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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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ja kaum derselbe Dackel sein.
    »Los jetzt, wir sind spät dran.«
    Ich lasse mich auf den Beifahrersitz fallen, Totte gibt Gas und rauscht an ihnen vorbei.
    Ich beobachte Mann und Hund im Rückspiegel, bis sie aus dem Blick verschwinden.
    Totte macht das Radio an und stellt seinen Lieblingssender mit Country-Musik an. Falls Dallas recht hat und Totte tatsächlich mit den Klempnern zusammenarbeitet, obwohl ich das eigentlich absolut nicht glaube, dann wäre dies jetzt der richtige Moment, sich mein Vertrauen mit einem weiteren hilfreichen Ratschlag zu erschleichen.
    »Rate, was ich letzte Nacht noch herausgefunden habe, als ich auf dich gewartet habe«, fordert Totte mich auf, als wir uns in den morgendlichen Berufsverkehr auf dem Rockville Pike einreihen.
    Er zieht seine Fotokopie der Nachricht, die in dem Wörterbuch war, aus der Tasche.
     
    – 16. Februar – 26 Jahre sind eine lange Zeit, um ein Geheimnis zu bewahren – Antworten Sie: NC 38. 548. 19 oder WU 773 427  
     
    »Bereite dich schon mal darauf vor, dich bei mir zu bedanken, Beecher. Denn ich weiß jetzt, was am 16. Februar passiert ist.«
     

59. Kapitel
    »Sie wissen, wer heute Morgen den Grüßaugust für Sie spielt, stimmt’s?«, fragte der Berater des Präsidenten, ein junger Kerl mit streng gescheiteltem braunem Haar. Präsident Wallace saß im Fond der gepanzerten Limousine und hielt es nicht für notwendig, darauf zu antworten.
    Von draußen hörte man ein lautes Klacken, als ob das elektronische Schloss einer Gefängniszelle gelöst würde. Durch das grüne Panzerglas des Cadillac beobachtete der Präsident, wie einer seiner Secret-Service-Agenten einen kleinen Sicherheitsknopf unter dem Türgriff betätigte, wodurch der gepanzerte Wagenschlag von außen geöffnet werden konnte. Wallace wusste, dass er bei jeder Veranstaltung zuerst das Gesicht irgendeines schwergewichtigen VIP zu sehen bekam, eine Person mit genug politischem Gewicht, dass sie auserkoren worden war, ihn begrüßen zu dürfen. Als jetzt jedoch die Tür geöffnet wurde und eine korpulente Frau in einem marineblauen Kleid ihm entgegensah, wusste er, dass dieser Grüßaugust ihm bekannt war.
    »Du bist reichlich spät!«, blaffte seine Schwester Minnie ihn an.
    »Ich komme immer zu spät. Mit diesem Trick verschafft man sich einen pressereifen Auftritt«, erwiderte Wallace kurz angebunden. Gleichzeitig wurde ihm klar, warum er diesen Termin besser abgesagt hätte.
    Minnie lächelte ihn an, soweit ihr vom Schlaganfall gelähmtes Gesicht das erlaubte, dann klopfte sie mit ihrem Flamingostock – wie die Nonnen an ihrer alten Schule – gegen die blank gewichsten Schuhe ihres Bruders. »Also los, die Leute warten schon.«
    Mit seinen großen Schritten brauchte der Präsident nicht lange, um an den vielen Agenten an der Zuliefererrampe vorbei zum Hintereingang des Hilton Hotels zu kommen. Nach wenigen Metern hörte Wallace schon das Klippklapp von Minnies Stock in der kargen Eingangshalle, als sie hastig humpelnd versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Es war schon etliche Zeit her, seit sie zusammen spazieren gegangen waren. Er verlangsamte das Tempo; aber er kannte seine Schwester zu gut. Auch ohne das Humpeln hätte sie weiter versucht, ihn einzuholen.
    »Hat man dir schon gesagt, dass du dich bei Sebastian bedanken sollst?«, wollte Minnie von ihrem Bruder wissen.
    »Er weiß über Sebastian Bescheid!«, rief der junge Berater, der ihnen mit einem halben Schritt Abstand folgte.
    »Und was ist mit Ross? Du musst eine große Sache draus machen. Er ist derjenige, dem ich Rechenschaft schulde. Ross der Boss.«
    »Über Ross ist er ebenfalls informiert.« Der junge Berater klang genervt, und aus der Küche wehte ihnen der Duft frischer Croissants entgegen. Sie gingen durch eine Pendeltür und folgten den Agenten, die wie üblich irgendwelche Abkürzungen nehmen. Präsidenten treten niemals durch die Vordertür irgendwo auf. Sie kommen stets durch die Küche.
    »Achte bitte darauf … er muss sich wichtig vorkommen«, bettelte Minnie.
    »Minnie, ich verspreche es dir!« Der Präsident nickte und winkte dem Küchenpersonal höflich zu. Die Leute hatten alles stehen und liegen lassen und starrten sie an. »Ich weiß, wie man Menschen das Gefühl gibt, dass sie wichtig wären.«
    »Hier entlang, Sir.« Ein kleiner Agent deutete nach links auf zwei Schwingtüren. An dem davor platzierten dunkelblauen Baldachin erkannte Wallace, dass sie am Ziel waren. Aber hinter den Schwingtüren lag

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