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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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dass ich kein geeignetes Outfit besaß, dann sollte ich schleunigst etwas dagegen unternehmen, denn auch Zed würde kommen.
    »Ich würde ja gerne, aber wo kann man hier shoppen? Ich habe keinen Bock, bis nach Denver zu fahren.«
    »Mrs Hoffman ...«
    Ich stöhnte.
    »... hat gesagt, es gäbe eine sehr nette kleine Boutique in Aspen, das ist nur eine Dreiviertelstunde Autobahnfahrt entfernt.«
    Am Ende kam Simon auch mit, da er befand, dass wir seit unserem Umzug nach Wrickenridge zu wenig gemeinsame Familienzeit verbracht hätten. Er lud uns zum Mittagessen in ein italienisches Restaurant ein, dann seilte er sich ab, während Sally und ich in die Boutique einfielen.
    »Vielleicht kaufe ich mir auch etwas Neues«, sagte Sally und strich begehrlich über die in einer langen Reihe hängenden Kleider.
    »Ach, jetzt kommt’s raus!«, neckte ich sie und zog ein rotes Kleid von der Stange. »Hier geht’s also gar nicht um mich, sondern um dich. Probier das mal an.«
    Nach dreißigminütigem Hin und Her fiel unsere Wahl schließlich auf zwei Kleider, deren Preise Sally zu ignorieren versuchte. Aspen zielte auf exklusive Skigäste ab, auf die A-Liste von Hollywood, und dementsprechend gesalzen waren auch die Preise.
    »Betrachten wir es als eine Investition in die Zukunft«, sagte sie und zückte ihre Kreditkarte. »Deins kannst du ja noch mal beim Sommerball anziehen.«
    »Abschlussball«, korrigierte ich sie. »Und ehrlich gesagt, ich glaube, es wird von den Eltern erwartet, dass sie dafür noch mal ein neues Kleid springen lassen. Das ist so Tradition hier.«
    »Na, dann muss ich eben einfach noch ein paar Bilder verkaufen.« Sie schloss die Augen und unterschrieb die Quittung.

    Wir kicherten wie zwei irre Verschwörer, als wir uns am Abend zurechtmachten.
    »Sag Simon nichts von den Schuhen«, flüsterte Sally. »Er versteht einfach nichts von der Notwendigkeit eines perfekt abgestimmten Outfits.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Sie waren wirklich furchtbar teuer, stimmt's?«
    »Wo stecken meine beiden Mädels?«, rief Simon von unten. »Wir kommen zu spät!«
    Sally schwebte als Erste die Treppe hinunter und blieb kurz auf den Stufen stehen, um sich in Pose zu werfen.
    Simon schnappte nach Luft.
    »Sehe ich gut aus?«, fragte sie und auf ihrer Stirn erschien eine kleine Sorgenfalte.
    »Okay, ich habe meine Meinung geändert. Wir bleiben zu Hause.« Er grinste und ließ seine Hand über ihren in Satin gehüllten Rücken gleiten. »Ich hoffe, dass Sky etwas weniger Offenherziges trägt. Wenn sie auch nur ansatzweise so aussieht wie du, bin ich den ganzen Abend lang damit beschäftigt, irgendwelche Jungs zu verscheuchen.«
    Dann präsentierte ich mich ihm. Ich hatte mir ein veilchenblaues, trägerloses Kleid ausgesucht, das mir bis an die Knie reichte. Mein Haar trug ich offen; es fiel mir in weichen Locken über den Rücken und wurde vorne von zwei Glitzerkämmchen zurückgehalten.
    Simon schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das überfordert mich. Zurück auf eure Zimmer, Mädels.«
    Lachend fassten wir ihn rechts und links am Arm und zogen ihn hinaus zum Auto.
    »Na, schau dich doch selbst an, ganz der smarte Gentleman in deinem James-Bond-Outfit«, sagte ich zu ihm und rückte seine Fliege zurecht. Für ihn war es eine Frage der Ehre, selbst gebundene Schleifen zu tragen, aber letztlich musste er immer uns bitten, sie für ihn zu binden. »Sally und ich werden die anstürmenden Mädels mit Cocktailstäbchen und Häppchenpiksern in die Flucht schlagen.«
    »Ich verlasse mich drauf, dass ihr beide mich verteidigt«, sagte er und zwinkerte mir im Rückspiegel zu.
    Das Dach des Rodenheim-Künstlerhauses war den im Hintergrund aufragenden Gipfeln nachempfunden; zwei ungleichförmige Glaspyramiden, blassblau erleuchtet, teilten es in zwei Hälften. In einer klaren, kalten Nacht wie dieser standen die Formen in dramatischem Kontrast zu dem sternenübersäten Himmel. Es hätte beinahe der Bug eines Raumschiffes sein können, das durch die Milchstraße gleitet. Durch die gläserne Eingangstür konnte ich erkennen, dass die Party bereits in vollem Gange war. Mr Keneally, der sich für den Abend mächtig in Schale geworfen hatte, sorgte am Piano im Foyer für dezente Musikuntermalung. Servicekräfte schlängelten sich durch die Menschenmenge, in den Händen Tabletts mit Snacks, vom raffinierten Sushi bis zu scharfen mexikanischen Dips.
    Tina war für den Empfang der Gäste zuständig. Sie machte sich gar nicht erst die

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