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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Mr Joe aufsuchen, um ihm zu erklären, warum ich es an zwei Tagen hintereinander versäumt hatte, mich zu registrieren.
    In der Pause verkroch ich mich in die Bibliothek. Draußen fiel Schnee und die meisten Schüler blieben drinnen, zerstreuten sich auf alle Räume. Ich hatte mich in die Ecke mit den Nachschlagewerken verkrümelt, in der Hoffnung, dort weniger Blicke auf mich zu ziehen. Mein Auge war noch immer eine farbenfrohe Peinlichkeit. Seit ich heute früh einen Blick auf Zed erhascht hatte, plagte mich die Sorge, dass meine Gefühle für ihn womöglich seine Gefühle für mich überholt hatten. Mich machte diese Kleinigkeit, dass sein Leben bedroht war, total fertig, und er hatte es nicht mal für nötig befunden, mich anzurufen, um mich wissen zu lassen, dass es ihm gut ging. Keine meiner telepathisch ausgeschickten Botschaften hatte er beantwortet. Wenn das nicht Zuckerbrot und Peitsche war. Vielleicht war dieser ganze Seelenspiegel-Quatsch nichts weiter als seine Taktik, um ein paar Küsse zu ergattern.
    Aber Zed spürte mich in meinem Schmollwinkel auf. Er hatte mich vermutlich bereits in der Bibliothek hocken sehen, noch ehe ich dort angekommen war. Er setzte sich mir gegenüber und sah mich einfach nur an.
    Sky, es tut mir leid.
    Hey, das ist ein weiterer Vorteil von diesem Gedankengequatsche - man spart nicht nur Telefonkosten, sondern riskiert auch nicht, aus der Bibliothek geworfen zu werden.
    Ich zog den Lexikonband P bis Q aus dem Regel und tat so, als hätte ich brennendes Interesse daran, mehr über Pinguine zu erfahren.
    Bist du sauer auf mich?
    Nein.
    Warum zeigst mir dann die kalte Schulter?
    Ich blickte hoch. Er schaute mich unbeirrt an. O Mann, er sah echt gut aus - am liebsten hätte ich mein Gesicht an seiner Schulter vergraben und mich einfach nur an ihm festgehalten.
    Tut dein Auge noch weh?
    Nee, das hat dein Bruder wieder gut hingekriegt - ich sehe halt einfach nur ziemlich bescheuert aus.
    Die Gegend musste erst abgesucht werden, bevor ich kommen durfte.
    So was in der Art hatte ich mir schon gedacht.
    Ich konnte dir keine Nachricht zukommen lassen, weil wir zu Hause kein Netz haben.
    Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich verstehe schon.
    Tust du das wirklich? Verstehst du wirklich, wie schwierig das alles für mich ist? Ich wollte an jenem Tag so gern bei dir bleiben. Du hast dich mit deinem Vater gestritten, stimmt's?
    Ja, aber wir haben uns wieder vertragen.
    Du bist sauer, weil ich nicht hier war und du den anderen dein Veilchen allein erklären musstest. Die Leute haben dir deswegen bestimmt ganz schön zugesetzt, was?
    Geht so, sie haben halt alle geglotzt. Nelson würde am liebsten Hackfleisch aus dir machen.
    Das hätte ich verdient.
    Du hast mir das Leben gerettet.
    Du hättest überhaupt nicht in Gefahr kommen dürfen. Ich hätte dich nie diesem Risiko aussetzen sollen. Hör mal, können wir nicht irgendwo anders hingehen und richtig miteinander reden?
    Ich weiß nicht, ob das so 'ne gute Idee ist.
    Er nahm mir das Buch aus der Hand. Pinguine ... wirklich faszinierende Geschöpfe. In welchem deiner Kurse werden die denn gerade behandelt?
    In dem ›Wir-bescheuert-aussehenden-Geschöpfe-müssen-zusammenhalten‹-Kurs.
    Er stellte das Buch wieder ins Regal zurück. »Komm mit.«
    »Wohin?«
    »In den Übungsraum. Ich habe einen reserviert, nur für alle Fälle.«
    Zed legte mir den Arm um die Schulter und führte mich aus der Bibliothek.
    Auf dem Weg zum Übungsraum begegneten wir Sheena und ihrer Gang, die uns spöttisch lächelnd musterten. Ein Blick von Zed und ihnen verging ihr hohles Grinsen. Als wir den Übungsraum erreicht hatten, überprüfte er erst, ob er leer war, bevor er mich hineinzog und die Tür schloss.
    »So ist es schon besser.« Ich stand mit dem Rücken an der Tür und er lehnte sich an mich. »Ich will dich nur mal kurz im Arm halten. Seit dem Vorfall im Wald hatte ich keine Gelegenheit mehr dazu.«
    Ich war regelrecht überwältigt von seiner Zärtlichkeit. Seine Umarmung hatte etwas Verzweifeltes an sich, vielleicht weil wir beide wussten, wie viel Glück wir hatten, noch zu atmen und uns umarmen zu können.
    »Sky, ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustoßen würde«, flüsterte er, während er seine Hände in meinen Haaren vergrub, die ich ausnahmsweise mal offen trug, um darunter meine Kratzer zu verbergen.
    »Wieso sagst du das? Wird mir irgendwas passieren? Hast du etwas gesehen?«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich

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