicht auf einem Parkplatz, sondern saß, von Zeds Armen umschlungen, warm und umsorgt auf dem Fußboden im Haus der Benedicts.
    »Hast du das gesehen?«, flüsterte ich und wagte nicht, ihn dabei anzusehen.
    »Ja. Zum Glück haben sie dich ausgesetzt, bevor er dich umbringen konnte.« Er fuhr mit seinem Kinn zärtlich über meinen Scheitel, mein Haar verfing sich in seinen Bartstoppeln.
    »Ich weiß noch immer nicht, wer ich bin. Ich glaube, sie haben kein einziges Mal meinen Namen genannt.«
    Tante Jo, Phil und die Missgeburt - so hatte meine Familie ausgesehen, als ich sechs Jahre alt gewesen war. An den Namen, den mir meine Mutter und mein Vater - Franny und Ian - gegeben hatten, konnte ich mich nicht erinnern. Meine Eltern waren Savants gewesen; sie hatten einander umgebracht, weil sie die Kontrolle über ihre Gaben verloren hatten, und ich war in der Obhut eines Junkies geblieben. Ich fühlte mich von ihnen verraten und war wütend auf sie.
    »Ein Wahrheitsfinder macht sich nicht so gut im Haus eines Drogendealers.« Zed umfasste zart meine Handgelenke und öffnete mit sanftem Streicheln meine Fäuste. »Ich hab solchen Abschaum schon gesehen, bevor ich für Trace und Victor gearbeitet habe. Du hattest Glück, dass du von ihnen weg bist.«
    Als Kind hatte ich den Drogendeal, den ich in der Diele beobachtet hatte, nicht verstanden, jetzt wusste ich, worum es gegangen war. »Ich habe Phil die Geschäfte versaut - dieser Mann war sein bester Kunde gewesen. Und ich habe es öfter getan.«
    »Und er hat dir öfter wehgetan.«
    Ich zuckte zusammen. Es war mir zuwider, dass so viel Hässliches aus meiner Vergangenheit vor den Benedicts ausgebreitet wurde. »Ich schätze schon.«
    Zeds Wut erstrahlte in Purpur; sie richtete sich nicht gegen mich, sondern gegen denjenigen, der es gewagt hatte, mir wehzutun. »Ich würde ihn zu gern in die Finger kriegen, damit er mal merkt, was er dir angetan hat.«
    »Er war ein bösartiger Mann, der meine Tante nur benutzt hat. Eigentlich war sie ganz in Ordnung - sie konnte mit mir nur nichts anfangen. Ich glaube nicht, dass sie noch immer ein Paar sind.«
    »Vermutlich sind die beiden längst tot. Drogen und Dealen bescheren einem kein langes und glückliches Leben«, erklärte Uriel nüchtern.
    Ich lehnte mich schlaff zurück an Zeds Brust, erschöpft und zerschunden. Ich brauchte Zeit, um das Gesehene zu verorten und meine Erinnerungen richtigzustellen. Was meine Mutter unserer Familie damit angetan hatte, dass sie wie besessen zu ihrem

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