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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kämpfern nicht aufgekündigt.
    Sie startete die Motoren der Saint, um sie in die Luft zu bekommen, bevor die Gargoyles sich auf sie stürzen konnten. Sie hatte keine Ahnung, wie viele Verfluchte in den nächsten Minuten durch das Zutun von Sàtra erwachen und sich in den Kampf werfen würden. In ihren schlimmsten Vorstellungen waren sie Legion.
    Im Anrollen sah sie den Gargoyle von seinem Aussichtspunkt springen und auf dem Tankwagen landen. Er schlug ein Loch in den Behälter, und der Treibstoff ergoss sich gluckernd auf die Straße. Die Bodencrew eilte in alle Richtungen davon, während zwei Soldaten nach dem Gargoyle schossen, um ihn an weiterem Unheil zu hindern. Die Kugeln trafen, ohne ihn zu verletzen. Fauchend hielt er einen Arm vor die weißen Augen, ein Querschläger traf irgendetwas Metallisches und entzündete das Benzin.
    Die Saint hielt genau darauf zu. Silena erhöhte den Schub, um die Flammenwand schnell zu durchstoßen. Zur ihrer Rechten sah sie Grigorij rennen, er winkte in ihre Richtung. »Was macht er denn hier?«, murmelte sie.
    Eigentlich hätte er bei einer Abteilung von Drachentötern und auf dem Weg zum Gipfel sein sollen. Kurz vor der Flammenwand brachte sie die Saint zum Stehen, öffnete die Kanzel. »Was ist los?«
    »Ich will mit dir fliegen.« Er rannte auf die Maschine zu und machte sich daran, den Flügel zu erklimmen und zu ihr ins Cockpit zu steigen.
    »Das geht nicht«, rief sie. »Die Saint ist ein Einsitzer…« Sie legte die Rechte an den Griff, um das Cockpit zu schließen.
    Es rumpelte, und das Flugzeug wippte, weil es auf der anderen Tragfläche einen weiteren Besucher erhalten hatte: den Gargoyle.
    »Das haben wir davon«, fluchte sie und zog die Luger aus dem Achselholster, aber Grigorij stürmte an ihr vorbei.
    »Ich erledige das«, rief er und sprang mit den Füßen voran gegen das Wesen, das ihm nun entgegengelaufen kam. »Gib Gas, Silena! Oder wie immer man bei Flugzeugen sagt.«
    Die Art des Angriffs überraschte den Gargoyle derart, dass er mit beiden Füßen getroffen wurde. Grigorij prallte von ihm ab und fiel der Länge nach auf die Tragfläche, während das Wesen nach hinten geschleudert wurde; aufbrüllend stürzte es vom Flügel und verschwand.
    »Komm rein!« Silena beschleunigte und legte die Saint in die Kurve. Die Bewegung genügte, um den Fürsten in das Cockpit rutschen zu lassen. Sie zog das Glasdach zu und steigerte die Treibstoffzufuhr. Eine Tragfläche der Saint huschte durchs Feuer, aber da die Hülle aus Drachenhaut bestand, konnten die Flammen keinen Schaden anrichten.
    Grigorij lag halb auf Silena und grinste, ehe er versuchte, irgendwo einen Flecken zu finden, wo er weniger im Weg war. »Verzeihung, Silena. Es war nicht der Versuch, dich näher berühren zu dürfen.«
    »Setz dich in den Fußraum, zieh die Beine an und halte dich von allen Hebeln fern, die du hier siehst.«
    Grigorij kauerte sich auf das nackte Metall, der Steuerknüppel zwischen den Beinen, und wenn Silena sich nach vorn beugte, berührten ihre Brüste seinen Hinterkopf. »Es tut mir leid, dass ich Schwierigkeiten mache, aber es muss sein«, erklärte er.
    »Eine Vision?«, mutmaßte sie sofort.
    »Ja. Ich habe den Weltenstein gesehen, und er war aktiviert. Und ich sah außerdem, wie man ihn abschalten kann.«
    Silena sah den erwachten Gargoyle wieder. Er tauchte vor ihnen auf, schwang etwas, das an einen Laternenmast erinnerte. Wenn das Eisen in einen Propeller geriete, wäre die Saint fluguntauglich. Aber es gab noch eine Art, wie sie sich zur Wehr setzen konnte. Sie schob die Schutzkappe auf dem Steuerknüppel zur Seite und betätigte den Auslöser für die Maschinengewehre. Die 08/15er röhrten auf, es dröhnte gewaltig im Cockpit, und Grigorij hielt sich in einem Reflex die Ohren zu.
    Die Salven trafen das Wesen und prallten gegen den Oberkörper, wo sie zahlreiche kleine Löcher hinterließen.
    Silena lenkte die Saint mehr nach rechts, sägte eine Linie in den Gargoyle und zerfetzte ihm mit der Wucht der Projektile den linken Arm. Dann beschleunigte sie und fuhr die Lanze aus.
    »Was tust du da?«, erkundigte sich Grigorij beunruhigt.
    »Halt den Kopf unten, Grigorij.«
    Die Lanze wollte sich in die Brust des Gargoyle bohren und zerbarst daran. Er stemmte sich dagegen und hielt dem Druck zunächst Stand. Zentimeter um Zentimeter des Holzes zersplitterte, die Eisenbeschläge verbogen sich und schoben den Gargoyle rückwärts über die Straße. Die langen Klauen zogen Furchen

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