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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sah, dass Donatella immer noch nicht viel von der Idee hielt. »Donny, du musst mir vertrauen. Ich muss ein paar Dinge erledigen, um dir zu helfen. Ich muss mich mit einigen Leuten treffen, die dich aber nicht sehen sollen. Wir müssen dich verborgen halten, bis die Zeit reif ist.«
    Widerwillig gab sie schließlich nach, und sie gingen zusammen zu dem Van hinüber. Coleman stellte Donatella seine beiden Mitarbeiter vor. Nachdem sie ihr gemeinsam in den Wagen geholfen hatten, bat Rapp, kurz unter vier Augen mit ihr sprechen zu können, worauf die anderen die beiden allein ließen.
    Rapp strich ihr eine schwarze Locke aus dem Gesicht. »Donny, mach bitte nichts Dummes«, redete er ihr zu. Sie machte ein finsteres Gesicht. »Ich meine es ernst«, fügte er hinzu. »Diese Jungs können dich wirklich beschützen. Sie sind verdammt gut.«
    Sie sah aus dem Fenster und musterte die Männer einen Augenblick. »Kommen sie von der Army?«
    »Sie sind ehemalige Navy SEALs.«
    Sie musterte sie erneut aufmerksam. »Ich weiß genau, was du denkst«, sagte Rapp, »aber schlag dir das bitte aus dem Kopf. Sie sind meine Freunde. Denk ja nicht daran, davonzulaufen. Und wenn du sie tötest, dann töte ich dich.« Donatella vermied es, ihm in die Augen zu schauen, deshalb fasste Rapp sie am Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Ich meine es ernst. Gib mir dein Wort, dass du keinen von ihnen töten wirst und dass du nicht versuchst wegzulaufen. Ich kann dir wirklich helfen, wenn du mir vertraust.« Rapp sah in ihre müden Augen. »Vertraust du mir?«
    Sie antwortete nicht sofort, doch als sie es schließlich tat, war es ehrlich gemeint. »Ja, das tu ich.«
    »Gut. Und jetzt versprich mir, dass du den Jungs kein Haar krümmen wirst.«
    »Ich verspreche es«, sagte Donatella mit gesenktem Blick.
    »Schau mir in die Augen – ich will, dass du es ehrlich meinst.«
    »Ich verspreche es.«
    »Gut.« Rapp zog Donatellas Pistole aus seiner Jacke hervor und gab sie ihr. »Du hast mir dein Wort gegeben.«
    »Und dazu stehe ich auch.« Sie blickte auf die Waffe hinunter. »Danke.«
    »Keine Ursache. Ich weiß, du würdest das Gleiche für mich tun.«
    »Das stimmt«, sagte sie nachdenklich.
    Rapp strich ihr über die Wange. »Sei nicht traurig, Donny. Ich werde dir helfen, dass du wieder ein ganz normales Leben führen kannst«, versicherte er ihr und küsste sie auf die Stirn. »Ich komme bald wieder zurück. Sei nett zu Scott und den Jungs.«
    Rapp stieg aus dem Wagen und ging zu den anderen hinüber. »Ich muss euch ein paar Kleinigkeiten über Donatella erzählen. Erstens, sie ist bewaffnet, und zweitens, sie ist wirklich gut.«
    Keiner der drei Ex-SEALs sagte ein Wort, dafür wandte Irene Kennedy ein: »Ich halte das für keine sehr gute Idee.«
    »Das kann ich mir denken, aber ich sehe das anders. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, dann hätte ich auch gern die Möglichkeit, mich zu verteidigen, wenn es sein muss. Und falls doch irgendetwas passiert, dann seid ihr sicher heilfroh, dass sie bewaffnet ist.«
    »Mir gefällt das trotzdem nicht«, beharrte Kennedy.
    »Du wirst damit leben müssen, weil sie sich die Pistole wahrscheinlich nicht wieder wegnehmen lassen wird.« Rapp und Irene Kennedy standen einander sehr nahe. Manchmal jedoch, wenn er mit ihr sprach, als wären sie Geschwister, fand Irene, dass etwas mehr Distanz nicht schlecht wäre. Sie hatte immerhin im Laufe der Jahre gelernt, es nicht persönlich zu nehmen, wie er mit ihr redete. Mitch war nun einmal ein Einzelkämpfer, und in kritischen Situationen kamen immer wieder jene Charakterzüge zum Vorschein, die ihm in all den Jahren geholfen hatten, zu überleben. Er zeigte wenig Geduld, er ließ sich von niemandem etwas sagen und verlor gelegentlich jeden Sinn für Höflichkeit oder Respekt gegenüber einem Vorgesetzten.
    Rapp schüttelte Coleman die Hand. »Danke für deine Hilfe. Du musst sehr vorsichtig sein, Scott. Sie hat im Moment große Angst, und du weißt ja, wie verängstigte Tiere reagieren.«
    Coleman nickte. »Besteht die Gefahr, dass sie abhauen will?«
    Rapp überlegte kurz und sagte schließlich: »Nein. Solange sie sich sicher fühlt, wird sie nicht weglaufen.«
    »Dann werden wir dafür sorgen müssen, dass sie in Sicherheit ist.«
    »Wo bringt ihr sie hin?«
    »An die Ostküste der Bucht. Irene kann dir alles genau sagen.«
    Das sah dem alten SEAL ähnlich, dass er einen Platz am Meer ausgewählt hatte. Rapp hielt sein Handy hoch. »Du hast ja meine Nummer, nicht

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