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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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mir Sally und Simon offenbar auch irgendwie anmerkten, denn sie waren schnell davon überzeugt, dass ich besser nach Hause gehen sollte. Simon musterte Zed kühl, bevor er einwilligte, dass er mich fuhr.
    »Das hat dein Vater aber gut drauf«, sagte Zed, als er den Motor des Familienjeeps anschmiss.
    »Was?« Ich fühlte mich plötzlich müde - ausgelaugt. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Seitenscheibe.
    »Diesen Ich-brech-dir-alle-Knochen-Blick. Er hat mir unmissverständlich klargemacht, dass ich so gut wie tot bin, sollte ich auch nur einen Finger an seinen Augenstern legen.«
    Ich lachte hicksend auf. »Ja, manchmal ist er etwas überfürsorglich.« So wie Zed.
    Wir ließen das Thema auf sich beruhen und Zed fuhr den Hügel hinauf. Ein kleiner Kristall baumelte vom Rückspiegel, er pendelte hypnotisierend hin und her und fing dabei glitzernd das Licht auf.
    »Warum nennst du sie bei ihren Vornamen?«, fragte er, in dem Versuch, die Unterhaltung in weniger heikle Gefilde zu steuern.
    »Ich bin erst mit zehn Jahren zu ihnen gekommen. Wir waren uns einig, dass wir uns alle wohler fühlen würden, wenn wir uns mit Vornamen ansprechen. Sie hatten das Gefühl, zu alt zu sein, um mit Mummy und Daddy anzufangen.«
    »Wart ihr euch einig oder haben sie es mehr oder weniger so beschlossen?«
    Er hatte recht. Ich hätte sie gern Mummy und Daddy genannt, da ich so wie alle anderen Kinder hatte sein wollen, aber das war nun mal nicht ihr Stil.
    »Für mich war es okay.«
    Er ließ es dabei bewenden. »Meine Mom ... Sie ist zu jedem so. Was soll ich sagen? Tut mir leid?«
    »Nicht deine Schuld.«
    »Ich habe dich zu ihnen hingeschleppt. Das war ein Fehler. Mach dir keinen Kopf wegen dem, was sie gesagt hat.«
    »Es ist einfach nicht gerade sehr angenehm, wenn man das Gefühl hat, dass jemand alles über einen erspüren kann.«
    »Das brauchst du mir nicht zu erzählen. Ich lebe mit ihr unter einem Dach.«
    »Sie sieht bei dir auch Dinge?« Ich fühlte mich gleich ein bisschen besser.
    »O ja. Ein Benedict zu sein ist kein Zuckerschlecken.«
    Wir bremsten vor unserem Haus. Nur die Verandabeleuchtung war an. Ich war nicht sonderlich scharf drauf, allein ins Haus zu gehen, wollte aber auch nicht, dass Zed glaubte, ich würde ihm eine zweideutige Einladung machen.
    »Wir trennen uns dann also hier im Auto. Ein Schritt nach dem anderen«, sagte er leise, dann beugte er sich vor und küsste mich auf den Mund. Es fühlte sich unglaublich weich an. Ich hatte das Gefühl, mit ihm zu verschmelzen, unter seiner zärtlichen Berührung brach bei mir aller Widerstand zusammen. Viel zu schnell löste er sich von mir. »Wo ist dein Dad? Bin ich schon tot?«
    »Das war aber kein Finger. Du sagtest, mein Dad habe dich ohne Worte davor gewarnt, einen Finger an mich zu legen.« Meine Stimme klang, als käme sie aus weiter Ferne. Die Panik verflüchtigte sich und ich fing an, das Hier und Jetzt mit Zed zu genießen.
    »Stimmt.« Er zog mir den Mantel ein kleines Stück von den Schultern und fuhr mit den Fingern über meine Haut, »’tschuldige, aber das musste ich einfach tun. Dieses Kleid gehört echt verboten.«
    »Hmm.« Zed Benedict küsste mich - konnte das wahr sein?
    »Tja, ich mag dich wirklich total gern, Sky, aber wenn ich jetzt nicht aufhöre, wird dein Dad mich unter Garantie umbringen, und das wäre dann das Ende einer wunderbaren Freundschaft.« Er gab mir einen letzten Kuss, dann glitt er aus dem Auto und kam auf meine Seite, um mir beim Aussteigen zu helfen. »Ich mache nur mal eben Licht, dann fahre ich zurück zur Party.«
    »Danke. Ich komme nicht gerne in ein leeres Haus zurück.«
    »Ich weiß.« Zed nahm mir den Schlüssel aus der Hand und öffnete die Haustür. Ich wartete in der Diele, während er sich kurz einmal im ganzen Haus umsah.
    Er blieb unschlüssig auf der Veranda stehen und spielte an seinem Autoschlüssel. »Ich lasse dich nur ungern allein. Versprichst du mir, im Haus zu bleiben?«
    »Versprochen.«
    »Bist du sicher, dass du klarkommst?«
    »Ja, ist schon okay.«
    »Und das mit meiner Mutter tut mir echt leid. Wenn es dich irgendwie tröstet - ihre Schwester, Tante Loretta, ist noch schlimmer.«
    »Echt?«
    »Ja. Kann man sich kaum vorstellen, ich weiß. Ein guter Tipp: Halte dich zu Thanksgiving bloß von unserem Haus fern, zusammen sind sie nämlich nicht zu bremsen.« Er gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. »Gute Nacht, Sky.«
    »Gute Nacht.«
    Seine Hand lag noch auf meiner Wange, als er einen Schritt

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