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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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O’Halloran. Das Flugzeug. Das Hotel. Denk daran, wo du dich befindest.
    Die Benedicts hassen dich. Du spielst einfach nicht in derselben Liga wie Zed - er ist zu cool, zu gut aussehend - das konnte doch nur eine Falle sein. Das hattest du doch schon befürchtet. Er benutzt dich nur. Er und Xav machen das andauernd mit Mädchen. Das musste ein Ende haben, Officer. Ich musste sie erschießen. Es war ihre Pistole, die ich benutzt habe.
    Nein, nein, nein! Ich spürte, wie sich mein Hirn aufbäumte. Ich hatte niemanden erschossen.
    Das Bild von der Pistole in meiner Hand war aber gestochen scharf, ich konnte sogar meine abgeknabberten Fingernägel sehen.
    Das bin nicht ich. Zed und Xav leben. Ich habe sie nicht erschossen. Ich riss die Augen auf. »Sie wollen Zed und seinen Bruder erschießen?«
    Daniel Kelly konnte seine Wut darüber, dass ich seiner Kontrolle entglitten war, nicht verhehlen. Sein klobiger Siegelring bohrte sich in meine Wange, dass mir Tränen in die Augen schossen. »Du wirst zwar nicht den Abzug betätigen, aber du wirst glauben, es getan zu haben.«
    Die Bilder schwemmten zurück in mein Gehirn, knallrot, tintenschwarz, strudelnde Primärfarben. Die schwere Pistole in meiner Hand. Zed, den ich getötet habe. Genau wie Xav. Ich war eine Mörderin, auch wenn es aus Notwehr geschah.
    Nein!
    Ja. Genau das ist passiert. Ich habe mich in ihnen getäuscht. Die Benedicts sind ein kranker Haufen. Sie quälen die Menschen, die ihnen in die Hände fallen. Sie sind alle krank, krank, krank.
    Das alles war falsch. Falsch!
    Ich verlor das Bewusstsein.

    Jedes Mal, wenn ich in den nächsten Stunden wieder zu mir kam, hatte ich das Gefühl, als würden sich feine Glassplitter in meinen Schädel bohren. Ich konnte nicht klar denken. Ich meinte, mich an verschiedene Sitzungen mit Daniel Kelly erinnern zu können, an seine dunklen Augen, die sich in meinen Geist brannten, während er meinen Kopf eisern in seinen Händen hielt. Manchmal war auch Sean anwesend, ergötzte sich an meiner Verzweiflung und machte alles noch viel schlimmer. Kelly schien wütend, da ich mich noch immer wehrte, aber irgendwann war ich so verwirrt und erschöpft, dass mein Gehirn mich anflehte, dieser Folter ein Ende zu machen und endlich anzuerkennen, was er mir beharrlich als die Wahrheit eintrichterte.
    »Erzähl mir noch mal, was passiert ist, Sky«, befahl er mir, gefühltermaßen zum hundertsten Mal.
    »Sie ... Sie haben mich gerettet.«
    Bilder, wie er nach dem Blutbad im Lagerhaus zu mir ins Krankenhaus geeilt kam, flimmerten vor mir auf. Er hatte meinen Eltern beigestanden, hatte mir ein Einzelzimmer besorgt und für meine Eltern das Hotel bezahlt. Er hatte sich gegenüber dieser armen englischen Familie, von der er in den Nachrichten gehört hatte, ausgesprochen großzügig gezeigt.
    »Genau. Und wer hat dich entführt?«
    »Die Benedicts. Sie sind krank und bösartig.« Nein ... Ja. Ich wusste es nicht. »Ich will nach Hause.«
    Nein, das willst du nicht. Du willst hier in Vegas bleiben, wo du dich sicher fühlst.
    Ein Bild drängte sich in meinen Kopf: ein Raum mit schweren Türen und Gittern vor den Fenstern, in dem mich niemand erreichen konnte.
    »Ich fühle mich sicher.«
    »Bei den Leuten, die dir geholfen haben. Sean ist so nett zu dir gewesen.«
    »Nett. Gator ist nett gewesen. Hat mir Frühstück gebracht. Hat darum gebeten, dass man mir nicht wehtut.«
    »Nicht Gator. Mein Sohn Sean. Er wird dir helfen, dass du wieder gesund wirst.«
    »Ach ja?«
    »Ja, er wird dich von allen quälenden Gefühlen befreien.«
    Ich nickte. Das klang gut. Ich wollte nicht mehr fühlen.
    Maria betrat den Raum, O’Halloran und Gator folgten dicht hinter ihr. »Ist sie so weit? Das dauert zu lange. Die Benedicts sind bereits in der Stadt und der Schleimbolzen Victor hat einen Durchsuchungsbefehl für unser Grundstück beantragt.«
    Daniel Kelly kniff mich ins Kinn. »Ja, ich glaube, sie ist so weit. Wenn sie noch ein bisschen verwirrt erscheint, ist es nur umso glaubhafter. Bringt sie an ihre Position und dann schickt eine Botschaft an die Benedicts, dass sie sie in dem Lagerhaus auf dem alten Flugfeld finden können. Die beiden Jungen müssen allein kommen oder die Sache wird abgeblasen.«
    »Sie werden nicht allein kommen. Das werden die anderen gar nicht zulassen.«
    »Sie werden aber so tun, als wären sie allein gekommen, und das genügt. Die anderen werden viel zu weit weg sein, um verhindern zu können, was passieren wird. Wir selbst

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