Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
Vom Netzwerk:
Wahnsinn, zu wissen, dass alles so viel großartiger sein könnte. Darum bin ich auch gleich so mit der Tür ins Haus gefallen. Ich war wie ein Verhungernder, der vor dem angerichteten Buffet steht.«
    »Und wenn sie nie ihren Seelenspiegel finden?«
    »Das kann verschiedene Folgen haben: Verzweiflung, Wut, Resignation. Mit den Jahren wird’s schlimmer. Ich hatte mir deshalb noch keine großen Sorgen gemacht. Ich habe unheimliches Glück, dass mir all diese Ängste erspart geblieben sind.«
    Ich weigerte mich, ihm dieses Märchen zu glauben, und flüchtete mich in Flapsigkeit. »Ist doch eigentlich gar nicht so schwierig. Kann man nicht einfach einen Savant-Partnersuchdienst auf Facebook gründen oder so? Problem gelöst.«
    Er lächelte schief. »Als ob wir an so was nicht schon gedacht hätten. Aber entscheidend ist nicht das tatsächliche Geburtsdatum, sondern der Zeitpunkt der Zeugung - und neun Monate danach kann’s da natürlich zu großen Abweichungen kommen. Wie viele Menschen auf der Welt sind am selben Tag oder ein paar Tage früher oder später als du geboren worden? Dann muss man noch die Frühchen mit einrechnen und die Babys, die auf sich warten ließen. Da kämen Abertausende infrage. Savants sind rar - es gibt nur einen Savant auf zehntausend Geburten oder so. Und nicht jeder Savant lebt in einem so hochtechnisierten Land wie wir mit Computern und Internet in jedem Haushalt. Und nicht jeder spricht die gleiche Sprache wie man selbst.«
    »Ja, ich verstehe.« Vielleicht. Falls ich diese ganze Sache für bare Münze nahm. Was nicht der Fall war.
    Er hob mit der Hand sanft mein Kinn an. »Aber obwohl die Chancen gleich null waren, habe ich dich gefunden. Und ausgerechnet auf einem Fußballfeld. Sky Bright aus Richmond in England.«
    Das war alles höchst sonderbar. »Und was hat das nun alles zu bedeuten?«
    »Für uns beide bedeutet das auf immer und ewig.«
    »Du machst Witze.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Aber ich werde nur ein Jahr hierbleiben.«
    »Nur ein Jahr?«
    »So ist es jedenfalls geplant.«
    »Und was macht ihr danach? Nach England zurückgehen?«
    Ich zuckte die Achseln und gab mich gelassen. »Ich weiß nicht. Hängt von Sally und Simon ab. Das wird heftig, denn ich habe ja dann hier ein ganzes Jahr absolviert und in England ist der Lehrplan komplett anders. Ich habe keine Lust, wieder ganz von vorne anzufangen.«
    »Dann werden wir einen Weg finden müssen, dass du bleibst. Oder ich komme mit dir nach England.«
    »Das würdest du tun?« Mir war überdeutlich bewusst, dass sich seine Finger abermals mit meinen verschränkt hatten. Ich hatte mir nie ausgemalt, wie es wäre, mit einem Jungen Händchen zu halten. Es war schön, aber zugleich auch etwas beängstigend.
    »Verdammt, ja. Das ist eine ernste Angelegenheit.« Er verstärkte den Griff seiner Hand und drückte meine Finger leicht zusammen. »Sie nimmt also nicht Reißaus.«
    »Was soll das heißen?«
    Er hob eine meiner Hände an und steckte sie in seine Jackentasche. Ohne mich loszulassen, lehnte er sich gegen mich und nahm die Aussicht in sich auf.
    »Ich hatte den Eindruck, dass du dich am Anfang vor mir sehr in Acht genommen hast. Bis du mich richtig kennengelernt hast. Den netten Zed, nicht Zed, den Blödmann.«
    »In Acht genommen?«
    »Wolfman, weißt du noch? Du hast gedacht, ich würde auf der dunklen Seite stehen; das habe ich in deinen Gedanken gesehen.«
    Er wusste von Wolfman? Erde, tu dich auf und verschling mich - sofort!
    »Nee, bloß nicht, ich find’s süß.«
    Ach du Schande! Ich stöhnte leise.
    Er gluckste. Dass mir das Ganze furchtbar peinlich war, genoss er auch noch, diese miese Ratte.
    »Ich weiß, manchmal bin ich nicht besonders umgänglich, so wie damals in der Geisterstadt. Ich mache gerade ...« Er schüttelte den Kopf. »Es ist zurzeit echt hart für mich. Und manchmal wächst mir einfach alles über den Kopf. Ich habe zu viel um die Ohren.«
    Okay, ich kaufte ihm das mit den Seelenspiegeln zwar nicht ab, aber ich musste zugeben, dass er auf geradezu verblüffende Weise in der Lage war, mir Gedanken aus dem Kopf zu pflücken. »Das denkst du dir nicht alles aus? Du tust doch irgendwas, stimmt's? Wie machst du das?« Ich dachte daran, wie er stets schon zu wissen schien, was ich als Nächstes sagen wollte.
    »Ich tue eine Menge Dinge.« Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und das goldene Licht verblasste. »Und ich würde gern ein paar Dinge mit dir zusammen tun, Sky, wenn du das auch

Weitere Kostenlose Bücher