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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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lächelnd. »Es gibt da noch ein paar Dinge, die Sie wissen müssen. Ich habe einen Kontaktmann für Sie in Langley in einer sehr hohen Position. Ich denke, er wird Ihnen gerne helfen.«
    »Wer ist es?«
    »Jonathan Brown. Kennen Sie ihn?«
    Steveken murmelte etwas und fragte schließlich: »Der ehemalige Richter?«
    »Ja.«
    »Er soll als Richter ein ziemlich fieser Typ gewesen sein.«
    »Das überrascht mich nicht. Er ist ein Mann, der sich peinlich genau an die Vorschriften hält.«
    »Dann wird er mir nichts sagen.«
    »Seien Sie sich da nicht so sicher«, entgegnete Clark. »Er hat einige Dinge in Langley gesehen, die ihm große Sorgen bereiten.«
    »Hat er Ihnen das erzählt?«
    »Nein. Er weiß, dass er nicht mehr zurückkann, wenn er es mir einmal erzählt hat.«
    Für Steveken schien das alles keinen rechten Sinn zu ergeben. »Ich verstehe nicht, warum er ausgerechnet mit mir darüber reden sollte.«
    »Weil der Mann ein Gewissen hat. Er braucht ganz einfach jemanden, der ihm die Chance gibt, das Richtige zu tun. Natürlich vorausgesetzt, Irene Kennedy hat sich tatsächlich etwas zuschulden kommen lassen. Vielleicht war es ja auch jemand anders, Stansfield zum Beispiel – aber ich will jedenfalls sichergehen, bevor ich für Kennedy stimme, dass ich damit keinen schweren Fehler begehe.«
    Steveken akzeptierte die Antwort. »Das verstehe ich.«
    »Gut.« Der Senator erhob sich, und Steveken stand ebenfalls auf. »Wissen Sie, wo der Wolf Trap Park ist?«
    »Nein.«
    »Er ist draußen am Leesburg Pike.«
    »Das finde ich schon.«
    »Gut. Brown dreht dort immer eine Runde mit seinem Hund, wenn er abends von der Arbeit heimkommt, meistens so um sechs. Ich würde vorschlagen, dass Sie einfach hingehen und ihn ansprechen.«
    Steveken fragte sich, woher Clark das so genau wusste, doch er behielt es für sich. »Wie soll ich die Sache angehen?«
    Clark überlegte einige Augenblicke. »Sagen Sie ihm, dass Sie für den Abgeordneten Rudin arbeiten. Sagen Sie, er macht sich Sorgen, dass die falsche Person an die Spitze der CIA kommen könnte. Und versichern Sie ihm, dass alles, was er an Informationen dazu liefern kann, absolut vertraulich behandelt wird. Sein Name wird ganz bestimmt nicht in die Sache hineingezogen.« Clark legte Steveken die Hand auf die Schulter. »Rudin sucht einfach nach Informationen, die es ihm ermöglichen, Kennedys Bestätigung als Direktorin zu verhindern.«
    »Keine Sorge, Hank. Ich mach das schon.«
    »Da bin ich mir ganz sicher, Norb. Und wenn nichts dabei herauskommt, dann ist das völlig in Ordnung. Ich mag Dr. Kennedy und bin überzeugt, dass sie die CIA hervorragend leiten würde. Ich will einfach nur sichergehen, dass ich mich nicht in die Nesseln setze, wenn ich nächste Woche für sie stimme.«
    »Ich verstehe.«
    »Gut. Ich habe dem Abgeordneten Rudin gesagt, dass Sie heute Vormittag in seinem Büro vorbeikommen. Können Sie das einrichten?«
    »Ja, das mache ich gleich jetzt.«
    Clark klopfte ihm auf den Rücken. »Danke, Norb.« Als er sich von Steveken verabschieden wollte, fiel ihm noch etwas ein. »Ach ja, Norb, eine Sache noch. Mein Name muss um jeden Preis aus dem Spiel bleiben. Ich habe nichts anderes damit zu tun, als dass ich Rudin an Sie verwiesen habe. Ich habe Ihnen nie einen Penny für diesen Job gezahlt, okay?«, fügte Clark augenzwinkernd hinzu und schüttelte Steveken freundschaftlich die Hand.

18
    Mailand, Italien, Donnerstagnachmittag
    Marc Rosenthal hatte die Feinde Israels auf vielerlei Weise getötet – mit dem Messer, einer Pistolenkugel, einmal sogar mit Gift, doch seine bevorzugte Waffe war Sprengstoff. Das hatte zum einen den praktischen Grund, dass Sprengstoffe stets großen Schaden anrichteten und er selbst dabei im Verborgenen bleiben konnte. Mit einem Maschinengewehr ließ sich natürlich genauso viel ausrichten, doch wenn man sich hinstellte und auf eine Gruppe von Leuten feuerte, bestand immer die Möglichkeit, dass das Feuer erwidert wurde. Bei einem solchen Vorgehen war es immer schwierig, den Ort des Geschehens ungeschoren zu verlassen. Mit einer Bombe war das ganz anders. Rosenthal studierte zuerst die Gewohnheiten seiner Ziele und deponierte dann die Bombe genau am richtigen Ort.
    Er hatte im Laufe der Jahre so manche gewagte Operation für den Mossad durchgeführt. Es war ihm bewusst, dass er in einer Zeit, in der beim Mossad einiges im Argen lag, einer der wenigen Lichtblicke war. Dies war natürlich auch dem Gespür von Ben Freidman zu

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