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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Dickson
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nächsten Stunde würde das Flugzeug des Roten Kreuzes in Richtung Norden abheben.
    Er musste sie erreichen, bevor diese Maschine Lilongwe verließ, und er musste sie dazu bringen, stattdessen mit dem Blutplasma für das Kind nach Chinchewe zu fliegen.
    Das Problem   – wie bei allen Satellitentelefonen   – bestand darin, dass ihm das Satellitensystem jedes Mal, wenn er verbunden wurde, augenblicklich eine Minute Sprechzeit in Rechnung stellte, auch wenn er mit niemandem sprach. Das Gerät hatte ein Tageslimit von dreihundert Dollar, und mehr als zweihundert hatte er bereits verschwendet, ohne das Geringste zu erreichen.
    Er dachte die Optionen durch, die ihm blieben, und beschloss, es mit einem Anruf bei der britischen Botschaft in der Hauptstadt zu versuchen. Er wählte die Nummer, aber die Leitung war äußerst schwach.
    »Hallo, hier spricht Martin Curtis von der Klinik der Africa Frontline Care in Chinchewe. Können Sie mich bitte mit dem Ersten Sekretär verbinden?«
    »Ich fürchte, der ist den ganzen Tag auf einer Konferenz.«
    »Dann geben Sie mir das Informationsbüro.«
    »Ich kann Sie nicht hören, Anrufer. Können Sie bitte auf einer besseren Leitung noch einmal anrufen?« Damit wurde der Anruf unterbrochen.
    »Verdammt.« Martins Sprechzeit wurde knapp. Und dann fiel ihm Tina ein. Seine Frau war die perfekte Lösung. Martin wusste, sie würde die Situation auf Anhieb erfassen und blitzschnell handeln. Martin warf einen Blick auf seine Uhr und versuchte, sich zu erinnern, was für einen Flug seine Frau an diesem Tag zu übernehmen hatte. Wenn er es nur schaffte, sie noch vor dem Abflug zu erwischen   …
    Martin wählte die Vorwahl für England, tippte dann die Nummer von Tinas Handy ein und hoffte um des Kindes willen, dass er sie erreichen würde.

68
    Terminal eins, Flughafen Heathrow
    Mick hatte sein Opfer entdeckt, einen distinguiert wirkenden japanischen Geschäftsmann von Mitte fünfzig. In beträchtlichem Tempo eilte er durch die Ankunftshalle und strebte auf eine Telefonzelle zu. Es war schwierig, zu erklären, was Mike an diesem Ziel anzog, abgesehen davon, dass der japanische Geschäftsmann aufgeregt und irgendwie erhitzt wirkte.
    Er hatte eine Aktentasche und einen Übernachtungskoffer auf Rädern bei sich, was für Mick einen weiteren Pluspunkt darstellte, denn zwei Gepäckstücke waren für ein Opfer stets schwieriger zu handhaben als ein einziges. Außerdem sah er aus, als gäbe es bei ihm etwas zu holen; Mick schätzte, dass sein Anzug mindestens fünfhundert Pfund gekostet haben musste. In den Taschen des Anzugs waren keine großen Ausbeulungen sichtbar   – also standen die Chancen gut, dass sich die Brieftasche des Opfers in dem Aktenkoffer befand. Sogar aus der Entfernung konnte Mick erkennen, dass die Stirn seines Opfers von einem Schweißfilm bedeckt war   – dieser japanische Typ war ernsthaft im Stress.
    Mick bezahlte seinen Kaffee und schlüpfte in seinen Mantel. Höchste Zeit, sich die Sache genauer anzusehen.

69
    Terminal eins, Flughafen Heathrow
    Tina hatte ihren Audi auf dem Parkplatz für Mitarbeiter abgestellt und war auf dem Weg ins Verwaltungsgebäude von Terminal eins, als ihr Handy klingelte.
    »Hallo?«
    »Tina?« Durch eine krächzende Leitung hörte sie ihren Mann, der aus Afrika anrief. »Tina?«
    »Hallo, Liebling, das ist aber eine nette Überraschung!«
    »Gott sei Dank habe ich dich erreicht. Wo bist du?«
    »Ich bin in Heathrow. Mein Gott, ich habe vielleicht einen höllischen Vormittag hinter mir. Stell dir vor, Martin, es ist doch tatsächlich   …«
    Aber Martin schnitt ihr das Wort ab.
    »Hör zu, ich brauche deine Hilfe. Wir stecken hier in einem verdammten Albtraum fest.«
    Jetzt bemerkte Tina den angespannten Tonfall, in dem ihr Mann sprach, und schnell wurde ihr klar, dass etwas nicht in Ordnung war.
    »Geht es dir gut?«
    »Ja, mir geht es gut, aber wir haben hier ein ernstes Problemmit einem Patienten, und sämtliche Leitungen von hier nach Lilongwe sind tot. Das Satellitentelefon ist das einzige Kommunikationsmittel, das mir bleibt, und du bist meine beste Chance, eine Nachricht weiterzuleiten.«
    »In Ordnung. Was soll ich tun?«

70
    Terminal eins, Flughafen Heathrow
    In höchster Eile lief Ren hinüber zur nächsten Telefonzelle und warf eine Handvoll Pfundmünzen in den Schlitz. Die beiden Taschen stellte er zu seinen Füßen auf dem Boden ab, zog seinen Terminkalender heraus, um die Nummer nachzuschlagen, und wählte dann die

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