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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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oder?«
    Mir schwirren all die Beispiele durch den Kopf, die wir im Archiv gefunden haben; die Invasion der Schweinebucht … Sputnik … die Lusitania … immer sind es kritische Momente für den Präsidenten gewesen. Das Chaos in meinem Kopf wird noch größer, als mir klar wird, dass von allen Theorien, die wir darüber entwickelt hatten, die von Nico die zutreffendste war. Der Präsident kommuniziert definitiv mit Hilfe dieses Wörterbuches. Aber das ändert nichts an einer Sache, die ich nicht aus dem Blick verlieren will.
    »Sie sprachen von zweien«, sage ich zu Dallas. »Es gäbe zwei Ringe.«
    »Und damit kommen wir zum eigentlichen Problem.« Er nickt. »Von Zeit zu Zeit stoßen wir auf eine Art … Bremsschwelle.«
    »Definieren Sie Bremsschwelle.«
    »Beecher, ich halte Sie hier schon viel zu lange fest. Wenn wir beobachtet werden …«
    »Erzählen Sie mir vom zweiten Ring, Dallas. Ich schwöre Ihnen, dass ich sonst dieses ganze Zeug aufschreibe und Sie es morgen in der Washington Post lesen können.«
    »Ich bin sicher, dass Sie das nicht tun würden, das ist nicht Ihr Stil. Wenn ich das nicht sicher wüsste, hätte diese Unterhaltung nie stattgefunden.«
    »Dann führen Sie gefälligst Ihre verdammte Unterhaltung …!«
    Wieder knabbert er an seinen Barthaaren. Aber jetzt hält er den Kopf etwas geneigt und starrt ins Leere. Als würde er einer lautlosen Stimme lauschen.
    »Was machen Sie da?«, fahre ich ihn an.
    Er antwortet nicht. Aber als er den Kopf zur Seite dreht, bemerke ich etwas in seinem Ohr. Da steckt etwas in seinem Ohr.
    »Ist das ein Ohrhörer? Sind Sie …? Hört uns gerade jemand zu?« Ich fange sofort an, den Raum zu durchsuchen. Aber ich sehe keine Spiegel und auch keine Kameras in den Ecken.
    »Sie sagen, Sie sollen sich beruhigen, Beecher. Sie haben den Test bestanden.«
    »Was für einen Test? Wer sind sie? Und wie zum Teufel können sie uns beobachten?«
    Ich eile zu der Minibar, schiebe die Flaschen zur Seite. Dann öffne ich das Eisfach. Keine Mikrofone versteckt.
    »Sie tragen es am Körper, oder? Und eine Kamera auch …«
    »Hören Sie zu, Beecher!«
    Ich springe über den Kaffeetisch und werfe dabei die Blumenvase zu Boden. Dallas stürmt vom Sofa und greift wie ein Löwenbändiger nach dem Lehnstuhl, versucht ihn zwischen uns zu schieben.
    »Hören Sie mir endlich zu?«, sagt er. »Es geht hier nicht um Sie.«
    »Das stimmt nicht … es ist mein Leben, mit dem Sie hier herumspielen.«
    »Sie Idiot, Ihr Leben ist längst vorbei …«
    Bei diesen Worten halte ich inne.
    Dallas umklammert krampfhaft den Lehnstuhl.
    »Was haben Sie da gerade gesagt?«, frage ich.
    Er antwortet nicht.
    »Sagten Sie gerade, dass mein Leben zu Ende ist?«
    »Wir können Sie beschützen. Wir beschützen Sie jetzt schon.« Um seine Worte zu demonstrieren, öffnet Dallas den Vorhang einen kleinen Spalt. Dahinter sieht man einen Wohnblock mit geparkten Autos davor. Es sind keine Menschen auf der Straße, und alles ist vollkommen dunkel. Wir befinden uns im zweiten Stockwerk eines Reihenhauses, und ich lasse mir Zeit, um die Restaurants auf der anderen Seite zu betrachten und … die Online-Apotheke.
    »Wir sind im Woodley Park«, erkläre ich.
    »Stimmt. Es ist das einzige Wohnhaus in einer stark befahrenen Straße, in der man so gut wie nicht anhalten kann. Deshalb kann man dieses Gebäude nur sehr schwer observieren, ohne dabei selbst observiert zu werden. Als es zum Verkauf angeboten wurde, mussten wir gegen die Israelis und die Palästinenser bieten.«
    »Dies ist also … was? Eine Art sicheres Haus?«
    »Sehen Sie den Obdachlosen dort auf der anderen Straßenseite?«, fragt Dallas. »Er wird bis vier Uhr morgens dort bleiben und dann von einem anderen Obdachlosen abgelöst, der ebenfalls eine Schicht von acht Stunden absolviert. Denken Sie nach, Beecher. Es gibt einen guten Grund dafür, dass das FBI der zweitgrößte Mieter von Grundbesitz in Washington ist. So macht man das richtig.«
    Ich drehe mich vom Fenster weg, als er die Vorhänge wieder zuzieht. »Sie sagten, mein Leben wäre vorbei.«
    »Beecher, Sie müssen das verstehen. Als Sie das gefunden haben, was Sie gefunden haben …«
    »Ich weiß noch nicht einmal genau, was das eigentlich ist. Erklären Sie es mir.«
    »Sie haben einen Beweis gefunden. Dieses Wörterbuch … es ist der Beweis, dass es sie gibt.«
    »Dass es wen gibt? Einen zweiten Culperring?«
    Dallas schüttelt den Kopf und überzeugt sich noch einmal kurz, ob die

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