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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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das, ›Europa gehört den Altvorderen‹?«
    Ihr Menschen denkt, dass ihr eure Geschicke selbst lenkt und leitet, aber dem ist nicht so. Die Ältesten und Mächtigsten von uns sitzen im Hintergrund, ziehen bei vielen Ereignissen die Fäden und lassen euch im Glauben, die Herrscher zu sein. Er ließ ein leises Grollen erklingen. Die Mächte des Feuers haben schon immer die Welt aufgeteilt und regiert. Zunächst taten wir es offen, dann im Verborg e nen. Uns sind viele Möglichkeiten gegeben, Einfluss zu nehmen.
    »Jetzt wird es uns zum Verhängnis.« Grigorij erbleichte. »Meine Vision hatte Recht. Der Weltenstein…« Er sah Gessler an. »Was hat es mit ihm auf sich? Wohin ist der Drache mit ihm geflogen?«
    Ich weiß, dass es ein mächtiges Artefakt ist, dessen Macht allerdings erst erweckt werden muss. Dafür ist es notwendig, sich damit auf einen bestimmten…
    »…Berg zu begeben«, sprach Grigorij weiter, er schloss die Augen und entsann sich an die Bilder. »Ich kenne ihn aus meiner Vision. Er ist groß und karg, und an seinen Hängen steht… Es sieht aus … wie eine gewaltige Burg, und die Sonne spiegelt sich daran.«
    Leider weiß ich nicht, wo genau sich der Ort befindet. Er erwähnte Frankreich.
    Silena drehte sich zu Arsenie. »Jetzt sind Sie an der Reihe, Madame.«
    Sie lachte auf. »Sie machen mir Spaß! Ein Berg und eine Burg oder ein Schloss – haben Sie eine ungefähre Vorstellung, wie viele Schlösser und Burgen es allein entlang der Loire gibt?«
    »Wenn Sie mich so fragen, schätze ich, dass es ziemlich viele sind.« Silena atmete lange aus. »Andererseits ist der Fünfender nicht zu übersehen. Sollte er auftauchen, wird er sofort bemerkt werden.«
    »Und wieso hat dann niemand in Innsbruck Alarm geschlagen?«, warf Arsenie ein. »Ich meine, die Stadt liegt mitten zwischen den Bergen. So oder so hätte man ihn beim Anflug sehen müssen, aber hat einer von Ihnen in der Stadt auch nur einen Hinweis auf eine Drachensichtung vernommen? Keine einzige Warnsirene erklang. Nach dem Vorfall in Edinburgh hätten die Zeitungen sofort über sein Kommen berichtet.«
    »Es gibt vermutlich einen geheimen Zugang in den Bergen in diesen Tunnel«, meinte Silena.
    Keinen, der für einen Flugdrachen geeignet wäre, lehnte Gessler ab. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, wie er unbemerkt zu mir gelangt ist. Ich hatte eher angenommen, dass er sich den Menschen offen gezeigt hat, weil es ihm ziemlich egal ist, welche Reaktion sein Erscheinen auslöst. Wie rücksichtslos er ist, hat sich spätestens mit Edinburghs Vernichtung erwiesen. Er hob den Schädel. Ich kehre bald wieder zu euch zurück. Bis dahin rührt euch nicht von der Stelle und wagt es nicht, irgendetwas von meinen Schätzen anzufassen. Ich trenne euch das Glied ab, mit dem ihr es berührt habt. Er kroch vom Bett und glitt auf einen anderen Ausgang zu, der sich vor ihm von selbst öffnete. Silena erkannte eine Kontaktleiste im Boden, über die der Drache gerutscht war. Noch eine von den elektrischen Spielereien.
    Grigorij stand sofort auf, legte die Hände auf den Rücken und wanderte durch den Raum. »Das ist unglaublich«, rief er aufgeregt. »Nein, das ist … unvorstellbar!«
    »Was genau meinen Sie, lieber Fürst?«, erkundigte sich Arsenie und erhob sich ebenfalls, schlenderte zu den goldenen Sarkophagen. »Welch einen Reichtum dieser Drache besitzt«, sagte sie ehrfürchtig und begehrend zugleich, hob die Hand und schreckte davor zurück, über das Gold zu streichen. »Woher hat er das?«
    »Sollten Sie sich nicht lieber Gedanken über das machen, was uns Gessler erzählt hat?« Grigorij blieb stehen und schaute sie verwundert an. »Madame, Sie bleiben ein Rätsel für mich.«
    Sie blickte über die Schulter und lächelte ihm zu. »Das ist gut so, mein Lieber.«
    Onslow goss sich Tee nach. »Was denken Sie, Großmeisterin: Wie viel von dem, was wir eben gehört haben, können wir überhaupt glauben? Sie kennen Drachen besser als wir.«
    Silena seufzte. »Für mich ist das alles so neu wie für Sie, Mister Skelton«, räumte sie ein. »Die Sache mit dem Krieg wird stimmen, was die Furcht des Drachen erklärt. Alles andere«, sie wiegte den Kopf hin und her, »klingt – wie der Fürst bereits sagte – unvorstellbar.« Sie deutete auf seine Tasche. »Haben Sie darin noch die Bilder von den gestohlenen Gegenständen?«
    »Ja.« Er bückte sich, um den Ordner herauszuholen. »Denken Sie, ich sollte mich hier näher umschauen, ob ich etwas

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