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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Sie hob die Arme. »Ich hatte damit nichts zu tun. Mein Bruder hatte die Entführung organisiert und mir nichts gesagt. Es muss einiges dabei schiefgelaufen sein. Ihm war gesagt worden, dass der Stützpunkt so gut wie verlassen sei.«
    »Scheint, als habe Ihr Bruder bereits seine Strafe für diese Tat in Edinburgh erhalten«, merkte Silena an und trank noch ein Glas.
    »Sie ist ebenso ein Opfer wie wir. Sie hat Eris Mandrake kennen gelernt, Silena«, warf Grigorij ein. »Er hatte sich der Gruppe in Edinburgh als Führer angeboten und sie gleich danach auf dem Arthur's Seat ausgelöscht. Sie und zwei ihrer Leute waren die einzigen Überlebenden.«
    »Wir haben mit ihm lange vorher schon zusammengearbeitet. Er hat uns des öfteren Hinweise auf Drachen gegeben, die wir dann zur Strecke brachten. Es gab keinen Grund, ihm zu misstrauen.« Leida ließ sich ebenfalls ein Glas Wasser geben. »Ich finde es nach wie vor unglaublich, dass sich ein Drache in einen Menschen verwandeln kann.«
    »Er kann es.« Silena empfand nach wie vor kein Mitleid und fand es äußerst befriedigend, dass auch andere auf seine Maskerade hereingefallen waren. Sie freute sich darauf, den schwarzen Drachen zu töten.
    Leida verzog die Mundwinkel, hakte die rechte Hand hinter die Gürtelschnalle, auf der inzwischen sieben Kerben prangten. »Ich erkenne Ihre Gedanken, Drachentöterin. Es wird einen Wettstreit zwischen uns geben, wer ihn vernichtet. Und ich bin bereit, das gewonnene Geld auf meinen Sieg zu setzen.«
    »Ich bin dabei«, sagte Silena sofort und nahm die Wette an.
    »Erzählen Sie ihr, wie es in Edinburgh weiterging«, forderte Grigorij die Drachenjägerin auf.
    »Nachdem Sie den Zug entführt hatten, mussten wir mit Autos aus der Stadt flüchten. Mandrake begleitete uns eine Weile, bis er sich absetzte und versprach, dass er sich wieder bei uns melden werde. Er wollte unbedingt wissen, wo genau sich die Cadmos befand.« Leida stellte das Glas ab. »Heute ist mir klar, weswegen. Ich dachte damals, er wolle das Luftschiff für die Queen stehlen, jetzt weiß ich, dass er es zerstören wollte.«
    Silena nickte. »Aber er meldete sich nicht mehr?«
    »Nein. Ich hätte es ihm ohnehin nicht gesagt.«
    »Und wenn er Ihnen als Drache gegenübergestanden und Sie bedroht hätte?«
    Leida verzog verächtlich den Mund. »Dann erst recht nicht, Drachentöterin.« Sie schritt auf den Ausgang zu. »Wach sind Sie. Jetzt kommen Sie auf die Beine und tun Sie Ihre heilige Pflicht – oder wie immer Sie das nennen. Wir sehen uns im Hotel Batu Khan.« Sie verließ den Raum.
    Grigorij setzte sich neben Silena aufs Bett und nahm wieder ihre Hand, selbstverständlich und ohne zu fragen.
    »Es sieht nicht gut in Kiew aus. Die Menschen verlassen die Stadt, weil sie natürlich die Drachen auf dem Triglav gesehen haben und wissen, was mit Edinburgh geschehen ist. Der Zar hat Truppen auf den Weg geschickt, aber ich habe von Unruhen im Heer gehört, weil sich niemand sehenden Auges in einen sinnlosen Tod stürzen möchte. Nach der Vernichtung der Drachentöter bestehen sowieso mehr Zweifel als alles andere. Drei Offiziere der Armee sind bereits hier, um die Vorgehensweise mit uns zu besprechen.«
    Sie war glücklich, dass er ihr Halt gab. »Ist wenigstens die Cadmos unbeschädigt?«
    »Die Cadmos ja. Aber von den vier Saints sind nur drei geblieben. Eine haben sie verloren, weil ihr Pilot nicht mit der Steuerung zurechtkam und abstürzte. Der Erzbischof hat aber die defekte Maschine, die in Marazion stand, hierher schaffen lassen. Damit sind wir wieder bei vier.«
    »Immerhin etwas.« Silena sah zum Fenster, vor dem sie den Schädel eines steinernen Wasserspeiers entdeckte. »Was ist mit den Gargoyles und vor allem Mister Skelton?«
    »Mister Skelton geht es gut. Wir treffen ihn später im Hotel. Was die Gargoyles angeht: Sie sind vor zwei Tagen in Kiew angekommen. Im Geheimen. Sie haben sich nur mir gezeigt. Cyrano hat nicht gesagt, was er in der Zwischenzeit unternommen hat, aber er versicherte, dass er und seine Leute jederzeit bereit seien, uns bei einem Angriff zu unterstützen.« Er rieb sich über den Stoppelbart, den er nun wieder trug. Silena gefiel er so besser.
    »Wir werden im Kampf ein wachsames Auge auf sie werfen müssen. Sonst schnappen sie sich den Stein und den Schädel.« Er zögerte, bevor er sagte: »Wir sollten die Havock einweihen. Wir sind zu wenige, um die Gargoyles unter Kontrolle zu halten.«
    »Wie viele

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