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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Officiums in Innsbruck aufsuchen, einen Bericht abliefern und meine Verletzung versorgen lassen.«
    »Zu schade, dass sich die Theben auf der Jagd nach der Cadmos befindet. Mit ihr wären wir rasch an unsere Einsatzorte gelangt.« Onslow kniff die Mundwinkel zusammen. »Mit dem Zug wird es lange dauern.«
    »Keine Sorge, lieber Onslow. Ich kenne einen schnelleren Weg. Unsere Drachentöterin ist nicht die Einzige, die sich aufs Fliegen versteht.« Arsenie zwinkerte ihm zu.
    »Dann hoffe ich sehr, dass Sie einhändig fliegen können«, konnte sich Silena die Bemerkung nicht verkneifen. »Kommen Sie, Fürst. Ich habe keine Lust zu warten, bis uns der Drache erlaubt zu gehen.« Sie gab Onslow den Ordner zurück und erhob sich, marschierte auf den Ausgang zu.
    Grigorij folgte ihr, drehte sich auf der Schwelle um und zog den Hut vor den beiden, die sie zurückließen. »Wir sehen uns wieder, Madame, Sir«, verabschiedete er sich. »Halten Sie sich für das große Finale bereit.« Er setzte den Zylinder wieder auf und eilte hinaus; leise surrend schloss sich der Eingang.
    Onslow verstaute den Ordner in seiner Tasche, nahm Tasse und Unterteller zur Hand und nippte daran.
    »Dann sind wir ein Team, lieber Onslow«, meinte Arsenie und legte einen Schmelz in die Worte, der den Briten aufhorchen ließ. »Haben Sie wirklich vor, den Stein Ihrer Versicherung zurückzubringen?« Sie schenkte ihm einen tiefen Blick aus ihren rötlichen Augen und kam näher.
    »Ich weiß, was Sie versuchen werden, Madame«, entgegnete er überlegen. »Sie werden bei mir kein Glück haben. Ich bin sehr loyal meinem Arbeitgeber gegenüber. Darf ich Sie daran erinnern, dass ich Sie bezahle?«
    »Was bringt Ihnen Ihre Loyalität, Onslow, wenn Sie durch Ihren Arbeitgeber in solch große Schwierigkeiten geraten?« Sie setzte sich neben ihn, stützte den Kopf auf die Hand und sah ihn an wie eine Katze die Maus. »Sie wissen doch, über welche Kräfte ich verfüge, mein Lieber. Aber es wäre doch viel schöner, wenn wir uns im Vorfeld unseres Abenteuers einigen können. Stellen Sie sich vor, wie viel Geld und Macht man mit dem Weltenstein erlangen kann.«
    »Er gehört dem Museum, Madame Sàtra!«, empörte sich Skelton. »Jeder weitere Vorschlag ist nicht akzeptabel, und es wird mir sehr schwer fallen, Ihre Worte zu vergessen. Ich hätte Ihnen zu gerne vertraut.«
    »Vertrauen ist eine schöne Sache. Ich habe davon gehört. Aber nicht jeder bekommt es geschenkt.« Sie starrte ihn an und dachte dabei an Zadornov. Es war ihre Bemerkung über die Demonstranten gewesen, die ihr seine Ablehnung eingebracht hatte. Arsenie verstand einfach nicht, wie man so empfindlich sein konnte. »Onslow, überlegen Sie, auf welcher Seite Sie sein möchten: mit mir bei den Gewinnern – oder bei den anderen.«
    Er stellte die Tasse ab. »Madame Sàtra! Ihr unmoralisches Angebot enttäuscht mich schwer. Ich dachte, ich…«
    Das Tor öffnete sich sirrend, und beide wirbelten herum.
    Arsenie hatte bei allen Überzeugungsversuchen vollkommen vergessen, was der Drache denjenigen angedroht hatte, die seine Schätze berührten. »Lieber Onslow, Sie werden mir doch beistehen?«, säuselte sie flehend und wich einen Schritt zurück, sodass er schützend vor ihr stand.
    »Ach, auf einmal brauchen Sie mich doch wieder, Madame?« Er trat herausfordernd zur Seite. »Ich sage Ihnen eines: Retten Sie sich selbst. Sie haben doch eben so sehr darauf hingewiesen, welch einzigartigen Kräfte Sie besitzen. Ich werde sehr genau beobachten, wie sie gegen Gessler zum Einsatz kommen.«
    »Ich dachte, wir sind ein Team, Onslow?«
    Er schaute zum Eingang – und stutzte. »Nanu? Ein neuer Gast?«
    Sie folgte seinem Blick und sah auf einen äußerst attraktiven, glattrasierten Mann in ihrem Alter, der einen eleganten Anzug trug und durch den Eingang in den Raum schlenderte, als befände er sich auf einer Besichtigungstour. In der Linken trug er einen großen Koffer, den er gleich neben der Tür abstellte. Er erinnerte sie an einen Athleten, die dunkelbraunen Augen erfassten scheinbar jede Kleinigkeit. Ein Homburger saß auf den nackenlangen dunkelblonden Haaren, und sie glaubte, eine schwarze Strähne auf der linken Seite zu erkennen.
    Er tippte sich an den Hutrand. »Guten Tag, Mylady und Gentleman. Habe ich endlich die Ehre mit Madame Sàtra und Mister Onslow Skelton?«
    »In der Tat, Sir. Mit wem haben wir das Vergnügen?«, erwiderte der Detektiv überrascht.
    Der Mann verneigte sich, trat näher

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