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Die Macht des Feuers

Die Macht des Feuers

Titel: Die Macht des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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treibt. Inklusive der St. Catherine's Memorial Church hat er in den letzten acht Wochen genauso viele Kirchen in und um Los Angeles abgefackelt. Wer auch immer der Bursche ist, er scheint was gegen Gotteshäuser zu haben.«
    »Offensichtlich«, sagte Mark. »Aber warum?«
    Lilith zuckte die Schultern. »Was weiß ich? Vielleicht hat man ihn exkommuniziert? Was auch immer - daß er Kirchen anzündet und in einer Mönchskutte herumläuft, ist bestimmt kein Zufall. Die Untote sagte, er will Rache. Aber wofür? An wem rächt er sich, wenn er Kirchen anzündet?«
    »Tja«, witzelte Mark, »wie wär's beispielsweise mit Gott? Schließ-lich sind die Kirchen seine Häuser auf Erden.«
    Lilith sah ihn nachdenklich an. »Schon möglich«, sagte sie.
    Mark runzelte verwirrt die Stirn. »Wie meinst du das?«
    Lilith winkte ab. »Dir das zu erklären, würde jetzt zu weit führen«, sagte sie. Sie trank einen Schluck von dem Kaffee, den Mark ihnen aufgebrüht hatte, und dachte nach. Nach einer Weile fragte sie ihn: »Gibt es irgendeine Möglichkeit, in Erfahrung zu bringen, welche Kirchen im Großraum L. A. bis jetzt noch nicht abgebrannt sind? Um herauszufinden, was das nächste Ziel des Kerls sein könnte?«
    »Ich schätze, schon«, sagte Mark. »Beim Grundbuchamt müßte ein Verzeichnis sämtlicher religiöser Bauten der Stadt geführt werden. Und bei der Polizei dürften sie eigentlich auch eine Liste aller Kirchen haben, schließlich darf man wohl annehmen, daß die Cops die Gotteshäuser nach den Feuern in der jüngsten Zeit verstärkt kontrollieren, um zu verhindern, daß es weitere Brandstiftungen gibt.«
    »Wunderbar«, sagte Lilith Eden und nickte anerkennend. »Wo ist die nächste Polizeiwache?«
    *
    Es war Viertel vor zwei Uhr mittags, als Lilith das 54. Revier des Los Angeles Police Department betrat. Sie hatte Mark darum gebeten, draußen in seinem Wagen zu warten, einem verbeulten alten Ford Mustang Jahrgang '69, der bloß noch von rotbraunem Rost und Flüchen zusammengehalten wurde. Sie wußte nicht, was sie auf der Polizeistation erwartete, und wenn es irgendwelche Schwierigkeiten gab, hätte er ihr nur im Weg gestanden.
    Als die Tür hinter ihr zufiel, sah Lilith sich im Wachraum der Station um. Links befand sich ein breiter Tresen, der fast die gesamte Breite des Raums einnahm. Dahinter gingen Beamte in Uniform an ihren Schreibtischen ihren Tätigkeiten nach, tippten mit zwei Fingern Berichte oder telefonierten. Rechterhand längs der Wand stan-den zwei Bänke, auf denen Bürger saßen, die darauf warteten, daß man sie zur Kenntnis nahm.
    In der Station roch es nach Bohnerwachs, verstaubten Akten und dem Mief von feuchter Kleidung. Lilith kam sich ein wenig vor, als wäre sie in eine Episode der alten Krimiserie Highway Patrol geraten. Wenn jetzt die mit der Aufschrift »Detective J. T. Riker« versehene Tür im Dienstbereich aufgegangen und Broderick Crawford herausgekommen wäre, hätte sie sich nicht sonderlich gewundert.
    Lilith trat an den Tresen zu einem rundlichen Officer mit Vollbart und Kartoffelnase, der wie die Personifizierung des Klischees vom verschnarchten Staatsdiener wirkte. Als er die Halbvampirin bemerkte, sah er von dem Papierkram auf, den er mit verkniffener Miene bearbeitete, und musterte die rassige Schwarzhaarige mit den superben Formen - lange Beine, schmale Taille, üppige Brust, schlanke Schultern - von oben bis unten. Dann verzog er seine wulstigen Lippen zu einer Art freundlichem Lächeln und grunzte unterwürfig: »Ja, bitte? Was kann ich für Sie tun, Ma'am?«
    Lilith beschloß, heute ausnahmsweise mal auf Smalltalk zu verzichten, und kam umgehend zur Sache. »Wäre es möglich, eine Liste sämtlicher Kirchen zu bekommen, die es in der Stadt gibt?«
    Mit einemmal verdüsterte sich der lüsterne Gesichtsausdruck des Cops. Er schaltete sein Grinsen aus wie eine Lampe und bedachte Lilith mit einem diesmal recht mißtrauischen Blick. »Und was wollen Sie damit?«
    »Ich bin Touristin«, erwiderte sie. »Ich interessiere mich für Kirchenarchitektur, und soviel ich weiß, soll es in dieser Gegend eine ganze Menge religiöser Bauwerke geben.«
    »Um genau zu sein«, grunzte Officer Danson mißmutig, »sind es exakt vierhundertdreiundsiebzig Kapellen, Synagogen, Kirchen und was weiß ich sonst noch. Für meinen Geschmack in jedem Fall eindeutig zu viele.«
    »Wegen der Kirchenbrände in letzter Zeit?« fragte Lilith.
    Er nickte. »Richtig. Dieser irre Pyromane hält uns mächtig auf

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