Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky
BlackBerry in die Tasche. »Ja, du verstehst in der Tat, nicht wahr? Du bist ein sehr nettes Mädchen, genau wie Dad gesagt hat. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Sky, Mr und Mrs Bright.«
»Keine Ursache, Mr Benedict«, sagte Simon, als er Victor und Ms Kowalski zur Tür brachte.
Sally setzte sich neben mich an den Tisch. Simon setzte sich auf die andere Seite und ergriff meine Hand.
»Tja«, sagte er.
»Ja.« Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Unser Streit von vorhin war vergeben und vergessen.
»Tut mir leid, Sky, aber wir können dir nicht erlauben, diesen Jungen weiter außerhalb der Schule zu treffen. Du darfst keinen Kontakt mehr zur Familie Benedict haben, bis diese Sache aus der Welt geschafft ist.«
»Das ist nicht fair.«
»Nein, Schatz, das ist es nicht. Tut mir ehrlich leid.«
Da ich Zed nicht mehr in meiner Freizeit treffen durfte, konnte ich es kaum erwarten, ihn in der Schule zu sehen, um in Erfahrung zu bringen, wie es nun für seine Familie weitergehen würde. Als er allerdings die nächsten Tage nicht auftauchte, war ich zutiefst verwirrt. Er ließ mich nicht nur auf meiner Sorge um ihn sitzen, sondern auch auf dem Problem, wie ich meinen Mitschülern mein blaues Auge erklären sollte. Es war einfach nur peinlich - so schlimm, dass ich mich am liebsten klammheimlich in einer Ecke verkrochen hätte.
»Wow, Sky, hast du angefangen zu boxen?«, rief Nelson prompt laut aus, als er mich auf dem Gang entdeckte.
Ich versuchte, das Veilchen unter meinem Haar zu verbergen. »Nein.«
Jetzt schauten mich auch andere Schüler genauer an, so als wäre ich ein sensationelles Ausstellungsobjekt. Drolliges Mädchen mit blauem Auge - treten Sie näher, treten Sie ein!
»Wie ist denn das passiert?«
Ich legte einen kleinen Spurt ein, in der Hoffnung, meinen Kursraum zu erreichen, bevor er mich eingeholt hatte.
»Hey, Sky, mir kannst du’s doch sagen.« Nelson hielt mich am Arm fest, seine Miene war plötzlich ganz ernst. »Hat dir etwa jemand wehgetan?«
Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht und sah ihm in die Augen. »Ich bin gestern in einen Ellbogen gerannt.«
»Wessen?«
»Zeds. Es ist nicht schlimm.«
»Nicht schlimm, verdammt! Du machst wohl Witze! Wo ist er?« Nelson sah aus, als würde er jeden Moment platzen. »Ich wusste, dass dabei nichts Gutes rauskommen würde. Er sollte besser auf dich aufpassen.«
»Es ist okay.«
»Nein, es ist nicht okay, Sky. Zed ist nichts für ein Mädchen wie dich.«
»Es war ein Unfall.«
»Wie ist es denn genau passiert?« Er versperrte mir den Weg durch die Tür. »Wie bist du in seinen Ellbogen hineingerannt?«
Was sollte ich sagen? Wir wurden von einem Attentäter beschossen? Das wäre so, als würde ich während der Schulversammlung in der Aula eine Ladung Böller anzünden.
»Wir haben im Wald rumgealbert und ich bin irgendwie ausgerutscht und dann mit ihm zusammengeknallt. Nelson, würdest du mich jetzt bitte vorbeilassen? Es ist schon schlimm genug, dass ich so dämlich aussehe, ich will nicht auch noch zu spät kommen.«
Nelson gab den Weg frei. »Aber ich bin auf jeden Fall für dich da, denk dran. Das war vielleicht ein Unfall, aber Zed scheint das nicht weiter zu kratzen, sonst würde er sich jetzt um dich kümmern. Ich werde mir den Typen mal vorknöpfen.«
»Untersteh dich.«
»Nichts kann mich davon abbringen, Sky.«
Jetzt hatte ich also noch eine weitere Sorge am Hals: dass sich Nelson Zed vornahm in dem Irrglauben, er würde mich damit irgendwie verteidigen.
Zed tauchte zwei Tage später auf. Victor brachte ihn und Yves in einer eleganten Limousine mit dunkel getönten Scheiben zur Schule und setzte beide vor dem Haupteingang ab. Ich sah sie nur, weil ich selbst spät dran war, denn ich hatte noch auf Simon warten müssen, der darauf bestanden hatte, mich zur Schule zu fahren. Simon machte sich grundsätzlich immer erst dann auf den Weg, wenn er bereits irgendwo angekommen sein sollte. Das ließ man einem Künstler vielleicht durchgehen, einer Schülerin jedoch nicht.
Als ich die Benedict-Brüder vom Auto ins Gebäude rennen sah, dachte ich, dass sie zwar ein bisschen abgeschlagen, aber ansonsten ganz okay aussahen.
Zed.
Er hörte meine Stimme in seinem Kopf und sah sich um, aber Yves packte ihn an dem einen Arm, Victor am anderen, und gemeinsam zogen sie ihn weiter.
Wir sprechen uns später, antwortete er.
Aber ich wollte jetzt mit ihm reden. Ich musste meine Enttäuschung hinunterschlucken und
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