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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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vorbereiten, was ich ihm eröffnen muss.«
    »Im Telegramm stand, dass ich Ihnen das Flugzeug nicht überlassen darf, Großmeisterin«, wiederholte er die Anweisung.
    Sie richtete die klaren, grünen Augen auf das Gesicht des Mannes. »Wie viele Männer haben Sie verloren?«
    »Siebenundsechzig, Großmeisterin. Zwanzig Techniker, die in der Generatorenhalle waren, der Rest sind Wachsoldaten.«
    »Sie haben sich nichts vorzuwerfen, lieber Litzow. Es konnte niemand mit einem solchen Überfall rechnen…«
    »Danke, Großmeisterin, aber ich weiß, welche Schuld mich trifft. Ich hätte seit dem Auftauchen dieser wahnsinnigen Drachenfreunde mit einem solchen Überfall rechnen müssen. Die Gefahr geht nicht nur von den Teufeln aus«, fiel er ihr niedergeschlagen ins Wort. »Dienen Sie dem Erzbischof meinen Rücktritt als Leiter der Werft an, er soll meinen Nachfolger senden. Ich werde nur noch an der Entwicklung beteiligt sein. Die Verteidigung hat jemand zu übernehmen, der ein besserer Stratege ist als ich. Und von mir aus nehmen Sie sich die Saint, Großmeisterin. Es kann sie ohnehin keiner besser fliegen als Sie. Und keine Maschine wäre sicherer für Sie.« Er grüßte sie militärisch. »Verzeihung, aber ich muss die Aufräumarbeiten koordinieren, bevor sie mit dem Wasser und Sand mehr zerstören als das Feuer.« Er eilte davon.
    Silena betrachtete die Wolken, in denen sich die LS Cadmos verbarg und in der eben sicherlich gefeiert wurde.
    Es gingen ihr entschieden zu viele mysteriöse Dinge vor. Mordanschläge auf die Drachentöter. Überfälle auf Museen, bei denen es die Täter auf Dinge abgesehen hatten, die mit Drachen zu tun hatten. Dann die erstarkenden Drachenfreunde und der Diebstahl des Luftschiffs.
    Was kam als Nächstes?

15. Januar 1925, München, Königreich Bayern,
Deutsches Kaiserreich
     
    Silena, in die weiße Drachentöter-Uniform gekleidet und den schwarzen Ledermantel darüber, stand vor Erzbischof Kattla, die Hände auf dem Rücken verschränkt und gelassen abwartend, bis sich der Wutausbruch des Mannes gelegt hatte; doch noch sah es nicht danach aus. An ihrer Seite hing ein Schwert, unter der Achsel eine Luger Halbautomatik.
    »Sie haben es gewagt, gegen meine Order zu handeln, Großmeisterin, und sind in ein Flugzeug gestiegen!«, grollte er. »Mehrmals! Und Sie haben sich in den Kampf gestürzt.« Er schüttelte den Kopf, schnalzte wieder mit der Zunge. »Ihr Handeln ist unverantwortlich, Großmeisterin. Denken Sie an die Nachfahren des heiligen Georg!«
    Silena biss die Zähne zusammen. Wieder diese Aufforderung, Kinder in die Welt zu setzen. »Vielleicht gibt es noch eine versprengte Linie, Exzellenz«, gab sie zurück. »Damit wäre dem Officium besser geholfen als mir, schätze ich.«
    Kattla runzelte die Stirn. »Vermutlich. Aber leider haben all die Nachforschungen in den historischen Aufzeichnungen nichts ergeben. Alle Heiligennachfahren sind aufgespürt.«
    Er schwieg und versuchte, sich zu beruhigen. »Großmeisterin, verstehen Sie mich doch: Wir haben in der langen, nun beinahe siebenhundertjährigen Geschichte des Officiums schon sieben Linien verloren, weil die Männer und Frauen ebenso uneinsichtig waren, wie Sie es sind. Wie schmerzlich sind diese sinnlosen Verluste!«
    Seine Worte prallten an Silena ab. »Ich sehe nichts Sinnloses in meinem Versuch, das Luftschiff des Officiums zu retten, Exzellenz.«
    Kattla klatschte in die Hände. »Sie wissen, was ich meine. Karolus, letzter Abkomme Maginolds, ist von uns gegangen, weil er entgegen der Weisung unbedingt ein Automobilrennen mitfahren wollte.«
    »Ihre Sorge ist unbegründet, da ich kein Automobil steuern kann. Und die Saint ist eine ausgezeichnete Maschine und sicherer als jedes Automobil«, warf sie ein. »Hauptmann Litzow würde mich ansonsten niemals damit aufsteigen…«
    Der Erzbischof hörte ihr nicht zu. »Der Mord an Martha hat uns eine der erfahrensten und angesehensten Töterinnen geraubt. Es wird lange dauern, bis ihre Kinder ihr gleichkommen. Und Sie«, er wirbelte auf den Absätzen herum, »leisten sich Luftkämpfe gegen die Cadmos. Selbstmord, Großmeisterin! Reiner Selbstmord!«
    »Dennoch stehe ich lebendig vor Ihnen, Exzellenz.«
    Er ließ sich in den Sessel fallen, stützte die Stirn mit der Hand und schloss die Augen. »Ich habe Anweisung geben lassen, dass niemand Ihrer Staffel Zutritt zu den Maschinen gewährt«, sagte er müde.
    »Exzellenz, wenn Sie mich nicht fliegen lassen, suche ich mir jemanden, der

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