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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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haben!«, rief ich aufgebracht. »Das ist so ungerecht!«
    »Jetzt werd ja nicht frech, Sky!« Simon warf seine Pinsel ins Spülbecken und drehte so energisch den Hahn auf, dass das herausschießende Wasser seinen Pulli nass spritzte.
    »Das sagst du jetzt nur, weil du weißt, dass du im Unrecht bist! Ich habe mich nicht beschwert, dass du Mr Ozawa am Montag in der Schule versetzt hast - und das war megapeinlich für mich. Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte. Ich hab dich nicht dafür bestraft, dass du ein mieser Vater bist.«
    Simon warf Sally einen verlegenen Blick zu. »Ich habe Mr Ozawa angerufen und mich entschuldigt.«
    »Ich weiß ja, dass ihr mich reichlich spät adoptiert habt, aber manchmal glaube ich fast, euch ist glatt entfallen, dass es mich überhaupt gibt.« Ich bereute meine Worte, sobald sie mir über die Lippen waren.
    »Sag so was nicht!« Sally schlug sich die Hand vor den Mund, in ihren Augen standen Tränen und ich hatte das Gefühl, schlagartig auf eine Größe von fünf Zentimetern zusammenzuschrumpfen.
    »Es ist einfach krass«, fuhr ich fort. Das Loch, in dem ich saß, war zwar mittlerweile schon ziemlich tief, aber ich musste einfach weiterbuddeln. »Es ist krass, dass ihr mir aufs Dach steigt, weil ich euch nicht auf dem Laufenden halte, was ich den ganzen Tag so mache. Dabei habe ich die meiste Zeit nicht den blassesten Schimmer, wo ihr überhaupt seid, und vermutlich ist euch das noch nicht mal bewusst.«
    »Das ist nicht das Gleiche«, fauchte Simon, wütend darüber, dass ich Sally verletzt hatte. Vermutlich war auch er gekränkt. Ich war’s auf jeden Fall. »Vier Wochen.«
    Keine Ahnung, was da in mich gefahren war. Normalerweise platzte mir nicht so schnell der Kragen, aber man hatte auf mich geschossen, ich trug ein Riesenpaket an Benedict-Geheimnissen mit mir herum, ich hatte ein dickes fettes Veilchen und zur Krönung meinte Simon jetzt also, die angemessene Reaktion darauf wäre Hausarrest.
    »Das ist doch ein Haufen Bullshit!«
    »Sprich gefälligst nicht so mit mir!«
    »Ach! Ist dir das zu amerikanisch? Tja, du warst es doch, der mich in dieses verdammte Land geschleppt hat! Ich habe nicht darum gebeten, beschossen zu werden! Ich habe das alles so satt - ich habe euch so satt!« Ich stürmte aus dem Haus und knallte die Tür hinter mir zu. Ich war wütend auf ihn - wütend auf mich selbst. Ich stampfte die Straße hoch, kickte eine leere Dose aus dem Weg und stieß jedes Mal, wenn sie scheppernd aufs Pflaster schlug, einen leisen Fluch aus.
    Dann hörte ich schnelle Schritte hinter mir.
    »Schätzchen!« Es war Sally. Sie griff nach mir und zog mich in ihre Arme. »Versteh doch, dass dein Vater Angst um dich hat. Du bist noch immer sein kleines Mädchen. Er ist es nicht gewohnt, dich mit so einem erwachsenen jungen Mann zusammen zu sehen. Und er will ganz sicher nicht, dass dich irgend so ein schießwütiger Irrer verletzt.«
    Ich fühlte mich total niedergedrückt von der schweren Last der Ereignisse der letzten paar Tage und fing an zu weinen. »Tut mir leid, Sally. Ich hatte es nicht so gemeint - das mit dem miesen Vater.«
    »Ich weiß, mein Schatz. Aber wir sind in der Tat miese Eltern. Ich wette, du hattest diese Woche noch keine einzige anständige Mahlzeit - ich weiß jedenfalls, dass ich keine hatte.«
    »Ihr seid keine miesen Eltern. Ich bin eine grässliche Tochter. Ihr habt mich aufgenommen und habt euch um mich gekümmert und ich ...«
    Sie schüttelte mich leicht. »Und du hast uns schon hundertmal mehr gegeben, als wir dir je geben können. Und uns ist noch nie, auch nicht für einen Augenblick, entfallen, dass es dich gibt, auch dann nicht, wenn wir völlig in unsere Arbeit abtauchen. Gib Simon ein bisschen Zeit, sich abzuregen, dann wird er vermutlich sogar sagen, dass es ihm leidtut.«
    »Ich hatte Angst, Sally. Man hat auf uns geschossen.«
    »Ich weiß, Schatz.«
    »Zed war echt super. Er wusste genau, was zu tun war.«
    »Er ist ein netter Junge.«
    »Ich mag ihn.«
    »Ich glaube, dass du ihn nicht nur magst.«
    Ich schniefte und kramte nach einem Taschentuch. Ich hatte keine Ahnung, was ich empfand - ich war verwirrt wegen dieser Savant-Geschichte und hegte Zweifel, dass mich irgendjemand so sehr wollen könnte, wie Zed es behauptete; ich musste Schritt für Schritt lernen, ihm zu vertrauen.
    »Sei vorsichtig, Sky. Du bist solch eine empfindsame Seele. Ein Junge wie er könnte dich zerbrechen, wenn du dein Herz zu sehr an ihn hängst.«
    »Ein

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