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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickson
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Inmarsat-Nummer des Expeditionssatelliten in Nepal. Während er wartete, kaute er nervös auf seiner Unterlippe herum.
    »Hier Basislager.«
    »Hier spricht Ren.«
    »Ren, wir haben eine Stunde lang vergeblich versucht, Sie zu erreichen. Haben Sie die Nachricht erhalten, dass Kuni es auf den Gipfel geschafft hat?«
    »Ja, das habe ich. Es macht mich sehr glücklich. Können Sie mich mit ihr verbinden?«
    »Nun ja, sie ist jetzt schon auf dem Abstieg, aber ich funke sie sofort an und sehe, ob ich sie erreichen kann. Bitte bleiben Sie in der Leitung.«
    »Kein Problem.«

71
    Terminal eins, Flughafen Heathrow
    Mick Vines ging die Treppe hinunter und schloss sich dem geschäftigen Treiben der Reisenden in der Halle des Terminals an. Dabei behielt er den japanischen Geschäftsmann scharf im Auge. Alle paar Sekunden warf er einen Blick in seine Richtung, um zu prüfen, was genau er mit seinem Gepäck gemacht hatte.
    Die präzise Position der Gepäckstücke war von entscheidender Bedeutung. Mick würde nicht in der Lage sein, seinen Plan auszuführen, wenn sie zum Beispiel am Bein seines Opfers lehnten.
    Bei einer Anzeigetafel für Abflüge blieb er stehen und überflog mit gespielter Nervosität die Liste der Flüge. Dann warf er einen Blick auf seine Uhr.
    Jetzt musste er nur noch darauf warten, dass der Japaner seinen Blick von der Halle abwandte, sodass sein Gepäck hinter ihm war. Er konnte erkennen, dass der Mann noch immer durcheinander wirkte. Tatsächlich machte es den Eindruck, als hätte er Schwierigkeiten mit seiner Verbindung, was Mick ausgezeichnet passte.
    Der Dieb war voller Zuversicht. Bereit zum Handeln. Alles,was er brauchte, war eine kleine Bewegung, mit der der Japaner seinen Körper ein wenig nach vorn, in Richtung Wand verlagerte, und dann war die Sache geritzt.

72
    Mount Everest, Nordwand, Nepal
    Kuni befand sich auf dem Abstieg und bewegte sich so schnell, wie es ihr auf dem vereisten Abhang möglich war, als ihr Funkgerät in ihrer Tasche summte.
    »Kuni, hier ist das Basislager. Basislager over.«
    Ihr erster Instinkt riet ihr, den Anruf zu ignorieren, denn sie befand sich auf extrem ungeschütztem Boden und wusste, dass es an diesem Abhang in der Vergangenheit Lawinen gegeben hatte, die Katastrophen ausgelöst hatten. Noch schlimmer war, dass sie einen schmalen Spalt erkennen konnte, der sich in der Oberfläche geöffnet hatte   – ein grauer Schatten zerborstenen Eises, der sich fast fünfzig Meter lang über die Pyramide des Gipfels schlängelte.
    Kuni wusste, dass dieses Zeichen den Tod bedeuten konnte: Die Schneeschichten hatten sich verlagert, ein glasklarer Hinweis darauf, dass die Oberfläche definitiv nicht stabil war und einzubrechen drohte.
    Aber das Funkgerät summte schon wieder, und durch den immer stärkeren Wind vernahm Kuni die Worte »dein Vater«. Sie hielt inne, hieb ihren Eispickel tief in den Schnee, sodass erihr als Stütze dienen konnte, und nahm dann das Funkgerät aus der Tasche.
    »Hier ist Kuni.«
    »Kuni, wir haben deinen Vater in der Leitung! Warte einen Augenblick.«

73
    Terminal eins, Flughafen Heathrow
    »Du musst für mich Innocent Mwanza in der Klinik in der Hauptstadt anrufen«, erklärte Martin Tina. »Sag ihm, ich habe hier in der See-Klinik einen lebensgefährlich verletzten achtjährigen Jungen. Er ist von einem Pavian gebissen worden. Ich brauche dringend mindestens sechs Beutel mit Blutplasma über den fliegenden Ärztedienst. Blutgruppe A positiv.«
    Martin gab ihr die Nummer und die internationale Vorwahl für den fliegenden Ärztedienst.
    »Ich rufe sofort dort an«, versprach ihm Tina.
    »Großartig. Versuch es so lange, bis du zu ihnen durchkommst. Es ist die einzige Chance, die dieser Junge hat.«
    Plötzlich wurde die Leitung unterbrochen.
    »Hallo? Martin?«
    Tina suchte nach einer Telefonzelle, um das Ferngespräch in die Hauptstadt von Malawi zu tätigen. Zu ihrer Linken befanden sich zwei Telefonzellen der British Telecom, die eine besetzt von einem Japaner, die andere frei.
    Tina lief hinüber und wählte die Nummer, die Martin ihr gegeben hatte. Frustriert musste sie feststellen, dass sie besetzt war.Sie rief noch einmal und noch einmal an, aber das Ergebnis war jedes Mal dasselbe.
    Sie sah auf ihre Uhr. Die Zeit lief ihr davon. In den nächsten zwei oder drei Minuten musste sie einfach in der Flugdienstzentrale einchecken.

74
    Vergnügungspark Six Lakes, nahe Windsor, Vereinigtes Königreich
    Sophie klammerte sich an der Hand ihres

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