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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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und der Mannschaftstransportwagen stand in Flammen. Unablässig fielen Trümmer herab, während einer der Delta-Männer bereits mit der Panzerfaust auf die andere Straßenseite lief. Der Mann ließ sich in einem Hauseingang auf ein Knie nieder, nahm den zweiten Mannschaftswagen ins Visier und feuerte.
    Rapp hielt sich die Ohren zu und wurde von der Wucht der Explosion durchgeschüttelt. Schnell rappelte er sich wieder auf die Beine hoch und lief zum Haus, während rings um ihn Maschinengewehrfeuer losbrach. »Major Berg!«, rief er, »unsere Tarnung ist aufgeflogen, kommen Sie so schnell wie möglich herauf!«
    Rapp lief ins Haus und weiter zum Aufzug. »Wie sieht es aus, Major?«, fragte er.
    »Wir haben die Bomben, oder zumindest die wichtigsten Teile. Was machen wir mit den Wissenschaftlern?«
    »Verdammt!« Rapp hatte die Koreaner völlig vergessen. Er blickte sich kurz um und sagte schließlich: »Bringt sie mit rauf, aber schnell!«
    »Roger.«
    Rapp lief wieder auf die Straße hinaus. Der Schusswechsel hatte zumindest vorerst aufgehört. Er blickte nervös auf die Uhr, während sich die Delta-Männer in der Umgebung umsahen – jederzeit bereit, auf alles zu feuern, was sich bewegte. Rapp lief zum Aufzug zurück und ging unruhig auf und ab, bis endlich die Tür aufging. Zwei Delta-Männer schoben rasch den Wagen mit den Waffenteilen heraus. Als Nächster kam Dr. Lee heraus und beschwerte sich, dass man die empfindlichen Teile mit größerer Vorsicht behandeln müsse.
    Rapp versetzte Lee einen gut gezielten linken Haken und fing ihn auf, bevor er bewusstlos zu Boden sank. Er warf sich den Mann über die Schulter und forderte die anderen Wissenschaftler mit einer Handbewegung auf, aus dem Aufzug zu kommen. Als sie draußen waren, warf einer von Major Bergs Männern eine Sprengladung in den Aufzug und drückte auf den Knopf, damit er wieder nach unten fuhr. Rapp wandte sich den eingeschüchterten koreanischen Wissenschaftlern zu. »Ihr bleibt hier drin! Wenn ihr weglauft, werdet ihr erschossen!«
    Dann schloss er die Tür hinter sich und eilte mit Lee auf der Schulter auf die Straße hinaus. Er legte den Mann in den Kofferraum des letzten Wagens und fesselte ihn mit Plastikhandschellen.
    Berg kam zu ihm gelaufen. »Verdammt, was haben Sie denn vor?«
    »Dr. Lee wird uns in den nächsten paar Jahren alles erzählen, was er über Saddams Atomwaffenprogramm weiß.«
    »Gute Idee«, sagte Berg grinsend. »Aber jetzt sollten wir machen, dass wir hier wegkommen.«
    »Ja. Lassen Sie einen Ihrer Männer die Tür dort drüben schließen und noch eine Sprengladung anbringen. Er soll den Zeitzünder auf dreißig Sekunden einstellen.«
    Berg rief seine Anweisungen auf Arabisch, und seine Männer machten sich an die Arbeit. Wenig später kamen sie einer nach dem anderen zurück. Die Schützen in den Schiebedächern deckten den Rückzug, bis auch der letzte Mann zurückgekehrt war. Es wurde noch einmal rasch durchgezählt, ehe Berg das Kommando zum Aufbruch gab.
    Die drei Limousinen brausten los und ließen die brennenden Mannschaftswagen hinter sich, während ringsum die Sirenen heulten und hier und dort eine Bombe einschlug. Es dauerte nicht lange, bis der Konvoi auf den ausgestorbenen Straßen der Stadt die Durchgangsstraße erreichte, auf der sie Bagdad hinter sich lassen wollten. Als sie schließlich auf die sechsspurige Autobahn kamen, gab Major Berg einen Statusbericht an Colonel Gray durch, während sie mit hundertsiebzig Sachen dahinbrausten, um zu den wartenden Hubschraubern zu gelangen, die sie endgültig in Sicherheit bringen würden.

45
    Situation Room, Montagnachmittag
    Colonel Gray hatte General Flood über die abhörsichere Satellitenverbindung mitgeteilt, dass das Team seinen Auftrag ausgeführt hatte, ohne Verluste hinnehmen zu müssen, und nun zum Stützpunkt Scorpion I unterwegs war, wo bereits die Hubschrauber warteten. Begeisterung brandete im Situation Room auf, worauf der Präsident die Anwesenden daran erinnerte, dass das Team noch nicht aus der Gefahrenzone war.
    Hayes stand unter einer enormen Anspannung, die er nur ertragen konnte, indem er rastlos im Zimmer auf und ab ging. Er war nach wie vor überzeugt, dass er richtig gehandelt hatte, als er grünes Licht für diese gewagte Operation gab – doch das hieß noch lange nicht, dass er ein gutes Gefühl bei der Sache hatte. Er ahnte, dass ihn die Israelis für ihre Zwecke benutzt hatten. Als sie Ben Freidman zu ihm geschickt hatten, war ihnen

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