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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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sich nicht so die Hände schmutzig. Sie geben einfach nur einen Befehl. Und manchmal noch nicht einmal das.«
    Etwas in seinem Tonfall erregt meinen Argwohn. »Sie glauben doch nicht, dass Wallace dabei seine Hand im Spiel hat?«, erkundige ich mich.
    »Nein. Ich glaube, dass er bis zu den Ellbogen drinsteckt. Sie vergessen immer wieder, dass Sie nicht nur einfach irgendein Buch in dem Stuhl gefunden haben. Dieses Buch war ein Kommunikationsmittel, und Kommunikation findet stets mindestens zwischen zwei Personen statt.«
    »Der Präsident und einer seiner Klempner.«
    »Nicht irgendein Klempner«, korrigiert Dallas. »Sondern einer seiner Klempner, der in unserem Haus arbeitet. Das ist der Schlüssel zu diesem Rätsel, Beecher. Orlandos Mörder musste in der Lage sein, das Buch im Stuhl zu verstecken, was bedeutet, dass er Zugang zum SCIF haben musste. Also muss er ein Mitarbeiter sein oder zumindest Zugang zu diesem Raum haben.«
    »Um ehrlich zu sein, ich hatte Sie im Verdacht.«
    »Mich?«, fragt Dallas. »Wie um alles in der Welt kommen Sie auf mich?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe Sie mit Rina in der Halle gesehen. Und als Gyrich wieder in das Gebäude kam, waren Sie die letzte Person in der Suchhilfe.«
    »Erstens war ich nicht mit Rina dort . Wir sind nur zur selben Zeit aus dem Fahrstuhl getreten. Zweitens, ich war nur zwei Minuten in der Suchhilfe, und das auch nur, weil ich nach Ihnen gesucht habe.«
    Dallas wirft mir einen eigenartigen Blick zu. »Sie haben jemand anderen im Verdacht«, folgere ich.
    »Allerdings«, räumt er ein. »Aber Sie müssen ehrlich zu sich selbst sein, Beecher. Also: Wie gut kennen Sie Totte wirklich?«
     

57. Kapitel
    »Nein, unmöglich. Niemals!«, widerspreche ich. »So etwas würde Totte niemals tun.«
    »Das behaupten Sie, aber Sie weichen den entscheidenden Fragen aus«, meint Dallas.
    »Welchen entscheidenden Fragen? Totte soll ein Mörder sein? Das ist er nicht!«
    »Und wieso treibt er sich dann ständig überall herum? Warum hilft er Ihnen so viel? Warum leiht er Ihnen sogar sein Auto, vernachlässigt seine Arbeit und behandelt diese Angelegenheit …«
    »… wie eine Sache auf Leben und Tod? Weil es eine Sache auf Leben und Tod ist. Und zwar geht es hier um mein Leben und meinen Tod. Da ist es ganz normal, wenn ein Freund sich engagiert.«
    »Seien Sie vorsichtig mit dem, was Sie sagen. Sind Sie sicher, dass er Ihr Freund ist?«
    »Er ist mein Freund, allerdings.«
    »Und wie erklären Sie es sich dann, dass der angebliche Herr aller Archive seit fast fünfzig Jahren keine einzige Beförderung angenommen hat? Finden Sie nicht, dass das ein wenig stinkt? Alle anderen Mitarbeiter auf seiner Stufe haben inzwischen weit bessere Jobs bekommen, nur Totte bleibt aus einem unerfindlichen Grund in seinem kleinen Königreich im Magazin.«
    »Erklärt das nicht auch gleichzeitig, warum Totte niemals zu Wallaces Klempnern gehören könnte? Sie sagten doch, dass die Gruppe ziemlich neu ist. Totte dagegen ist schon immer hier gewesen.«
    »Genau das wäre die perfekte Tarnung für Wallace; Totte ist nur ein unauffälliges Gesicht in der großen Menge.«
    »Und warum ist das etwas anderes als das, was Sie und Ihr Culperring machen?«
    »Ich reagiere auf einen Notfall, Beecher; ich komme direkt zu Ihnen und sage Ihnen, was hier läuft. Totte dagegen …«
    »Sie wissen nicht, ob es Totte war. Und selbst wenn, wäre es nicht logisch. Denn wenn er mir tatsächlich nach dem Leben trachten würde, warum sollte er mir dann ständig helfen?«
    »Vielleicht um Ihr Vertrauen zu gewinnen oder um Sie noch tiefer in die Sache zu verwickeln, damit Sie ein besserer Sündenbock sind. Ich habe keine Ahnung. Aber ich weiß, dass er Ihr Vertrauen gewinnt und dass er Sie tiefer in die Sache hineinzieht. Außerdem war er der Letzte, der Orlando vor dessen Tod angerufen hat. Wenn Ihnen eine solche Person ihr Auto leiht, wäre das doch eine sehr gute Erklärung dafür, dass Sie plötzlich von einem Taxi verfolgt werden.«
    Ich bin stark versucht, einen Streit vom Zaun zu brechen. Oder ihn zu fragen, woher er eigentlich weiß, dass Totte Orlando angerufen hat. Aber in meinem Kopf erklingt immer wieder die Melodie Islands in the Stream . Tottes Handyton. Und wie Clemmi schon sagte, sind wir wegen seines Anrufs genau in dem Moment in die Suchhilfe gerannt, als Dustin Gyrich unbemerkt das Gebäude verlassen hat.
    »Sie müssen sich jetzt endlich die entscheidenden Fragen stellen, Beecher, was Totte angeht

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