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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Möglichkeiten«, fügte Anna mit einem verschlagenen Grinsen hinzu.
    »Was soll denn das jetzt heißen?«, fragte Rapp etwas neugieriger, als er sich anmerken lassen wollte.
    »Kein Sex.«
    »O Gott«, stöhnte Rapp, »hast du dir denn nicht gemerkt, was in diesen dummen Beziehungsbüchern steht, die du so gern liest? Da steht immer das Gleiche drin: Man sollte niemals – und ich betone: niemals – Sex als Waffe einsetzen.«
    »Ich setze es ja nicht als Waffe ein«, entgegnete Anna kopfschüttelnd. »Wenn ich beschließen sollte, enthaltsam zu sein, dann tue ich es aus rein religiösen Gründen.«
    »Und was sollen das für Gründe sein?«, fragte Rapp lachend.
    »Nun, es ist eben nicht so gut, sich allzu bereitwillig einem Mann hinzugeben, mit dem man nicht verheiratet und nicht einmal verlobt ist.« Anna nahm rasch einen Schluck Bier, um das Lächeln verbergen zu können, das unwillkürlich ihre Lippen umspielte.
    Rapp betrachtete sie einen Moment lang und sagte schließlich: »Dann hast du also vor, quasi wieder zur Jungfrau zu werden?«
    »Ja, so ungefähr.«
    Rapp lachte. »Das ist ja wohl das Dümmste, was ich je gehört habe. Etwas so Lächerliches kann auch nur einem sexuell unterdrückten irisch-katholischen Mädchen aus Chicago einfallen.«
    »Nun, wir werden ja sehen, wie lächerlich du es findest, wenn wir ein paar Wochen nur gekuschelt haben und sonst nichts.«
    Immer noch lachend hob Rapp kapitulierend die Hände. »Okay, okay, du hast gewonnen. Was willst du wissen?«
    Anna lächelte triumphierend. »Wie sieht das Jobangebot, das du bekommen hast, genau aus?«
    »Ich soll in der Antiterrorzentrale anfangen. Sie hat sich noch nicht entschieden, in welcher Position. Ich hätte auf jeden Fall mit dem Nahen und Mittleren Osten zu tun – entweder als Analytiker oder als Sonderassistent für islamistischen Terrorismus.«
    Anna nickte anerkennend. »Das Zweite gefällt mir besonders gut. Klingt echt wichtig.«
    »Also, ich weiß nicht«, sagte Rapp mit säuerlicher Miene, »mir gefällt beides nicht so recht.«
    »Warum denn?«
    »Ich weiß nicht, ob ich überhaupt einen Bürojob bei dem Verein haben möchte. Weißt du, ich bin es nicht gewohnt, jeden Morgen im Büro zu erscheinen, und es liegt mir auch nicht besonders, Anweisungen entgegenzunehmen.«
    »Ja, aber was möchtest du denn stattdessen tun?«
    Rapp starrte ins Feuer und sagte schließlich: »Ich weiß nicht – vielleicht zu Hause bleiben und mich um die Kinder kümmern.«
    »O nein, das wirst du bestimmt nicht machen«, erwiderte Anna kopfschüttelnd. »Das Letzte, was ich mir wünsche, ist ein unzufriedener Ehemann, der den ganzen Tag zu Hause hockt und Trübsal bläst. Da würdest du nach kurzer Zeit verrückt werden, Mitchell. Du brauchst eine Herausforderung in deinem Leben. Versteh mich nicht falsch – ich bin überzeugt, dass du ein wunderbarer Vater sein wirst, aber eine männliche Mutter bist du nun mal nicht.«
    »Ja, ich weiß, aber …« Rapp nahm einen Schluck Bier.
    »Aber was?«
    »Ich glaube nicht, dass ich geeignet bin, die ganzen Spielchen mitzumachen, die in Langley so ablaufen.«
    Anna legte eine Hand auf die seine. »Ich finde, du solltest es wenigstens versuchen.«
    »Meinst du?«, fragte er ein wenig überrascht.
    »Ja. Und vergiss nicht, du hast ja die Direktorin hinter dir, falls etwas schief geht.«
    »Hmm«, sagte er nachdenklich.
    »Was?«
    »Ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, dass du mir raten würdest, den Job anzunehmen.«
    »Wir müssen alle irgendetwas tun, Liebling. Du warst sehr gut in deinem Job.« Anna hob die Hand an seine Wange. »Ich habe mich selbst davon überzeugen können.« Mit leiser Stimme fügte sie hinzu: »Du hast mir das Leben gerettet.« Ein warmes Lächeln erhellte ihr Gesicht, und sie beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen. »Und jetzt, da ich mich in dich verliebt habe, musst du dich von der Front zurückziehen und einen Schreibtischjob annehmen.« Sie kniff ihn in die Wange. »Die Umstellung fällt dir vielleicht am Anfang nicht ganz leicht – aber du weißt so viel über den Mittleren Osten, dass du nicht so einfach alles hinschmeißen kannst.«
    »Und es macht dir nichts aus, dass du deinen Freundinnen und deiner Familie sagen musst, dass ich bei der CIA arbeite?«
    »Machst du Scherze?«, fragte Anna lächelnd. »Meine Freundinnen finden dich sowieso schon toll. Wenn sie auch noch erfahren, dass du ein Agent bist, dann sind sie hin und weg«, sagte sie lachend.
    »Nein, im

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