Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Teile.« Litzow lachte. »Oh, ich freue mich, wenn Sie mir von Ihrem ersten Flug berichten. Unser Testpilot war begeistert.«
    »Dann sollte ich die Motoren anwerfen und…«
    »Warten Sie besser, bis wir die Saint aufgetankt haben.« Nun wurde er etwas verlegen. »Die Reichweite ist allerdings begrenzt, die beiden V8-Motoren schlucken viel. Mehr als eine halbe Stunde unter voller Belastung werden Sie nicht in der Luft bleiben können, und sollten die Propeller verstummen, können Sie zurück auf den Boden segeln.«
    Das gefiel ihr gar nicht. »Sie wissen, dass sich ein Kampf in die Länge ziehen kann, Hauptmann. Weswegen dann dieser große Nachteil?«
    »Mit der Saint wird die Kampfzeit erheblich reduziert. Denn…« Er winkte, und drei Arbeiter brachten eine Flugzeuglanze, hinter deren Spitze ein Päckchen mit einer Reißleine angebracht war. »Eine Lanze mit Sprengspitze, Großmeisterin. Da die Panzerung eines Drachen ihn gegen herkömmliche Geschosse gut schützt, brechen wir ihn von innen auf. Die Ladung wird gezündet, sobald die Lanze in seinem Fleisch steckt und ausgeklinkt wird. Ein Treffer, einerlei an welcher Stelle, genügt, und die Bestie ist erledigt.« Litzow sprang von der Tragfläche und forderte Silena auf, ihm zu folgen. »Da ist eine Mehrfachhalterung. Sie fasst drei Lanzen, im normalen Flug schauen die Spitzen nicht unter der Nase der Saint heraus. Sie betätigen von der Kanzel aus eine Federdruckvorrichtung, welche die Lanze ausfährt, und danach können Sie den Angriff fliegen. Weil wir alle wissen, dass Drachen empfindliche Ohren haben, sind zwei Sirenen unter den Tragflächen montiert. Im Sturzflug erzeugen sie ein lautes Kreischen, das die Biester gehörig irritiert.«
    Die umstehende Mannschaft hatte inzwischen gefüllte Schaumweingläser erhalten. Auch Silena bekam eines gereicht, in dem sich jedoch Wasser befand; sie trank keinen Alkohol.
    »Ich bedanke mich im Namen Seiner Exzellenz, Erzbischof Kattla, für die hervorragende Arbeit«, sagte sie mit lauter Stimme, damit alle sie vernahmen. »Die Ingenieure haben sich wieder einmal selbst übertroffen.«
    Ein Bote trat an den Hauptmann heran und reichte ihm ein Telegramm; er überflog die Zeilen, hob den Kopf und kam auf sie zu, beugte sich an ihr Ohr. »Großmeisterin, hier steht, ich soll Ihnen das Flugzeug auf keinen Fall aushändigen. So schreibt mir der Erzbischof«, raunte er überrascht. »Können Sie mir erklären, was das bedeutet?«
    Silena schluckte. Also war ihr Abflug entgegen der Anordnung des höchsten Vorgesetzten der Drachenheiligen bemerkt worden. Sie öffnete den Mund zu einer Erwiderung.
    Ein Blitz fiel durch die Hallenfenster herein, und im nächsten Moment erschütterte das Dröhnen einer lauten Explosion das halbtonnenförmige Gebäude. Die Streben und Wände wackelten, und der Druck brachte vereinzelte Scheiben zum Bersten; das Licht in der Halle erlosch, von draußen fiel Feuerschein herein.
    »Die Stromgeneratoren sind detoniert!« Litzow rannte zum Ausgang, die Männer und Silena folgten ihm, sie schoben eines der großen Tore zur Seite und liefen hinaus.
    Der kleinere Hangar, in dem sich die Turbinen zur Elektrizitätsgewinnung befanden, stand in Flammen, davor lagen Männer im Schnee und rührten sich nicht.
    Die Tore des größten Hangars ganz hinten auf dem Gelände schoben sich auseinander, zwei Lastwagen hatten davor geparkt, und auf den Ladeflächen standen Leute, die nicht die Uniform der Staffel trugen – mit Gewehren im Anschlag.
    »Ein Überfall!« Silena wollte an ihre Koppel greifen, doch sie hatte ihre Pistole nicht dabei. »Was befindet sich in dem Hangar, Hauptmann?«
    »Die Cadmos«, knirschte er und schrie Befehle, die Waffen zu holen und sich gleich wieder vor dem Tor zu sammeln. »Ich wette, Großmeisterin, dass es diese verfluchten Drachenfreunde sind. Sie wollen das Luftschiff vernichten, an dem wir drei Jahre lang gearbeitet haben.« Er rannte los, vorbei an der brennenden Generatorenhalle, die keiner mehr löschen konnte; Benzindämpfe verpufften und sandten Feuerwolken in den bewölkten Himmel, an dem sich eine Schneefront sammelte. Die Hitze, die von dem Gebäude ausging, war immens, sie mussten einen Bogen schlagen.
    Sobald sie sich der dritten Halle näherten, schossen die Unbekannten nach ihnen.
    »Diese Schweinebande!« Litzow warf sich hinter einem Stapel Bretter in Deckung, Silena hechtete neben ihn, während die Kugeln um sie herum schwirrten.
    »Es ergibt keinen Sinn«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher