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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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blauen Auge davongekommen. Und danke, Sky, dass du so viel Geduld mit uns hast.«
    Ich kletterte hinter Zed aufs Motorrad und klammerte mich an seine Jacke, als wäre es ein Rettungsring.
    »Ich werde auf kleineren Straßen in einem weiten Bogen um Wrickenridge herumfahren, um dich zu deinen Eltern zu bringen«, sagte er. »Nur für alle Fälle.«
    Die sogenannten kleineren Straßen stellten sich als matschige Buckelpisten heraus; um mir die Fahrt ein bisschen angenehmer zu machen, entwarf ich in lieber alter Gewohnheit in meinem Kopf ein passendes Storyboard: Scheinwerferlicht zerreißt die Dunkelheit - ein aufgescheuchtes Reh springt beiseite - das Motorrad umkurvt einen umgestürzten Baum - Mädchen klammert sich an Jungen fest. Die Musik würde bedrohlich klingen, treibend - Heavy Metal vielleicht ... Aber es funktionierte nicht. Die Gefahr war einfach zu real; ich konnte mich nicht mittels einer Geschichte davon distanzieren, nicht, solange ich eine der Hauptfiguren war.
    Ich fühlte mich durchgerüttelt und verdreckt, als wir beim Künstlerhaus ankamen. Mir dröhnte der Kopf.
    »Beherrschst du auch diesen Trick, den Xav draufhat?«, fragte ich und drückte fest auf meinen Nasenrücken, nachdem ich den Helm abgesetzt hatte.
    »Nein, aber ich kann dir ein Mittel dagegen in der Apotheke besorgen.«
    »Schon okay.«
    Zed schien sich innerlich zu wappnen und gab einen Stoßseufzer von sich.
    »Komm, dann wollen wir mal deinem Vater unter die Augen treten.«
    »Kannst du sehen, ob’s schlimm wird?«
    »Ich versuche, es nicht zu sehen.«
    Mein blaues Auge stieß bei meinen Eltern nicht gerade auf Begeisterung, aber die Nachricht, dass wir von einem Verrückten im Wald beschossen worden waren, brachte das Fass zum Überlaufen.
    »Sky!«, schrie Sally entsetzt und ihre Stimme hallte von den sauberen weißen Wänden des Ateliers wider. »Wo haben wir dich hier nur hingebracht? So etwas wäre in Richmond niemals passiert!«
    »Sie werden mir das vielleicht nicht glauben, Ma’am«, sagte Zed höflich, »aber so etwas passiert hier normalerweise auch nicht.«
    »Du wirst das Haus nicht mehr verlassen, bis dieser Irre gefasst worden ist!«, sagte Sally, strich mir über die Wange und kommentierte meine Schürfwunde mit einem Zungenschnalzen.
    »Und warum hast du uns nicht gesagt, dass du heute Abend ausgehst, Sky?«
    Simon musterte Zed mit unverhohlener Feindseligkeit, was nicht überraschend war, denn in der schwarzen Lederkluft sah Zed besonders finster aus. Angesichts der Tatsache, dass meine Eltern so gut wie nie zu Hause waren, fand ich Simons Frage allerdings ziemlich absurd. Die Rolle des gestrengen Übervaters stand im krassen Widerspruch zu seiner üblichen Pose des entspannten Künstlers, aber für mich machte er halt gerne eine Ausnahme. Für ihn war ich keine sechzehn, sondern noch immer zehn Jahre alt.
    »Das war eine ganz spontane Idee. Ich bin nur zum Abendessen zu Zed und wollte zurück sein, bevor ihr nach Hause kommt.«
    Dein Dad nimmt bei mir gerade Maß für die passende Sarggröße, sagte Zed zu mir.
    Tut er nicht.
    Ich empfange hier aber Bilder in rauen Mengen - und alle sehen verdammt schmerzhaft aus und geben wenig Anlass zu der Hoffnung, dass ich eines Tages noch Vater werden könnte.
    »Du hast Hausarrest, Sky, weil du ohne Erlaubnis ausgegangen bist«, brummte Simon.
    »Wie? Das ist nicht fair!«
    Er reagiert über, weil er Angst um dich hat.
    Trotzdem unfair.
    »Es tut mir leid, Sir, es ist meine Schuld, dass Sky heute Abend ausgegangen ist. Ich hatte sie gefragt, ob sie Lust hat zu kommen.« Zed versuchte, mich vor Simons Ärger zu schützen.
    »Das mag schon sein, aber meine Tochter muss lernen, die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu tragen. Hausarrest. Für zwei Wochen.«
    »Simon!«, protestierte ich. Wie peinlich, dass Zed das alles mitbekam.
    »Bring mich nicht so weit, vier Wochen draus zu machen junge Dame! Gute Nacht, Zed.«
    Zed drückte mir die Hand. Tut mir leid. Er wird nicht auf mich hören. Ich geh jetzt besser mal.
    Er verließ das Haus und kurz darauf hörte ich, wie draußen das Motorrad losröhrte. Der Wolfman verdrückte sich.
    Vielen Dank auch.
    Ich verschränkte die Arme und tappte mit dem Fuß hörbar auf den Boden wie eine gereizte Katze, die ihren Schwanz hin- und herschlägt. Wenn Simon Gestrenger-Vater spielte, war ich Superwut-Sky. »Du erwartest, dass ich zu Hause hocken bleibe, während ihr euch beide hier vergnügt, aber ich soll mit meinen Freunden keinen Spaß

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